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Immobilienboom in Deutschland: Objekte in der Bundeshauptstadt gewinnen stetig an Wert

Der Berliner Immobilienmarkt boomt, Wohnungspreise sowie die Kosten für freistehende Immobilien steigen unermüdlich. Davon profitieren auch Objektbesitzer im Umkreis der Hauptstadt, denn immer mehr Berliner zieht es in die Vororte.

Immobilienboom in Berlin

Das Populationswachstum in deutschen Großstädten führt zu zunehmenden Miet- und Kaufpreisen für Immobilien in den städtischen Zentren der Metropolen. Vor allem in der Hauptstadt Berlin stellt dies insbesondere für junge Familien eine Motivation dar, in die äußeren Stadtbezirke zu ziehen.

Dies setzt wiederum einen Schneeballeffekt in Gang, wodurch die Immobilienpreise für Ein-und Zweifamilienhäuser in Vororten exponentiell steigen. Dieser Trend ließ im vergangenen Jahr den Wert der Objekte am Berliner Stadtrand noch deutlich intensiver steigen als die Preise für Eigentumswohnungen. 2018 zahlten Käufer durchschnittlich 511.100 Euro für ein freistehendes Haus am Stadtrand der Hauptstadt, was eine Preissteigerung von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Während der Preis für Eigentumswohnungen lediglich um 1 Prozent stieg, so wurden 2018 durchschnittlich 305.600 Euro gezahlt. Diese Daten ergeben sich aus einer Studie des Immobilienmaklerhauses Von Poll Immobilien.

Bereits 2017 zogen ungefähr 7.000 Berliner in die angrenzenden Gemeinden.

Bevölkerungswachstum in Berlin – obwohl viele Familien die Hauptstadt verlassen

Der Immobilienboom in Berlins Umfeld ist demzufolge dem stetigen Bevölkerungswachstum innerhalb der Vororte zu verdanken. So stiegen die Einwohnerzahlen von 2011 bis 2017 um knapp 8 Prozent in den unmittelbaren Gemeinden, während im weiteren Umfeld der Hauptstadt die Population um 3 Prozent anstieg. Carolin Wandzik, Geschäftsführerin bei GEOWS, äußerte sich diesbezüglich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur: „Zwar wuchs Berlin noch etwas stärker, aber das Umland hat seit 2014 beträchtlich zugelegt“.

Die vielzähligen Arbeitsplätze und europäischen Zuwanderer seien der Grund, dass die Population in Berlin nichtsdestotrotz wachse. „Aber schon die über 25-jährigen Starterhaushalte und die jungen Familien ziehen mehrheitlich aus Berlin“, ergänzte Wandzik.

Immobilienpreise steigen deutschlandweit

Dieses Phänomen des Immobilienbooms außerhalb der Stadtkerne lässt sich in vielen Umkreisen der deutschen Metropolen erkennen. Die Preise sind hier vor allem von der gegebenen Infrastruktur und Anbindung an die nahegelegenen Großstädte bestimmt.

Unabhängig von diesem Phänomen ließ sich in den letzten fünf Jahren eine allgemeine Preissteigerung für freistehende Immobilien in 94 Prozent aller deutschen Regionen von 10 bis 65 Prozent erkennen. Ausschließlich in Seenplatte Nord und Perleberg in Mecklenburg-Vorpommern konnten sinkenden Immobilienpreise von 2013 bis 2018 festgestellt werden.

Die Lage bestimmt den Preis

Vergleicht man den Berliner Immobilienmarkt mit anderen deutschen Großstädten, so ist die Hauptstadt trotz allem noch verhältnismäßig preiswert. Deutschlands teuerste Stadt ist München, hier kostet ein Einfamilienhaus durchschnittlich 1,35 Millionen Euro, wodurch der Berliner Durchschnittspreis bei vergleichbaren Immobilien mit 511.100 Euro schon erschwinglich wirkt.

Lediglich Köln ist mit einem Durchschnittspreis von 453.007 Euro günstiger als die Hauptstadt im Vergleich zu Deutschlands weiteren Großstädten.

Daniel Ritter, Geschäftsführer der Poll Immobilien GmbH, kommentierte im Gespräch mit der Berliner Morgenpost: „Doch der Vergleich zeigt auch, dass die Preise in Berlin mit Abstand am meisten angezogen haben“. Und die Durchschnittswerte seien kaum aussagekräftig, denn die Lage der Immobilie bestimme den Preis. So kostete in Berlin Mitte eine Immobilie im Durchschnitt 3 Millionen Euro, was eine Preissteigerung von 260 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet, jedoch wurden nur vier Objekte 2018 in diesem Stadtteil verkauft. So variieren die Immobilienpreise von Bezirk zu Bezirk deutlich, Charlottenburg-Wilmersdorf und Friedrichshain-Kreuzberg liegen mit durchschnittlich 2,4 Millionen Euro und 937.820 Euro pro verkaufte Immobilie auf Platz zwei und drei.

Zwar liegt der Durchschnittspreis in Steglitz-Zehlendorf bei 850.228 Euro, dennoch befinden sich in diesem Stadtteil eine Vielzahl von Villen, welche mit zwischen 1,7 und 7 Millionen Euro bewertet werden.

Das preiswerteste Viertel war 2018 Marzahn-Hellersdorf, hier kosteten die Immobilien im Schnitt 343.763 Euro. Entsprechend der großen Preisspanne für Immobilien in Berlin fällt der gesamte Durchschnittspreis relativ moderat aus.

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