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Immobilieninvestments: Was sind eigentlich Club Deals?

Die Immobilienpreise sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Der Markt für kleinere und mittelgroße Investitionen ist dementsprechend zu einem Großteil ausverkauft. Um trotzdem investieren zu können, schließen Anleger inzwischen vermehrt sogenannte Club-Deals ab. Doch was steckt hinter diesen Geschäften?

Um größere Immobilien-Projekte realisieren zu können, benötigen Anleger und Investoren eine große Menge Kapital. Aus diesem Grund schließen sich immer mehr Akteure auf dem Immobilienmarkt zu sogenannten Club-Deals zusammen. Vor allem in Bezug auf die Finanzierung hat dieses Modell Vorteile, denn im Normalfall kommen sie mit einem geringeren Anteil an Fremdkapital aus.

Club Deals: Anleger bündeln ihr Kapital

Club-Deals sind gemeinsam durchgeführte Investitionen verschiedener Anleger auf dem Immobilienmarkt. Hierfür bündeln sie ihr Kapital und erwerben ein einzelnes Objekt oder ein ganzes Portfolio. Dadurch können sie Projekte in Größenordnungen realisieren, die alleine vermutlich nicht umsetzbar wären. Allerdings ist bei solchen Geschäften eine gute Teamarbeit erforderlich, sonst droht das Vorhaben zu scheitern.

Anders als bei klassischen Investitionen in Immobilienfonds, entscheidet jeder der Beteiligten aktiv an dem Immobilieninvestment mit. In der Regel handelt es sich dabei um zwei Investoren, die alle Aufgaben in Eigenregie übernehmen. Lediglich für fachliche Fragestellungen werden Rechtsanwälte oder technische Berater hinzugezogen.

Im Normalfall werden solche Club Deals für eine Dauer von zwei bis drei Jahren geschlossen, da ihr hauptsächlicher Fokus auf der Projektentwicklung liegt. Die Fertigstellung und der anschließende Verkauf des Objektes läuten aus diesem Grund meist das Ende eines solchen Club Deals ein. Es kann aber auch Vereinbarungen geben, bei denen auch die anschließende Vermietung mit eingeplant ist.

Renditechancen bei Club Deals

Die Renditeerwartungen bei bereits bestehenden Immobilien sind in den letzten Jahren stetig gesunken. Im Gegensatz dazu erlebte der Markt für Neubauprojekte im letzten Jahr einen regelrechten Boom. Laut Informationen des Statistischen Bundesamts (Destatis) stiegen die Bauanträge für Wohnungen von Juni 2019 bis Juni 2020 um 22,4 Prozent. Dieser Anstieg ist vor allem auf eine Vielzahl von Großprojekten bei Mehrfamilienhäusern zurückzuführen.

Im Zusammenhang mit Club Deals fällt oftmals der Begriff Mezzanine-Kapital, was eine Mischung zwischen Fremd- und Eigenkapital darstellt. Es hat im Normalfall zwar eine hohe Verzinsung, dementsprechend fällt aber auch das Risiko höher aus. Die Verzinsung liegt in der Regel zwischen acht und 15 Prozent, wie Capital schreibt. Außerdem bemisst sich die Laufzeit im Normalfall auf die Bauzeit der Immobilie.

Klare Definition von Zielen bei Club Deals

Ein erfolgreicher Club Deal steht und fällt mit der vertraglichen Grundlage. Eine klare Aufteilung der Kompetenzen sowie detailliert ausgearbeitete Verträge senken das Risiko für später auftretende Konflikte. „Vor allem wenn sich die Parteien nicht so gut kennen, sind die Verträge sehr detailliert“ so Dr. Khorrami von Bottermann Khorrami gegenüber dem Bundesbaublatt.

Die Zahl der Club Deals wird voraussichtlich auch in Zukunft nicht nachlassen. Die schon länger anhaltende Niedrigzinsphase erhöht auch nach der Corona-Krise den Druck auf die verschiedensten Anlageprodukte, so auch auf den Immobilienmarkt. Viele Bauprojekte sind gerade in der Entwicklung und suchen neue Investoren und Kapital.

Bildquellen: Song_about_summer / Shutterstock.com