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Käufer, Eigentümer und Co: Was Sie über eine mögliche Immobilienblase in 2021 wissen sollten

Die Corona-Pandemie hat für einige Marktverwerfungen gesorgt und auch der Immobilienmarkt blieb nicht in jedem Segment davor gefeit. Nichtsdestotrotz zeigte sich der Markt stabiler als von manchen zunächst erwartet. Viele Investoren und Experten blicken dem Jahr 2021 deshalb positiv entgegen. Allerdings gibt es auch hier kritische Stimmen. Einige Experten befürchten, dass 2021 eine Immobilienblase entsteht und platzen könnte.

Was ist eine Immobilienblase und wie entsteht sie?

Unter einer Immobilienblase versteht man eine Überbewertung von Immobilien in einem bestimmten Sektor. Eine Immobilienblase ist dadurch gekennzeichnet, dass die Immobilienpreise in diesen Bereichen rasant in die Höhe schnellen und darauf ein starker Preisabsturz folgt.

Das Maklerunternehmen Homeday unterteilt das Entstehen und Platzen einer Immobilienblase in fünf Phasen. Zunächst ist die Nachfrage nach Immobilien höher als das Angebot. Das verleitet Verkäufer im nächsten Schritt dazu, hohe Preise anzusetzen und auf diese zu spekulieren. Letztendlich wird dies zu einem Punkt führen, an dem die Preise und angebotenen Immobilien extrem überbewertet sind und keinen Bezug mehr zum Grund und Boden haben, welches der dritten Phase entspricht. Diese Entwicklung führt dazu, dass die Kaufpreise schneller steigen als die Mietpreise und Gehälter der Bevölkerung. Platzt die Immobilienblase in der letzten Phase, kommt es zu einem rapiden Preisabfall, der mit Wertverlusten einhergehen kann.

Sorge vor einer Immobilienblase 2021 – Wie wahrscheinlich ist sie?

Einige Experten gehen nun von einer ähnlichen Entwicklung für das Jahr 2021 aus und befürchten das Platzen der Immobilienblase. Die anhaltenden Niedrigzinsen hatten dazu geführt, dass es in den letzten Jahren viele Immobilieninteressenten- und Investoren gab. Zudem war durch die gute konjunkturelle Lage eine hohe Kaufkraft vorhanden, weswegen sich mehr Menschen ein Eigenheim leisten konnten. Einige Anzeichen für eine Immobilienblase sind somit erfüllt. Dies bewegt Experten nun zu Spekulationen.

Die Immobilienplattform Hausgold sowie die Immobilieninvestmentfirma Bergfürst argumentieren, dass niedrige Zinsen und hohe Kaufpreise allein jedoch keine Immobilienblase oder das Platzen einer Immobilienblase bedeuten würden. Wichtige Faktoren wie die Nachfrage oder das Herausgeben extrem niedriger Kredite würde dies schon eher bedingen. Es seien in Deutschland jedoch keine fragwürdigen Kredite herausgegebenen worden. Hausgold schätzt die Nachfrage zudem als stabil ein. Aufgrund der Corona-Pandemie sei nämlich die Bedeutung der „eigenen vier Wände“ deutlich gestiegen, weswegen die Plattform von keiner sinkenden Nachfrage ausgeht.

Andere gehen wiederum davon aus, dass es durchaus viele Anzeichen für eine Immobilienblase gibt und durch die kriselnden Firmen viele Menschen ihren Job verlieren werden und deshalb die Nachfrage sinken wird, was zu einem Platzen der Immobilienblase führen könnte.

Was passiert, wenn die Blase platzt

Die Immobilienblase platzt, wenn die Käufer vor den überhöhten Preisen zurückschrecken und die Immobilien nicht mehr kaufen. Dies kann auch dadurch bedingt sein, dass die Kaufkraft einer Gesellschaft sinkt. Oder aber mehr Wohnungsraum zur Verfügung steht, beispielsweise durch Bauprojekte, was den Markt und somit die Preise entspannt. Auch kann es passieren, dass die Zinsen wieder steigen und Menschen ihre anfallenden Zahlungen nicht mehr bedienen können.

Das wären die Gewinner und Verlierer

Immobilieneigentümer, die ihre Immobilien bereits abbezahlt haben und demnächst keinen Hausverkauf planen, sind die Gewinner, sollte es zum Platzen einer Immobilienblase kommen. Sie haben keinen Wertverlust zu befürchten und können die Krise aussitzen.

Andere Eigentümer wiederum, die ihre Immobilie in dieser Zeit verkaufen wollen oder gezwungenermaßen müssen, werden als Verlierer einer platzenden Immobilienblase hervorgehen, da sie einen Wertverlust erleiden. Auch Menschen, die nach wie vor Schulden tilgen und ihr Haus bei der Bank abbezahlen müssen, können von steigenden Zinsen beim Platzen einer Immobilienblase betroffen sein, wenn sie eine Anschlussfinanzierung zu dann schlechteren Konditionen benötigen.

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