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„Klein, aber fein“ – Dieser Trend erobert nun auch das gehobene Wohnsegment

Bei steigenden Preisen und wenig Bauland verzichten immer mehr Käufer auf üppige Wohnflächen. Auch im gehobenen Wohnungssegment werden die sogenannten Minihäuser beliebter.

Laut UN leben aktuell 75 Prozent der Deutschen in Städten. Diese Zahl soll jedoch bis zum Jahr 2050 auf 83 Prozent ansteigen. Besonders Metropolregionen bleiben gefragt. Zudem möchten die meisten Deutschen nicht nur in der Stadt, sondern möglichst nah am Stadtzentrum wohnen. Das Bauland im Stadtzentrum ist aber knapp und wird vor allem kleiner. Die Abhilfe leistet ein neuer Trend – Das Minihaus.

Bislang war es schwierig, Häuser mit weniger als 120 Quadratmetern zu verkaufen. Jedoch sind immer mehr Menschen bereit, geringere Quadratmeterzahlen in Kauf zu nehmen, wenn sie dafür einen erschwinglichen Wohnraum im Stadtkern erhalten. Dies ist nun auch im höherpreisigen Wohnungssegment ein neuer Trend.

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Der Arendsweg in Berlin

Ein besonderes Projekt ist das “Arendscarree” in Berlin Hohenschönhausen des Immobilienentwicklers Bonava (ehemals NCC). Obwohl der Arendsweg in Berlin eine eher durchschnittliche Adresse ist, die keine besonders ausgeprägte Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel bietet, ist das Projekt ein wichtiger Schritt für den Wohnraum der Zukunft.

Hier wurden im Jahr 2016 18 Reihenhäuser gebaut. Ein 80 Quadratmeter großes Haus kostet um die 165.000 Euro, also rund 2.060 Euro pro Quadratmeter. „Wir möchten Wohnraum schaffen, den sich auch Menschen bei normalem Einkommen trotz Immobilienboom noch leisten können“, sagt Nils Olov Boback, Vorsitzender der Geschäftsführung von Bonava. „Wir denken, dass es für viele Käufer auch etwas kleiner geht.“

Die 80 Minihäuser wurden dabei auch an die Bedürfnisse der jeweiligen Mieter angepasst. Für Singles wurde alles offener gestaltet, für Familien wurde zusätzlicher Platz für Kinderzimmer mit eingeplant und für Senioren gibt es einen Treppenlift und leicht begehbare sanitäre Anlagen.

„Die Menschen akzeptieren weniger Fläche, wenn sie dafür urban wohnen können“, stellt Boback fest.

Wohnen umdenken

Auch im gehobenen Wohnsegment passiert ein Umdenken. „Vierzimmerwohnungen wurden bis 2010 noch mit 120 Quadratmetern Wohnfläche gebaut“, sagt Sven Henkes, Geschäftsführer der ZIEGERT Bank- und Immobilienconsulting GmbH. Heute seien es meist nur noch 100 bis 105 Quadratmeter. „Und Dreizimmerwohnungen“, so Henkes, „konnten von 95 auf 80 Quadratmeter geschrumpft werden, ohne dass es an Komfort mangelt.“

Die Verkleinerung der Wohnfläche bei klugen Grundrisslösungen ist auch wichtig, um die Wohnkostenbelastung im Neubau zu reduzieren. Die Minihaus-Bewegung zeigt außerdem, was ohne auf geltende Beschränkungen zu achten möglich ist und gibt damit wichtige Impulse für den Wohnungsbau.

Wie klein letztendlich Wohnungen sein dürfen, damit sie marktfähig sind, wird die Zeit zeigen.

 

 

Bildquellen: Wivoca / Shutterstock.com