Immobilieninvestoren sind nicht länger bereit jeden Preis zu bezahlen
Institutionelle Immobilienanleger sind anscheinend kritischer geworden und nicht mehr länger bereit, zu jedem Preis zu investieren.
Bei Neuengagements legen die meisten Immobilieninvestoren ihren Anlageschwerpunk weiterhin auf Deutschland und das europäische Ausland. Laut einer Umfrage der Investmentgesellschaft Universal-Investment, betrachten die Anleger jedoch das Preisniveau inzwischen kritisch – aber auch differenziert.
Immobilienpreise klettern über Akzeptanzgrenze
Die institutionellen Anleger setzen dabei zunehmend auf Deutschland: Hier wollen künftig 70,2 Prozent investieren, nach 46,8 Prozent im Vorjahr. Entsprechend ging der Anteil in anderen Regionen zurück und zwar auf 28,2 Prozent im Rest Europas (Vorjahr: 30,8 Prozent) sowie nur noch jeweils 0,8 Prozent in Nordamerika (Vorjahr: 18,9 Prozent) und Asien/Pazifik (Vorjahr: 3,5 Prozent).
Dies dürfte auch daran liegen, dass die Preise für deutsche Immobilien wie schon im Vorjahr von einer großen Mehrheit von 90 Prozent der Befragten zwar als hoch, aber noch akzeptabel bewertet werden.
Die europäischen Immobilienpreise werden von einer Mehrheit von 70 Prozent gleichfalls als hoch aber noch akzeptabel eingeschätzt. Im Vorjahr waren nur rund 50 Prozent dieser Meinung.
Für Nordamerika sind die Einschätzungen jedoch schlechter. Hier werden die Immo-Preise inzwischen von 66,5 Prozent der Befragten als nicht mehr akzeptabel angesehen – ein Jahr zuvor teilten nur 25 Prozent diese Meinung.
„Die Einschätzung der Immobilienpreise in Verbindung mit den heute vorhandenen Zins- und Konjunkturerwartungen zeigt, dass institutionelle Investoren das Preisniveau kritisch gleichzeitig aber auch differenziert betrachten. Darüber hinaus werden auch aktuelle politische Entwicklungen als Grund für das rückläufige Interesse an Nordamerika genannt (rund 33,3 Prozent), gleiches gilt für den britischen Immobilienmarkt“, kommentierte Stefan Rockel, Geschäftsführer von Universal-Investment diese Entwicklung.
Wachsendes Interesse an Büroimmobilien
Die Preisentwicklung hat auch Einfluss darauf, in welchem Immobiliensektor die Anleger künftig überwiegend investieren wollen: „Die in der Umfrage investorenseitig erwartete Blasengefahr, insbesondere in der Nutzungsart Hotel, spiegelt sich auch unmittelbar in der Investitionsneigung in dieser Nutzungsart wider. Es ist zu beobachten, dass die befragten Investoren verstärkt auf die klassische Nutzungsart Büro setzen möchten. Deshalb könnten die künftigen Investitionen in die Nutzungsart Büro vor allem weiter zu Lasten der Nutzungsart Hotel aber auch zu Lasten des Bereiches Einzelhandel erfolgen“, sagte Rockel.
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