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Immobilienunternehmer Christoph Gröner warnt vor einer beispiellosen Krise

Die Worte des Immobilienunternehmers Christoph Gröner sind unmissverständlich: Er sieht die aktuelle Situation im Immobiliensektor als eine beispiellose Krise. Doch welche Gründe führt er für diese alarmierende Einschätzung an?

Was versteht man unter Immobilienkrise?

Um die aktuelle Immobiliensituation und Christoph Gröners alarmierende Äußerungen vollständig zu verstehen, ist eine Klarstellung des Begriffs „Immobilienkrise“ notwendig.

Eine Immobilienkrise tritt in der Regel auf, wenn der Immobilienmarkt einen bedeutenden Abschwung erlebt, oft ausgelöst durch eine Überbewertung von Immobilien, die einen schnellen Preisverfall nach sich zieht, wie immoverkauf24 in einem Beitrag erläutert. Dies kann zu einem Kettenreaktionseffekt führen, der die gesamte Wirtschaft beeinträchtigt.

Ein eindrückliches Beispiel für eine solche Immobilienkrise ist die weltweite Finanzkrise 2007/2008. Diese wurde durch den Zusammenbruch des US-Immobilienmarktes ausgelöst, nachdem eine langanhaltende Spekulationsblase in der Immobilien- und Hypothekenbranche platzte, so immoverkauf24 weiter. Viele Hausbesitzer konnten ihre Hypothekendarlehen nicht mehr bedienen, insbesondere jene, die Hypotheken mit hohen Zinsen und ungünstigen Konditionen aufgenommen hatten.

In der Folge wurden viele Banken und Hypothekenfirmen, die in diese riskanten Hypothekendarlehen investiert hatten, insolvent. Die Krise griff auf andere Teile der Finanzmärkte und letztendlich auf die Realwirtschaft über und führte zur schwersten globalen Rezession seit der Großen Depression.

Eine Krise, die alle bisherigen weit übertrifft

Im Gespräch mit dem Nachrichtensender „ntv“ legt Gröner ein erschreckendes Bild der aktuellen Immobilienlandschaft dar. Er betrachtet die gegenwärtige Krise als eine, die alle bisherigen weit übertrifft und verdeutlicht, dass trotz der offensichtlichen Anzeichen auf Unternehmensebene, die Politik die Tragweite dieser Entwicklung noch nicht ausreichend erkannt hat.

Gröner illustriert die angespannte Situation weiter, indem er auf eine zunehmende Zahl stornierter Bauprojekte und aufgegebener Wohnungspläne hinweist. Er verdeutlicht, dass die Branche bei Weitem nicht in der Lage ist, das staatliche Ziel von 400.000 neu errichteten Wohnungen pro Jahr zu erfüllen.

Der Immobilienunternehmer führt steigende Zinsen, erhöhte Energiekosten und Schwierigkeiten in den Lieferketten als treibende Kräfte dieser Krise an. Obwohl die Immobilienwirtschaft immer noch eine große Menge von laufenden Bauaufträgen bearbeitet, sieht Gröner in der sich abzeichnenden Verknappung von Aufträgen ab Herbst ein Warnsignal für das Ausmaß der Krise.

Trotz der Unruhe im Sektor erwartet Gröner jedoch keine Senkung der Immobilienpreise. Er geht davon aus, dass selbst bei einer Reduzierung des Bauvolumens die Preise stabil bleiben werden, da Unternehmer nicht bereit seien, unter ihren Kalkulationen zu verkaufen.

Dabei bleibt Gröners eigenes Bauunternehmen von den Auswirkungen der Krise nicht verschont. Die ehrgeizige Planung von 10.000 Wohnungen in den kommenden Jahren wurde drastisch gekürzt, mit der Erwartung, dass weniger als 20 Prozent realisiert werden. Die Hauptursache sieht Gröner in der Herausforderung, Käufer für diese Wohnungen zu finden.

Bildquellen: angina / Shutterstock.com