Immobilien-Schnäppchen: So viel Miete zahlte Winterkorn für die VW-Villa

Wohnen ist in vielen Regionen Deutschlands teuer. Doch für sechs VW-Vorstände galten marktübliche Preise in der Vergangenheit offenbar nicht: Sie wohnten zum Schnäppchenpreis in Mietvillen des Konzerns.

Wie die „Bild am Sonntag“ berichtet, hat der DAX-Konzern Volkswagen in der Vergangenheit konzerneigene Immobilien zu Schnäppchenpreisen an seine Manager vermietet. Unter Berufung auf interne Aufsichtsratsunterlagen berichtet das Blatt, sechs Vorstandsmitglieder – darunter auch der heutige Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch und der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn, seien Nutznießer der günstigen Mietpreise gewesen.

Drei Euro pro Quadratmeter

Demnach soll Hans Dieter Pötsch für ein privat genutztes 324-Quadratmeter-Haus monatlich 1.532 Euro Kaltmiete gezahlt haben. Ex-Vorstandschef Martin Winterkorn wohnte in einer ebenfalls privat genutzten Immobilie mit 520 Quadratmetern Wohnfläche und legte dafür monatlich 1.725 Euro auf den Tisch. Das ergibt einen Quadratmeterpreis von ca. drei Euro.

Piëch erhöhte die Mietpreise

Erst im Jahr 2014 habe der damalige Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch auf eine Anhebung des Mietzinses gedrungen, was eine Mieterhöhung um 650 Euro im Monat für die betroffenen Vorstände mit sich brachte. In einem vertraulichen Papier habe die Forderung gestanden, die Mitglieder des Vorstandes müssten künftig „Häuser zur Marktpreisen mieten“. Der Mietzins solle nun regelmäßig überprüft und mit ortsüblichen Marktmieten abgeglichen werden, zitiert das Blatt weiter.

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