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Immobilienklimaindex spiegelt pessimistische Stimmung vor Weihnachten wider

Alles andere als weihnachtlich ist, was derzeit am deutschen Immobilienmarkt passiert. Die Stimmung von Anlegern ist pessimistisch und schwarzseherisch. Schon lang bewerteten Investoren die Aussichten für den Immobilienmarkt nicht mehr so negativ wie zum jetzigen Zeitpunkt.


Erkenntnisse über die Stimmung lassen sich aus dem Immobilienklima-Index der Deutschen Hypo ziehen. In der 132. Monatsbefragung, die die Pfandbriefbank durchführt, wird deutlich, dass es um den Immobilienmarkt in Deutschland derzeit sehr schlecht bestellt ist.

Logistik und Wohnen noch relativ gut aufgestellt, Handel und Büro im Abschwung

Der Index fällt im Dezember verglichen mit dem Vormonat um 4,3 Prozent auf 117,8 Punkte. Solch ein starker Rückgang gegenüber dem Vormonat ist ungewöhnlich: In den letzten drei Jahren hat es nur im August dieses Jahres einen noch größeren Rückgang von 4,4 Prozent gegeben. Der Wert ist der niedrigste seit mehr als sechs Jahren.

Die Deutsche Hypo unterteilt den Immobilienklima-Index in unterschiedliche Segmente: Büro, Wohnen, Hotel, Handel und Logistik zusätzlich noch in Investment- und Ertragsklima. Ganz großer Verlierer in der Vorweihnachtszeit ist das Handelsklima. Dieses fällt um 8,0 Prozent auf 66,07 Zählerpunkte. Das Büroklima muss ebenfalls heftig einstecken: 5,8 Prozent tiefer liegt der Wert. Mit nur noch 134,5 Zählerpunkten steht das Büroklima zudem auf dem niedrigsten Stand seit September 2016.

Auch das Wohnklima, das normalerweise immer mit Abstand die vorderste Asset-Klasse bildet, muss im Dezember einstecken. Um 2,9 Prozent ging der Indexwert zurück auf 143,3 Zählerpunkte. Hoffnungsbringer in diesem Monat hingegen sind die gestärkten Logistikimmobilien. Hier sehen die Aussichten positiver aus als in anderen Bereichen. Moderate 0,8 Prozent höher konnte das Logistikklima klettern und teilt sich nun mit dem Wohnklima bei 143,2 Punkte die Hoffnungsbringerrolle auf dem Immobilienmarkt. Das Investmentklima fällt indes um 4,9 und auch das Ertragsklima gibt 3,6 Prozent ab.

Ursachen für schlechte Stimmung liegen bei Politik

Sabina Barthauer von der Deutschen Hypo betont, dass eine kontinuierliche Abnahme der Marktstimmung eine Aussagekraft habe. „Großen Anteil daran hat sicherlich das Geschehen außerhalb unserer Branche – die vielen geopolitischen Krisen, die Unruhen in Frankreich, der Machtkampf zwischen Italien und der EU, insgesamt die Unsicherheit über die Zukunft Europas.“ Wenn die Marktumgebung unsicher scheint, wirkt sich das auch auf die Investmentbereitschaft und das Stimmungsklima aus. Die Probleme drücken die Stimmung, „auch wenn weiterhin viele Transaktionen realisiert werden“.

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Ein Problem, weshalb viele Investoren ihre Immobilien trotz der derzeit hohen Preise nicht verkaufen würden, seien fehlende Anlagealternativen. Anleger wüssten oft nicht, wohin sie mit ihrem Geld sollten und würden deshalb an ihren Grundbesitzen festhalten. Barthauer warnt aber auch davor, was solch ein niedriger Immobilienklima-Index für die Wirtschaft und die Konjunktur bedeuten könnte: „Das letzte Mal, als ein Jahresende einen niedrigeren Punktwert aufwies, war 2009 – mitten in der Finanzkrise.“

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