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Immobilien-Preise in Bayern explodieren: Selbst Kommunen haben es schwer

Immobilien werden immer teurer und teurer. Ein Grund hierfür liegt auch in den gestiegenen Grundstückspreisen. Baugrund ist kein unerschöpfliches Gut, und selbst Kommunen haben es nicht immer leicht, neue Baugebiete zu erschließen. In Bayern gab es gar ein Volksbegehren gegen den Flächenverbrauch, der die Neubebauung einschränken wollte. Obwohl dieses vom bayerischen Verfassungsgerichtshof als unzulässig erklärt wurde, zeigt es doch, wie hart der Immobilienmarkt umkämpft ist.

Sowohl Neubau- als auch Bestandsimmobilien, Wohnungen, Ein- oder Zweifamilienhäuser, haben deutliche Preissteigerungen erlebt – gerade in Bayern. Laut Daten des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München in der Studie „Teures Pflaster – Boden- und Immobilienpreise in der Region München“ haben sich die Immobilienpreise „in allen Landkreisen und der Stadt München zwischen 2006 und dem 1. Quartal 2018 mindestens verdoppelt“.

Exorbitante Preiserhöhung

So würde man beispielsweise für eine Bestandswohnung in der bayerischen Landeshauptstadt nun 167,9 Prozent mehr zahlen als 2006. Bei einer dortigen 60-80 Quadratmeter großen Etagenwohnung müssen Käufer mittlerweile 6.800 Euro pro Quadratmeter auf den Tisch legen, 4.300 Euro mehr als vor zwölf Jahren.

Das liegt auch an den gestiegenen Bodenpreisen: Die Bodenpreisrichtwerte für Wohnbauland stiegen in der bayerischen Landeshauptstadt ebenfalls stark, von 810 Euro pro Quadratmeter 2006 auf 2.000 Euro pro Quadratmeter 2016. Hierfür hat der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München keine aktuellen Daten dieses Jahres vorliegen, allerdings ist klar, dass sich die Bodenpreise auch in den vergangenen zwei Jahren in München weiter erhöht haben.

„Erheblicher Nachholbedarf“ bei Wohnungsbau in Bayern

Das Volksbegehren „Betonflut eindämmen – damit Bayern Heimat bleibt“ hat sich trotz der erschreckend steigenden Zahlen für Immobilien und Baugrund gegen den „Flächenfraß“ eingesetzt. Auf fünf Hektar pro Tag wollten die Initiatoren den Verbrauch in Bayern begrenzen, laut Angaben der Süddeutschen Zeitung wurden zwischen 2012 und 2015 täglich 12,1 Hektar neu bebaut – also deutlich mehr.

Gemeinden, Immobilienbesitzer und solche die es werden wollen, dürften sich jedoch darüber freuen, dass der bayerische Verfassungsgerichtshof dem Antrag nicht stattgegeben hat. Denn der Wohnraum im Freistaat wird immer knapper und kostspieliger. Auch der Planungsverband äußert in einem Fazit zu seiner Studie, dass in der Region München zu wenig gebaut würde. „Es gibt zudem für Wohnungsbau einen erheblichen Nachholbedarf in der Region München.“

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