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Investitionsvolumen für Studentisches Wohnen nimmt trotz Rekordzahl an Studierenden ab

Die Anzahl der Studierenden in Deutschland knackt jährlich neue Höhenrekorde. Infolgedessen ist der Andrang auf die Wohnungsmärkte der Universitätsstädte groß. Das Investitionsvolumen für studentisches Wohnen verzeichnet jedoch in den ersten drei Quartalen von 2019 einen deutlichen Rückgang.

Gemäß dem vorläufigen Ergebnis des Statistischen Bundesamts studieren derzeit 2.897.300 Menschen an einer Hochschule in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich der Wert um etwa ein Prozent bzw. um 29.100 Personen. Die Menge der Studienanfänger ist jedoch leicht rückläufig. Der verzeichnete Gesamtanstieg lässt sich deshalb auf eine geringere Absolventenzahl zurückführen. Es könnte sich hier bereits eine Trendwende abzeichnen.

Die Nachfrage nach Studentenwohnungen übersteigt dennoch weiterhin das Angebot in den Universitätsstädten. Dadurch steigen die Mietpreise an und für Investoren bieten sich attraktive Einnahmequellen. Im Jahr 2018 entsprach das Investitionsvolumen auch dieser Annahme, doch im Jahr 2019 waren die Zahlen stark rückläufig. Bewährt sich das Studentische Wohnen somit doch nicht als Anlageklasse?

Die Vorteile von Investitionen in Studentenwohnungen

Laut dem ”CBRE Marktreport Studentisches Wohnen 2018” wohnen 70 Prozent der Studierenden zur Miete. Kleine Wohnungen mit ein oder zwei Zimmern sind angesichts der hohen Nachfrage besonders gut zu vermieten. Sie sind für die Studenten bezahlbar und bieten im Vergleich zu einer WG ein höheres Maß an Privatsphäre. Die Häufigkeit eines Mieterwechsels ist in diesem Bereich zwar hoch, das Wiedervermietungsrisiko ist dennoch gering. Jedes Semester kommen neue Studenten hinzu und es gibt darüber hinaus genügend junge Menschen, die auf Wohnungssuche sind. Die Wohnung kann beispielsweise genauso gut an Berufsanfänger vergeben werden. Sollte es trotzdem zu einem zwischenzeitlichen Leerstand kommen, lässt sich die Unterkunft noch via Airbnb vermieten. Ein besonderer Vorteil ist die hohe Rentabilität der Anlageklasse. Laut CBRE liegt die Spitzenrendite mit 3,5 Prozent deutlich über den Werten für reguläre Wohnimmobilien. Diese Tatsache macht das Studentische Wohnen zu einer attraktiven Investitionsmöglichkeit.

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Die Nachteile von Investitionen in Studentenwohnungen

Das Vermieten an Studierende geht natürlich auch mit gewissen Risiken einher. Die Zielgruppe ist tendenziell in der Haushaltsführung noch unerfahren, sodass beispielsweise ein Schimmelbefall oder andere Verschmutzungen Kosten verursachen können. Ebenso ist es denkbar, dass häufige Partys zu Schäden führen und Renovierungs- oder Instandhaltungsarbeiten notwendig sind. Als Folge kann die hinterlegte Kaution vom Vermieter einbehalten werden. Reicht diese jedoch für die Beseitigung der Mängel nicht aus, kann das zu Problemen für den Investor führen. Es läuft entweder auf ein teures und langwieriges Gerichtsverfahren oder eine Reparatur aus den eigenen finanziellen Mitteln hinaus. Zudem zählen Studenten nicht zu den solventesten Mietern. Das Risiko für Mietausfälle wird jedoch in der Regel durch Geldzahlungen der Eltern reduziert.

Studentenwohnungen: hochrentabel, aber weniger gehandelt

Die Nachfrage nach der Anlageklasse ist immer noch hoch. Die derzeitige Situation auf den Wohnungsmärkten und die hohe Rendite machen Studentenwohnungen zu einem interessanten Investitionsobjekt. Der Rückgang des Transaktionsvolumens in den ersten drei Quartalen von 2019 hängt laut CBRE mit dem Rekordjahr 2018 zusammen. In diesem Zeitraum haben sehr viele hochwertige Portfolios ihre Besitzer gewechselt. Deren Handel hat sich nun durch das Stillhalten der neuen Eigentümer signifikant gemindert, sodass das Investitionsvolumen um 54 Prozent sank. Aufgrund der Verknappung von Portfolios haben Investoren zum Markteintritt vorrangig Projektentwicklungen und ältere Bestände gekauft, die weniger kapitalintensiv sind. Darüber hinaus ist eine Veränderung bei der Zielgruppenauswahl festzustellen. Es sollen nicht mehr nur Studenten, sondern auch Young Professionals und Berufspendler angesprochen werden. Dadurch addieren sich die Anforderungen der Nachfrager und die Standortbestimmung wird schwieriger. Studierende möchten möglichst nah an der Hochschule wohnen, wohingegen Pendler einen Anschluss an den Fernverkehr benötigen und Young Professionals mehr Gastronomie bevorzugen. Zu guter Letzt werden Studentenwohnungen aufgrund der hohen Rendite als Ergänzung für Portfolios mit geringer verzinsten Wohnbeständen erworben.

Bildquellen: Rawpixel.com/Shutterstock.com