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Immer mehr Investoren steigen in Wohnimmobilien ein

Immobilien sind schon seit geraumer Zeit eine beliebte Anlageklasse für Investoren. Jetzt erreicht die Branche ein Rekordhoch.

Entwicklung des Wohnimmobilieninvestmentmarkts in Deutschland

Investments in Immobilien erfreuen sich immer weiter steigender Beliebtheit. Allein in den ersten drei Quartalen 2021 erreichte der deutsche Wohnimmobilieninvestmentmarkt ein Transaktionsvolumen von 20,8 Milliarden Euro. Das sind 37 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Vergleich dazu liegt der Fünfjahresdurchschnitt in den ersten drei Quartalen deutlich niedriger bei 11,8 Milliarden Euro. Diese Ergebnisse gehen aus einer aktuellen Analyse des globalen Immobiliendienstleisters CBRE hervor.

„Wohnimmobilien bestimmen in diesem Jahr den deutschen Immobilieninvestmentmarkt. Im bisherigen Jahresverlauf waren sie die vom Volumen größte Assetklasse“, sagt Konstantin Lüttger, Head of Residential Investment bei CBRE in Deutschland. „Trotz dieser dynamischen Entwicklung ist der Markt von einem Nachfrageüberhang geprägt. Denn gerade Investoren mit langfristigem Anlagehorizont sind fast gezwungen, in die risikoarme Assetklasse zu investieren.“

„Aufgrund der starken Nachfrage und des begrenzten Angebots stehen bei Wohnimmobilien immer öfter vor allem zwei Produkte im Vordergrund: Forward-Deals, mit denen Projektentwicklungen erworben werden, und Plattformtransaktionen. Plattformen erlauben neuen Investoren den sofortigen Einstieg in den deutschen Wohnimmobilienmarkt, ohne neue Verwaltungsstrukturen und Netzwerke aufbauen zu müssen“, sagt Jirka Stachen, Team Leader Research bei CBRE in Deutschland. In den ersten drei Quartalen 2021 entfielen 4,4 Milliarden Euro auf Forward-Deals. Im Vorjahreszeitraum waren es 2,4 Milliarden Euro, im Fünfjahresschnitt 2,8 Milliarden Euro. „Bei Projektentwicklern sehen wir anhaltend starke Landbanking-Aktivitäten, mit denen sich unterschiedlichste Akteure die Grundlage für zukünftige Geschäftstätigkeiten sichern wollen“, so Stachen. Projektentwickler und andere Investoren setzten außerdem immer mehr auch auf Objekte mit Refurbishment-Bedarf. „All dies sind Folgen des Nachfrageüberhanges sowie des Anlagedrucks angesichts der weiterhin sehr niedriger Kapitalmarkt- und Finanzierungszinsen.“

Immobilienzentren im Fokus der Investoren

Die Wahl des Standortes ist für Immobilieninvestments essenziell. Laut CBRE sind die sieben Top-Standorte für Immobilieninvestoren Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. In diesen Städten war im Vergleich zu Vorjahr eine Steigerung des Investmentvolumens von ca. 6, 3 Milliarden Euro oder 17 Prozent zu verzeichnen.

Mit acht Milliarden Euro und 38 Prozent des gesamten Transaktionsvolumens konnte die deutsche Hauptstadt Berlin den größten Marktanteil verbuchen. Entscheidend dafür seien vor allem die Heimstaden-Akelius-Transaktion sowie die Verkäufe von Vonovia und Deutsche Wohnen an die städtischen Wohnungsgesellschaften.

Mit ganzen 60 Prozent des gesamten Volumens des deutschen Immobilieninvestmentmarktes sind die inländischen Akteure weiterhin am stärksten vertreten. Unter den ausländischen Investoren waren neben europäischen Anlegern vor allem nordamerikanische Investoren mit knapp 9 Prozent sehr aktiv.

Prognose für das Gesamtjahr

„Sollten die sich abzeichnenden großen Plattformtransaktionen und Unternehmensübernahmen noch im weiteren Jahresverlauf abgeschlossen werden, gehen wir von einem Gesamttransaktionsvolumen von um die 40 Milliarden Euro aus. Das wäre mit Abstand der größte Anteil vom gesamten Immobilieninvestmentmarkt“, erwartet Lüttger. Es ist durchaus möglich, dass zusätzlich zur aktuellen Kompression der Spitzenrendite auf 2,24 Prozent für die Top 7 Investoren bereit sind, weitere Preissteigerungen für exklusive Wohnobjekte zu akzeptieren.

„Immer wichtiger werden zukünftig gemischt genutzte Quartiersentwicklungen mit hoher innerstädtischer Integration. Die Verknüpfung von Wohnen mit anderen Assetklassen trägt entscheidend dazu bei, andere Nutzungen aufzuwerten, ihr Risiko zu reduzieren und attraktive Stadtviertel zu schaffen. Diesen Quartieren gehört die Zukunft“, ist Stachen überzeugt.

 

Bildquellen: Armin Staudt / Shutterstock.com