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Immobilien in Deutschland sind deutlich erschwinglicher als noch vor 25 Jahren

Deutsche können sich laut dem neuen Erschwinglichkeitsindex von Kreditexperten aktuell deutlich mehr Immobilie leisten als noch 1995. Allerdings sinkt der Wert seit Jahren. Mittlerweile ist er auf dem Niveau von 2005 angekommen. Das heißt vor knapp 15 Jahren konnten sich die Deutschen in etwa so viel Immobilien leisten wie heute. Grund sind möglicherweise wieder steigende Preise.

Erschwinglichkeit seit 1995 deutlich gestiegen

Die Erschwinglichkeit von Immobilien in Deutschland hat sich seit 1995 um 41,1 Prozent verbessert. Das zeigt der neue Erschwinglichkeitsindex des Fachportals Kreditvergleich.net. Als Datenbasis diente ein Bericht des Globalization and Monetary Policy Institute der Federal Reserve Bank of Dallas, der jährlich Immobilienpreise von 25 ausgewählten Staaten in fünf verschiedenen Kontinenten veröffentlicht. Die Kreditexperten berechnen anhand dessen einmal im Jahr die Erschwinglichkeit von Immobilien.

Demnach bezahlen Deutsche 60 Prozent mehr für Immobilien als noch 1995. Demgegenüber stehen allerdings 125,8 Prozent Anstieg beim Nettoeinkommen. So kommt es, dass Immobilien für Deutsche insgesamt 41,1 Prozent erschwinglicher sind als noch vor 25 Jahren.

2005 ähnliches Niveau wie heute

Allerdings wird aus dem Index auch deutlich, dass Deutsche sich trotz gestiegenem Einkommen im Jahr 2005 ungefähr so viel Immobilie leisten konnten wie heute. Denn der Index-Wert sinkt seit Jahren.

Für das Jahr 2005 wurde der Indexwert auf 100 festgelegt. Ein Wert von über 100 in dem Erschwinglichkeitsindex bedeutet, dass Immobilien erschwinglicher geworden sind, beziehungsweise die nominalen Immobilienpreise weniger als die Nettoeinkommen gestiegen sind. Umgekehrt liegt der Wert unter 100 wenn die nominalen Immobilienpreise stärker als das Nettoeinkommen gestiegen sind. In Deutschland liegt dieser Wert aktuell bei 100,58 Punkten, also etwa dem Stand von vor 15 Jahren.

Deutliche Unterschiede zwischen Luxemburg und Spanien

Am wenigsten können sich dem Index nach momentan Luxemburger Immobilien leisten. Die dortigen Immobilienpreise sind nominal um satte 400 Prozent gestiegen, während das Einkommen in den untersuchten 25 Jahren nur um 89,4 Prozent gestiegen ist. Mit 49,52 Punkten liegt der Wert in Luxemburg damit 62 Prozent tiefer als noch 1995.

Umgekehrt ist es in Spanien. Hier beträgt der Anstieg der Immobilienpreise 137,5 Prozent, wohingegen die Steigerung des Nettoeinkommens mit 170,5 Prozent darüber liegt. Mit einem Erschwinglichkeitsindex von 163,46 Punkten lässt sich der Traum vom Eigenheim auf der iberischen Halbinsel also besser erfüllen.

Immobilienpreise steigen seit Jahren wieder

Der seit Jahren sinkende Wert im Erschwinglichkeitsindex von Deutschland deutet auf ein Steigen der Immobilienpreise hin. Auch das Wirtschaftsmagazin Capital erklärt, dass sich die Preise auf dem deutschen Immobilienmarkt in den letzten Jahren spektakulär entwickelt hätten. Dies gelte besonders für Metropolen. Es gebe jedoch auch gute Nachrichten. In etlichen Regionen Deutschlands bekäme man trotz gestiegener Preise immer noch viel Platz für sein Geld. Grund dafür seien die niedrigen Zinsen, die den Preisanstieg zumindest teilweise ausgleichen, erklärt das Magazin mit Verweis auf den neusten Immobilienpreisindexes des Analysehauses Empirica. Demnach koste der Quadratmeter Wohnraum derzeit in den allermeisten deutschen Landkreisen noch unter 2.000 Euro.

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