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Investieren in Arztpraxen: Lohnenswerter Trend bei Büroimmobilien?

Investments in Büro- und Gewerbeimmobilien sind gerade in Niedrigzinszeiten bei Privatanlegern beliebt.

Doch ein Problem, das sich bei Büroimmobilien stellt, sind Leerstandzeiten, wenn beispielsweise nicht die komplette Immobilie vermietet werden kann oder Unternehmen ihren Sitz ändern. Für viele Investoren attraktiv erscheinen im Bereich Büroimmobilien Arztpraxen. Doch lohnt sich dieser Trend?

Eines haben Arztpraxen auf jeden Fall: Zukunft. Denn Ärzte brauchen die Menschen immer. Wie einem Research-Bericht der DWS zu entnehmen ist, gibt es im Bereich Arztpraxen momentan große Wachstumschancen, einfach, weil es so viele Menschen gibt, die in einem Alter sind, in dem sie medizinische Dienste in Anspruch nehmen. Zum einen bilden hier die Baby-Boomer eine Zielgruppe, die die Arztpraxen antreibt. Die Generation, die zwischen 1946 und 1964 geboren ist, und der rund 74,9 Millionen Menschen angehören, ist nun in einem Alter, in dem sie einen immer größeren Bedarf an ärztlicher Hilfe und Behandlung hat. Doch auch die Millennials, die zwischen 1981 und 1997 geboren sind, sind ein Treiber, der Arztpraxen als Immobilien-Investments interessant erscheinen lässt. Denn von dieser Generation, der 75,4 Millionen Menschen zugerechnet werden, würden derzeit die meisten Kinder geboren werden, wofür es wiederum medizinische Zuwendung braucht.

Hohe Nachfrage nach multifunktionalen Praxen

Und gerade diese beiden Generationen treiben laut Deutscher Asset Management auch die Nachfrage nach multifunktionalen Arztpraxen, in denen Kranke gleich mehrere unterschiedliche Dienste wie ärztliche Behandlung oder Physiotherapie in Anspruch nehmen können und die gleichzeitig über Labore und die Möglichkeit für Röntgen- oder Ultraschallaufnahmen verfügen. Solche multifunktionalen Praxen sind für Investoren eine Chance: Sie benötigen eine hohe Quadratmeterzahl und somit kommen gerade großflächige Immobilien für solche Praxen in Frage.

Um alle Services zu bieten, müssen die Immobilien natürlich auch dementsprechend ausgebaut und technisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Die großen Flächen und die hohen Einrichtungs- und Modernisierungskosten sorgen gleichzeitig dafür, dass die durchschnittliche Mietdauer bei Arztpraxen gewöhnlich zwischen sieben und zehn Jahren liegt, wie die Deutsche Asset Management in ihrem Report angibt. Für Investoren bedeuten diese Verhältnisse ein geringeres Risiko als bei vergleichbaren anderen Büroimmobilien und lassen Arztpraxen als lohnenswerte Investments erscheinen.

Hohe Nachfrage, wenig Angebote, wenig Leerstand

Auch die Gefahr des Leerstands ist bei solchen multifunktionalen Arztpraxen geringer als bei anderen Büroimmobilien. Hat sich eine Arztpraxis erst einmal ihre Kundenbasis in einer Stadt oder Vorstadt aufgebaut, wird sie nicht so schnell ohne plausiblen Grund in eine andere Immobilie umziehen. Auch die hohen Einrichtungskosten und die speziellen Bedingungen, die multifunktionale Praxen für ihre Services erfüllen müssen, sind ein Grund dafür, weshalb Mieter die Immobilien bei Unzufriedenheit eher aufmotzen anstatt sich eine andere Immobilie zu suchen. Investoren haben so also eine größere Sicherheit und ein geringeres Risiko bei einem Investment in Arztpraxen.

Allerdings gilt es auch zu bedenken, dass die Mietpreisentwicklung bei Arztpraxen unter dem Durchschnitt anderer Büroimmobilien liegt, sich also auf kurze Sicht weniger Einnahmen damit generieren lassen. Im Gegenzug dafür bieten Arztpraxen aber stabile Einnahmen, da es eine hohe Nachfrage und wenige Angebote auf dem Markt gibt.

Bildquellen: ZoranOrcik/Shutterstock.com