,

Immobilien-Experte: Immo-Branche rauft sich mit zunehmenden Herausforderungen zusammen

Rekordhohe Inflation, stark ansteigende Energiepreise, Zinserhöhungen – viele Faktoren tragen dazu bei, dass sich die Aussichten für die europäische Wirtschaft eintrüben. Das bekommt auch der Immobiliensektor deutlich zu spüren. Doch die Branche ist bereit näher zusammenzurücken, um die Herausforderungen zu meistern.

Das Jahr 2023 begann mit vielen bestehenden Unsicherheiten. So ist das Umfeld geprägt von hohen Inflationsraten, kräftig gestiegenen Energiekosten und höheren Zinsen. All dies führt dazu, dass sich die Wirtschaft zunehmend verlangsamt, zahlreiche Experten halten eine Rezession mittlerweile für unvermeidbar.

Zahlreiche Herausforderungen

Auch Vertreter der Immobilienbranche bekommen das negative Sentiment deutlich zu spüren. Dies geht aus der Studie „Emerging Trends in Real Estate: Europe 2023 – In the eye oft the storm“ von PwC hervor, in der circa 900 Branchenvertreter bezüglich ihrer Erwartungen für das neue Jahr befragt wurden. So zeigen sich 91 Prozent der Umfrageteilnehmer besorgt angesichts der steigenden Inflation, für 89 Prozent erweisen sich die hohen Zinsen als besorgniserregend und 71 Prozent schätzen die Möglichkeit einer Rezession in Europa noch vor Ablauf des Jahres als wahrscheinlich ein.

Die Folgen dieser erwarteten Konjunkturverlangsamung sind geringere Investitionsvolumen sowie negative Auswirkungen auf Mieten und Immobilien-Assets. Daneben werden die Immobilienvertreter durch zunehmende Baukosten und mangelnde Materialverfügbarkeit belastet und gehen auch auf längere Sicht davon aus, dass Kosten- und Ressourcenprobleme bleiben werden. Der Immobiliensektor sieht sich einem schwierigen Jahr gegenüber.

Immo-Branche rückt zusammen

Dies ist für Branchenvertreter jedoch kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken. So meint Immorohr Immobilien-Geschäftsführer Thomas Rohr gegenüber Die Presse: „Die Branche rückte in den letzten Wochen zusammen. Wie es sich gehört, wenn es draußen wörtlich wie bildlich gesprochen kalt wird. Ich denke, dass enge Zusammenarbeit prägend für das Jahr 2023 sein wird.“

Steigende Finanzierungskosten und eine komplexe Regulatorik belasten ebenso Verbraucher und Unternehmen gleichermaßen. So können es sich viele Menschen derzeit nicht mehr leisten Wohneigentum zu erwerben, wobei Crownd Estates-CEO Macimilian Kneussl gegenüber Die Presse insbesondere die „monatliche Belastung“ herausstellt und weniger die Höhe der Zinsen per se. Eine mögliche Abhilfe könnte seiner Einschätzung nach in einer Streckung der Finanzierungszeit liegen.

Wieder mehr Klarheit 2023?

Darüber hinaus käme es laut Astrid Grantner-Fuchs von EHL Immobilien Bewertung zu Verzögerungen oder gar Abbrüchen von Transaktionen, „da die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern zu weit auseinanderliegen.“ Allerdings ist sie für das laufende Jahr hoffnungsvoll, dass es „wieder mehr Klarheit“ gebe.

Noch zuversichtlicher zeigt sich Schmidt: Er sieht schon im Frühjahr oder Sommer dieses Jahres eine Erleichterung auf den Markt zukommen und prognostiziert: „Im Dezember 2023 werden wir dann sagen: So schlecht war das Jahr auch wieder nicht.“

Bildquellen: Gold Picture / Shutterstock.com