In diesen Universitätsstädten sinken die Immobilienpreise
Der Wohnungsmarkt in vielen Universitätsstädten ist sehr angespannt – entsprechend hoch sind oft auch die Mieten. Doch wie eine Analyse der VON POLL IMMOBILIEN-Expertinnen und -Experten ergab, sinken in einigen Universitätsstädten die Kaufpreise für Wohnimmobilien langsam wieder. An welchen Standorten sind die Investitionschancen am günstigsten?
Die Preisentwicklung variiert von Universitätsstadt zu Universitätsstadt
Der deutsche Immobilienmarkt ist im Umbruch: Baumaterialien sind knapp, die Bauzinsen liegen nach Angaben von Interhyp bei mittlerweile über vier Prozent und in manchen Investitionskategorien sinkt der Quadratmeterpreis langsam bereits wieder. Von den sinkenden Preisen können Investorinnen und Investoren in kleineren Universitätsstädten profitieren – an 35 von 46 untersuchten Standorten stagnieren oder sinken die Kaufpreise im dritten Quartal (Q3) 2022 im Vergleich zu Beginn des Jahres (Q1). Dies konnten die Expertinnen und Experten bei VON POLL IMMOBILIEN im Rahmen einer kürzlich veröffentlichten Marktanalyse herausfinden.
Natürlich erleben jedoch nicht alle Immobilien in Universitätsstädten dieselbe Entwicklung: Sehr gute und stark nachgefragte Mikrolagen werden weniger betroffen sein, erklärt Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei VON POLL IMMOBILIEN, in einer Pressemitteilung zur Marktanalyse. Das größte Wertsteigerungspotenzial liege aktuell bei Städten mit attraktiven Studiengängen. Er empfiehlt, bei der Kapitalanlage auch die Renditemöglichkeiten der Standorte und der anvisierten Immobilie genau zu überprüfen und gegebenenfalls eine professionelle Immobilienberatung zu machen.
Kaufpreisanstieg von über drei Prozent nur in Erlangen und Coburg
Am stärksten sinken die Immobilienpreise in Saarbrücken: Hier hat ein Quadratmeter in Q3 11,9 Prozent weniger gekostet (2.322 Euro/qm) als noch in Q1. Es folgen Lüneburg mit -11,7 Prozent (4.317 Euro/qm), Erfurt mit -9,4 Prozent (3.317 Euro/qm) und Göttingen (3.063 Euro/qm) und Ulm (4.794 Euro/qm) mit je 8,2 Prozent niedrigeren Preisen.
Angestiegen sind die Kaufpreise für Wohnimmobilien in kleineren Universitätsstädten nur an elf Standorten, wobei der Anstieg nur in Erlangen (+8,3 Prozent, 5.449 Euro/qm) und Coburg (+6,3 Prozent, 2.795 Euro/qm) bei über drei Prozent lag. Die übrigen Städte mit steigenden Kaufpreisen sind Bamberg, Kaiserslautern, Konstanz, Aachen, Flensburg, Frankfurt (Oder) und Magdeburg. In Siegen und Trier stagnierten die Preise.
Die teuersten Wohnimmobilien gab es in Q3 in Konstanz (6.321 Euro/qm) und Potsdam (6.029 Euro/qm). Am günstigsten waren die Wohnimmobilien in Mönchengladbach (2.490 Euro/qm) und Saarbrücken (2.322 Euro/qm). In Potsdam allerdings fielen die Preise im Vergleich zu Q1 um ganze 7,8 Prozent. Die Liste ist in Bewegung und der Markt reguliert sich mit einem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage selbst.
Fünf Universitätsstädte haben einen Kaufpreisfaktor von unter 25
Bei der Entscheidung für einen Investitionsstandort kommt also auch der Kaufpreisfaktor ins Spiel. Dieser gibt die Zahl der Jahre an, die man durchschnittlich braucht, um den Kaufpreis – etwa mit Mieteinnahmen – wieder reinzuholen. “In den meisten deutschen Regionen finden sich mittlerweile Kaufpreisfaktoren um die 25, aber auch Vervielfältiger von 30 sind längst keine Seltenheit mehr. Insbesondere in Metropolen und Großstädten übersteigen die Kaufpreisfaktoren diese Schwelle oft um ein Vielfaches”, heißt es in einem Mitte November veröffentlichten Artikel der VON POLL IMMOBILIEN.
So dauert es in Potsdam ganze 39,5 Jahre (Mietpreis: 12,73 Euro/qm), in Halle an der Saale 35,6 Jahre (Mietpreis: 7,20 Euro/qm) und in Erlangen 35,4 Jahre (Mietpreis: 12,83 Euro/qm), bis mit einer Wohnimmobilie Gewinn gemacht werden kann. Es gibt aber auch fünf deutsche Universitätsstädte, in denen der Kaufpreisfaktor noch unter der im Artikel genannten Grenze von 25 liegt. Das sind Saarbrücken (21,8 Jahre, Mietpreis: 8,86 Euro/qm), Göttingen (23,4 Jahre, Mietpreis: 10,92 Euro/qm), Mönchengladbach (24,3 Jahre, Mietpreis: 8,53 Euro/qm), Wuppertal (24,5 Jahre, Mietpreis: 7,77 Euro/qm) und Kaiserslautern (24,6 Jahre, Mietpreis: 9,15 Euro/qm).
Bildquellen: Petair / Shutterstock.com