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Immobilienwert: Wenn Luxus den Preis drückt

Bei der Beurteilung des Marktwerts einer Immobilie gehen die Vorstellungen von Käufer und Verkäufer oft weit auseinander. Denn während die Käufer vor allem die Kosten sehen, die mit dem Kauf verbunden sind, haben die Wohnungsbesitzer immer auch im Hinterkopf, wie viel Geld sie in den Umbau der Immobilie gesteckt haben. Daher ist es nicht selten, dass Wohneigentümer den Wert ihrer Immobilien überschätzen.

Ausgefallene Farben senken den Wert einer Immobilie

Anders als die Mieter haben die Eigentümer von Wohnungen deutlich mehr Freiheiten in Bezug auf die Gestaltung ihres Wohnsitzes. Während Mieter ohne vorherige Absprache mit dem Vermieter oft nur kleine Anpassungen wie das Streichen von Zimmern oder die Gestaltung des Gartens vornehmen dürfen, können Wohneigentümer ihre Vorstellungen beim Hausbau frei ausleben.

Doch hier gilt es einiges zu beachten: Je individueller und ausgefallener ein Haus gestaltet ist, desto schwerer wird meist auch der Verkauf der Wohnung. So mag eine neon-grüne Küche für den Eigentümer zwar ansprechend und innovativ sein, die Wahrscheinlichkeit, dass viele Menschen diese Ansicht teilen, ist aber tendenziell eher gering. Schlichtheit und zurückhaltende Eleganz zahlen sich bei der Wohnungsgestaltung im Nachhinein oft mehr aus, denn die breite Masse bevorzugt das Gewöhnliche. Hat man also vor, seine Wohnung teuer zu verkaufen, kann es sich lohnen, auf schräge Farben und Formen zu verzichten oder diese bei Verkauf anzupassen.

Raumaufteilung möglichst unkompliziert halten

Auch bei der Aufteilung der Räume gilt: Je ausgefallener der Zuschnitt der Räume, desto geringer ist der Wert der Immobilie. Generell ist eine angemessene Größe der Räume von Vorteil, denn mit winzigen Abstellkammern oder großen Ballsälen kann nur ein Bruchteil der breiten Masse etwas anfangen. Auch berücksichtigen Käufer bei der Besichtigung eines Hauses oftmals schon eventuell anfallende Umbaukosten. Je mehr Wände also versetzt oder entfernt werden müssen, desto teurer wird es im Nachhinein für den Käufer. Ausgefallene Raumaufteilungen können den Kaufpreis daher erheblich drücken.

Alter und Energiebilanz des Hauses

Abgesehen von den kosmetischen Aspekten eines Wohnhauses, beeinflussen auch Alter und Energiebilanz den Wert eines Hauses. So haben ältere Häuser zwar oft mehr Charme als neuartige Gebäude, dafür aber auch deutlich höhere Instandhaltungskosten als ihre jüngeren Pendants. Auch fehlt bei älteren Häusern oft eine Isolierung oder eine Wärmedämmung am Dach, was die Energiekosten enorm in die Höhe treibt.

Ist ein Haus also bereits sehr alt und renovierungsbedürftig, kann das zu einer erheblichen Wertminderung führen. Denn viele Käufer scheuen sich vor einem sogenannten Sanierungsstau – die Notwendigkeit, eine Vielzahl an Stationen im Haus für viel Geld zu renovieren. Viele potentielle Kunden werden davon abgeschreckt, was den Marktwert der Immobilie deutlich senkt.

Offene Bauweise verursacht zusätzliche Nebenkosten

Weiterhin kann auch die für moderne Häuser oft typische offene Bauweise wertmindernd in Bezug auf die Immobilie sein. Denn eine Verbindung von Wohn-und Essbereich bringt zwar mehr Licht in die Wohnung, kann aber auch dazu führen, dass die Kosten für die Heizung enorm in die Höhe steigen. Durch die geringere Anzahl an begrenzenden Wänden in neuartigen Häusern werden angrenzende Räume mitgeheizt, was zusätzliche Ausgaben verursacht. Auch wenn viele Menschen durchaus bereit sind, diese Kosten zu tragen, kann jede weitere Kostenstelle im Haus zu einer Senkung des Immobilienwertes führen.

Luxusgüter und Grundstücksgröße können wertmindernd wirken

Viele Menschen träumen von einem eigenen Pool oder einem Wintergarten in ihrem Eigenheim. Doch gehen auch solche Luxusgüter immer mit hohen Betriebs- bzw. Instandhaltungskosten einher. Während Swimmingpool oder Sauna in der reicheren Gesellschaft oft Standard sind, können diese bei zu hohen Nebenkosten auch Ausschlusskriterium für Durchschnittsverdiener sein.
Gleiches gilt für die Größe des Grundstücks. Im Luxussegment steigern viele Quadratmeter den Wert der Immobilie deutlich; Normalverdiener dagegen behalten stets auch die Kosten im Blick. So kann ein großes Grundstück mit hohen Rechnungen verbunden sein – beispielsweise für die Pflege des Rasen und der Bäume. Zu große Gärten sind daher nicht zwingendermaßen wertsteigernd in der breiten Bevölkerungsschicht.

Natürlich gelten diese Bewertungskriterien nicht ohne Ausnahme; es kann also immer sein, dass gewisse Faktoren in bestimmten Bevölkerungsschichten eher wertsteigernd als wertmindernd wirken.

Bildquellen: alexandre zveiger / Shutterstock.com