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Immobilienkauf 2021 – Darauf müssen sich Interessenten bei der Finanzierung von Immobilien einstellen

Neben dem öffentlichen Leben und der Wirtschaft bleibt auch der Immobilienmarkt nicht von der Corona-Krise verschont. Das erwartet Kaufinteressenten in diesem Jahr beim Immobilienkauf.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie

Wer sich im Laufe dieses Jahres eine Immobilie zulegen will, sollte einige wichtige Dinge beachten, denn die Corona-Pandemie hat neben der Wirtschaft und dem öffentlichen Leben auch den Immobilienmarkt fest im Griff. Besonders die Frage nach der Höhe des benötigten Eigenkapitals und die Unsicherheit über sinkende oder steigende Zinsen dürfte viele Kaufinteressenten beschäftigen. Klar beantworten lassen sich diese Fragen zwar nicht, dennoch sind Trends erkennbar. So ist es sehr wahrscheinlich, dass die Immobilienpreise auch in diesem Jahr weiter ansteigen werden, die Baufinanzierungen dabei jedoch weiter günstig bleiben. „Die Wohnungsmärkte in Deutschland sind überraschend robust. Es ist kein Einbruch zu erwarten“, sagte Stefan Mitropoulos, Volkswirt und Immobilien-Experte bei der Landesbank Hessen-Thüringen gegenüber dem Handelsblatt. Wie eine aktuelle Interhyp-Umfrage ergab, sind sich die Experten einig darüber, dass in diesem Jahr auch die Baufinanzierung weiterhin günstig bleibt. Zeitgleich überschwemmt die Europäische Zentralbank den Markt weiterhin zusätzlich mit billigem Geld, wie die Handelszeitung berichtet, und daran wird sich höchstwahrscheinlich auch im Jahr 2021 wenig ändern. Das günstige Geld sollen Banken zu akzeptablen Konditionen an Verbraucher weitergeben, damit diese Kredite aufnehmen, sodass wohl nicht nur die Sparzinsen, sondern auch die Bauzinsen weiter unten bleiben.

Preisniveau klettert weiter

Während sich viele Kaufinteressenten über weiterhin niedrige Zinsen freuen können, stehen diese jedoch den stetig steigenden Immobilienpreisen gegenüber. Denn vor allem in den Großstädten und deren Umland werden Eigenheime und Eigentumswohnungen immer teurer. Das ergab eine Analyse der Sparda-Bank in Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft. Grund dafür ist, neben allgemein knappem Bauland, die Problematik, dass die Nachfrage das Angebot bei weitem übersteigt. Die Nachfrage nimmt zu, weil Menschen aufgrund von Homeoffice größere Wohnungen suchen, kaufen auf lange Sicht eventuell günstiger als mieten ist und Wohnimmobilien allgemein als gute Wertanlage gelten. „Da viele Menschen im Homeoffice arbeiten und sich diese neue Arbeitsweise auch in Zukunft etablieren wird, gehen wir davon aus, dass das Wohnen außerhalb der Ballungszentren attraktiver werden wird“, bestätigt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender von Interhyp, Deutschlands größtem Vermittler für private Baufinanzierungen. Aber auch professionelle Anleger treiben diese Entwicklung voran und reduzieren das Angebot an Immobilien und Bauland für Selbstnutzer, wie das Handelsblatt anmerkt. Kaufinteressenten müssen sich somit nicht nur mit höheren Immobilienpreisen auseinandersetzen, sondern auch noch eine höhere Kreditsumme aufbringen. Damit stehen Verbraucher heute vor einer ganz anderen Hürde als noch vor ein paar Jahren, denn während früher für viele der Traum von den eigenen vier Wänden an den Zinsen gescheitert ist, sind es heute überhöhte Immobilienpreise, hohe Kredite und die Notwendigkeit von ausreichend Eigenkapital.

Mehr Eigenkapital hilft

Kaufinteressenten erwarten in diesem Jahr einige Hürden beim Immobilienkauf. Denn dadurch, dass die Preise für Immobilien vielerorts weiter steigen, müssen Käufer auch eine höhere Kreditsumme aufnehmen. Für die meisten dürfte jedoch abseits dieser Problematik, bereits das Aufbringen des Eigenkapitals die größte Hürde darstellen. Denn während man zwar mit weiterhin niedrigen Zinsen rechnen kann, darf man andererseits nicht von lockeren Kreditvergaben ausgehen. Um Risiken zu reduzieren ist es wahrscheinlich, dass Baufinanzierer höhere Eigenkapitalquoten ansetzen. Kaufinteressenten müssen dann für eine bessere Finanzierung mehr Eigenkapital aufbringen. Ebenfalls wahrscheinlich ist, dass bei der Kreditvergabe verstärkt auch der jeweilige Job und das damit verbundene Gehalt eine stärkere Rolle spielen wird. So ist es gut denkbar, dass eine Anstellung als Beamter in Corona-Zeiten wieder stärker berücksichtigt wird.

Hohe Tilgung einplanen

Immer öfter lautet die Einschätzung von Banken, wie beispielsweise der Sparkasse, dass Käufer mit rund 30 Prozent Eigenkapital beim Immobilienkauf rechnen müssen. Aufgrund der aktuell weiterhin niedrigen Zinsen ist für viele Kaufinteressenten ein Darlehen durchaus tragbar. Käufer müssen jedoch bedenken, dass es eine hohe Tilgung erfordert, um das Eigenheim bis zur Rente schuldenfrei zu bekommen. Geht man von einer relativ hohen Tilgung zwischen sieben und acht Prozent aus, ist der Traum von der eigenen Immobilie für viele Kaufinteressenten dann trotz niedrig bleibender Zinsen sehr kostspielig oder schlicht nicht umsetzbar. Lediglich eine Finanzierung mit einer langen Laufzeit bietet die Möglichkeit die finanzielle Belastung zu minimieren.

2021 werden die Preise kaum sinken

Kaufinteressenten müssen sich für das Jahr 2021 jedoch noch einer weiteren Problematik stellen. Denn sie müssen erst einmal ein passendes Objekt finden und bekommen. Wer sich also aktiv auf der Suche nach einer Immobilie befindet, sollte rechtzeitig mit der Bank den Kreditrahmen abstecken. Sobald man die Traumimmobilie gefunden hat, muss es schnell gehen, denn wenn es sich um ein gutes Angebot handelt, sollte man sich anderen Interessenten gegenüber einen Vorteil verschaffen. Grund dafür ist, dass Experten davon ausgehen, dass auch in diesem Jahr die Immobilienpreise nicht sinken werden, berichtet das Handelsblatt.

Bildquellen: Jaruwan Jaiyangyuen/Shutterstock.com