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Immobilienspezialist: Immobilienunternehmen können von der Erfüllung der ESG-Kriterien nur profitieren

Die Welt muss zwangsläufig nachhaltiger werden. Der Klimawandel sowie die anhaltenden Umweltverschmutzungen gefährden den Fortbestand unserer heutigen Ökosysteme. Damit ist auch die Lebensgrundlage des Menschen bedroht. Akteure, die in diesem Anpassungsprozess wichtige Entwicklungen verschlafen, bleiben auf der Strecke. Das gilt auch für die Immobilienwirtschaft.

 

Was ist eigentlich Nachhaltigkeit? Mit diesem Begriff verbinden wahrscheinlich viele Menschen lediglich ökologische Aspekte. Hierunter fallen beispielsweise die Reduzierung der Treibhausgasemissionen und die Eindämmung von Umweltbelastungen. Dieses Themengebiet stellt allerdings nicht den gesamten Geltungsbereich dar. Tatsächlich fußt eine nachhaltige Lebensweise auf drei Säulen, die untereinander in Einklang stehen sollten. Neben dem Umweltschutz, gehören noch die Ökonomie und das Soziale in das Spektrum des Nachhaltigkeitsbegriffs. Entsprechende Investitionen orientieren sich demnach an allen Leitlinien und müssen keineswegs kostspielige Verlustgeschäfte sein. Im Idealfall sind sie gewinnbringend und unterstützen obendrein noch soziale und ökologische Interessen.

Nachhaltige Investments gewinnen an Bedeutung

In dem Bericht “Market Tracker ESG Investment 2020” erklärt der Immobilienspezialist Catella den Bedeutungszuwachs der Nachhaltigkeit innerhalb der Immobilienbranche. Die Autoren des Berichts betonen, dass sich diese als Performance-Kriterium “immer stärker zu einem Differenzierungsmerkmal” entwickeln würde. Darüber hinaus würden “grüne Unternehmen” bei der Finanzierung begünstigt werden, wodurch niedrigere Fremdkapitalkosten anfallen. Nach Meinung von Catella sei deshalb die Konformität der eigenen Corporate Responsibility für den langfristigen Erfolg eines Immobilienunternehmens unabdingbar.

Zusätzlich führt der Klimawandel dazu, dass Firmen ihre Geschäftsmodelle hinterfragen müssen. Nicht nur aus der alleinigen Verantwortung für die Gesellschaft heraus, sondern auch für die zukünftige Erzielung von Renditen. Bereits heute lässt sich eine gesteigerte Nachfrage bezüglich nachhaltiger und verantwortungsbewusster Investitionen beobachten. Diese werden als “Sustainable and Responsible Investments” (SRI) bezeichnet. Deren Zuwachs treibt eine Transformation der Immobilienwirtschaft voran, die für die beteiligten Akteure sowohl eine Gefahr als auch eine Chance darstellt. Für nachhaltige Anlagen und Entscheidungen haben sich laut Catella in der Praxis drei Standardkriterien etabliert: Umwelt (environmental), Soziales (social) und Unternehmensführung (governance). Diese werden abgekürzt auch ESG-Kriterien genannt.

Was bringen die ESG-Kriterien der Immobilienwirtschaft?

Die ESG-Integration soll auf langfristige Sicht dazu dienen, “die finanzielle Performance zu erweitern, Risiken zu mindern und gleichzeitig Wettbewerbsvorteile zu generieren”. Sie kann als Fundament für die zukünftige Ausrichtung des Geschäftsmodells gesehen werden. Die europäische Politik möchte bis zum Jahr 2050 die Klimaneutralität erreichen. Hierfür hat die EU-Kommission auch schon den Aktionsplan „Sustainable Finance“ aufgestellt. Im Fokus stehen nachhaltige Finanzprodukte, eine standardisierte Taxonomie sowie weitreichende Offenlegungs- und Reportingpflichten, die zu mehr Transparenz führen sollen.  Kapitalverwaltungsgesellschaften, Versicherungen, Pensionskassen und Banken werden dadurch in die Pflicht genommen, eine nachhaltige Entwicklung voranzutreiben.

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Der weltweite Immobilienmarkt bleibt weiterhin attraktiv. grundbesitz global investiert weltweit in Gewerbeimmobilien aus den Bereichen Büro, Logistik und Einzelhandel. Warum das für Privatanleger interessant ist.

Deshalb erklärt Catella in seinem Bericht, dass die Integration der ESG-Kriterien in Ablaufprozesse und Unternehmensstrategien überlebenswichtig ist. “Investoren und Unternehmen, die nicht heute aktiv auf den Zug der ESG-Integration springen, werden sich Sanktionen ausgesetzt sehen.” Marktteilnehmer, die jedoch frühzeitig einen Wandel erfolgreich vornehmen, können einen zentralen Mehrwert generieren. Neben der Reduzierung des Investmentrisikos, ist ein großer Effizienzgewinn die Folge. Als Ziel wird “die Entstehung einer Triple-Win-Situation für den Gebäudeeigentümer, die Umwelt und die Gesellschaft” definiert.

Bildquellen: warodom changyencham/Shutterstock.com