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Interhyp prognostiziert stagnierendes Immobilienpreiswachstum

Die Immobilienpreise könnten sich 2020 trotz anhaltendem Immobilienboom beruhigen. Zwar sind sinkende Preise auf dem Markt auch in diesem Jahr unwahrscheinlich, aber das Preisniveau solle sich nun schwächer entwickeln, laut dem Baukreditvermittler Interhyp.

Schmerzgrenze der Verbraucher entscheidet über maximales Preisniveau

Der Immobilienmarkt soll sich zunehmend entspannen, so der Baukreditvermittler Interhyp. Auf der jüngsten Bilanz-Pressekonferenz in München sprach Interhyp-CEO Jörg Utecht von einer Beruhigung des Marktes. Das Wachstum lasse schon seit dem dritten Quartal 2019 nach, während Utecht für 2020 eine Stabilisierung prognostiziert.

Zwar könne man jene Prognose nicht für jede deutsche Stadt pauschalisieren, dennoch gilt,

„irgendwann sind Preisniveaus erreicht, bei denen die Menschen Vorsicht walten lassen“, erklärt Utecht FOCUS Online zufolge. Um einen Stopp hinsichtlich des Preiswachstums auf dem Immobilienmarkt jedoch effektiv bewirken zu können, sieht der Immobilienexperte zudem die nationale Politik in der Pflicht.

Darlehenssummen steigen weiterhin an

Interhyp dient als Mittelsmann zwischen Banken beziehungsweise Versicherungen und Privatpersonen, welche Immobilienkredite beantragen.

Dabei vermittelte das Unternehmen im letzten Jahr Kredite mit einem Gesamtvolumen von 24,5 Milliarden Euro, was neun Prozent der gesamten Immobilienfinanzierung von 2019 entspricht.

Der sich aus allen Finanzierungen ermittelte durchschnittliche Kaufpreis belief sich auf 403.000 Euro, ein Anstieg von circa drei Prozent. Wobei jeder Schuldner im Schnitt 100.000 Euro Eigenkapital einbrachte, so stieg der Mittelwert der Darlehenssumme ebenfalls an. Dadurch wuchs die durchschnittliche Summe um ungefähr acht Prozent auf 294.000 Euro und fiel damit signifikanter aus, also noch in 2018.

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Immobilienpreise werden vorerst nicht zurückgehen

Bemerkenswert an dieser Statistik ist jedoch, dass die vergebenen Kreditsummen vor allem im Verhältnis zum Jahresgehalt der Individuen stark gestiegen sind. Kunden des Baukreditvermittlers beantragten Darlehen, welche durchschnittlich knapp dem Fünffachen ihres Nettoeinkommens entsprachen. Vor sieben Jahren entsprachen die Darlehen noch etwa dem vierfachen Jahreseinkommen der Verbraucher.

„Das ist ein extrem solides Maß“, beruhigt Utecht. Vergleiche man diese Werte auf internationaler Ebene, bewegten sich die deutschen Darlehenssummen im Verhältnis zum Einkommen auf einem niedrigen Niveau, so der Experte.

Dennoch gebe es weder auf dem Land, noch in der Stadt Aussicht auf fallende Immobilienpreise, zumindest nicht in den kommenden zwölf Monaten. Hierfür verantwortlich sei der anhaltende Andrang auf Wohnraum in Ballungsgebieten, außerdem wächst die Zahl deutscher Haushalte fortlaufend an. So sollen bis 2030 insgesamt sechs Prozent mehr Haushalte Wohnungsraum suchen, als es heute der Fall ist.

Zudem sorgen Niedrigzinsen und Bauboom für steigende Immobilienpreise. Laut Mirjam Mohr von Interhyp wird die Gelpolitik auch 2020 an ihrem etablierten Kurs festhalten, wodurch Bau- und Kaufkredite weiterhin günstig bleiben würden, berichtet die Westdeutsche Zeitung.

Bildquellen: zhu difeng/Shutterstock.com