„Frühjahrsputz“ beim grundbesitz global: Darum trennt sich der offene Immobilienfonds von einer Büroimmobilie in Brüssel

Im Frühling ist bei vielen Menschen traditionell das große Reinemachen angesagt. Auch der offene Immobilienfonds grundbesitz global überprüfte im Frühjahr sein Portfolio und trennte sich im März von einer Büroimmobilie in der belgischen Hauptstadt Brüssel.

Die Büroimmobilie „Marcel Thiry“ wurde nach rund 18 Jahren im Immobilien-Portfolio des grundbesitz global veräußert. Laut Angaben der Fondsgesellschaft gestaltete sich die Vermietung des Gebäudes bereits seit dem Jahr 2003 schwierig. Damals zog der Einzelmieter aus, der zuvor das komplette Gebäude für sich genutzt hatte. Eine Vermietungsquote von 100 Prozent konnte seitdem nicht mehr erreicht werden. Zuletzt habe der Vermietungsstand nur noch bei rund 47 Prozent gelegen, nachdem er bereits seit 2003 nicht mehr über 60 Prozent gestiegen war. Das ist deutlich weniger als die Immobilien des Fonds für gewöhnlich im Durchschnitt aufweisen. Um das Portfolio des grundbesitz global zu optimieren und die Vermietungsrisiken für die Zukunft zu reduzieren, wurde „Marcel Thiry“ daher im März zum zuletzt ermittelten Verkehrswert von rund 12 Millionen Euro an einen belgischen Projektentwickler verkauft. Dieser plant, die Büroimmobilie zu einem Wohngebäude umzufunktionieren.

Standort konnte nicht von steigender Nachfrage nach Büroräumen profitieren

Von der positiven Wirtschaftsentwicklung in Belgien im Jahr 2017, der damit verbundenen Büroflächennachfrage sowie den sinkenden Leerständen am Brüsseler Büromarkt konnte der eher dezentral gelegene Teilmarkt Nord-Ost, zu dem die Immobilie „Marcel Thiry“ gehört, leider nicht profitieren. Das Fondsmanagement von grundbesitz global geht laut einer Mitteilung auch daher davon aus, dass sich der Vermietungsstand im Objekt auch in Zukunft kaum verbessern würde und hat sich aus diesem Grund letztendlich für den Verkauf der Immobilie entschieden.

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Die schlechte Vermietbarkeit der Büroimmobilie in den vergangenen Jahren war insbesondere der Lage geschuldet, denn das Gebäude in der Gemeinde Woluwe-Saint-Lambert nordöstlich der Brüsseler Kernstadt ist nicht optimal an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden, es fahren lediglich Busse in den entsprechenden Stadtteil. Auch Dienstleistungs- und Versorgungsangebote im näheren Umfeld des Gebäudes sind rar. Außerdem konkurriert der Standort im Teilmarkt Nord-Ost mit der nicht weit entfernt liegenden Region Flandern um gewerbliche Mieter – Flandern kann dabei jedoch mit günstigeren Unternehmenssteuern locken. Dass das Umfeld des Gebäudes „Marcel Thiry“ mittlerweile außerdem hauptsächlich durch Wohnbebauung geprägt wird, tat sein Übriges. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass das Gebäude vom neuen Besitzer seinem Umfeld angepasst und zu einem Wohnhaus umgewandelt werden soll.

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