Landflucht, Wohnraum & Co.: Das sind die Wohntrends in Deutschland
Die Wohnkultur hat sich hierzulande in den letzten Jahrzehnten zum Teil deutlich verändert. Faktoren wie die Landflucht, langfristige Effizienz und das Platzangebot spielen dabei eine große Rolle.
„Zukunftsfit Bauen und Wohnen“
Die Baufi24 Baufinanzierung AG hat die Ergebnisse der aktuellen Trendstudie „Zukunftsfit Bauen und Wohnen“ veröffentlicht. Sie zeigt auf, wie die Deutschen am liebsten wohnen würden und macht deutlich, dass der Trend künftig in Richtung urbanes Dorf gehen könnte. Denn die repräsentative Umfrage der jährlichen Trendstudienreihe „Zukunftsfit Bauen und Wohnen“ der Baufi24-Gruppe ergab, dass stolze 92 Prozent der Deutschen Wohngegenden attraktiv finden, die Zugang zum Garten und viel Freiraum im Grünen bieten. Das Wohnumfeld soll dabei möglichst grün, großzügig, preisgünstig sein und mit guten Arbeits- und Einkaufsmöglichkeiten überzeugen. Es scheint als seien die Deutschen sich in diesen Punkten einig. Immerhin spielen für 91 Prozent der Befragten eine gute Wohngegend und niedrige Wohnkosten eine wichtige Rolle bei der Entscheidung. 88 Prozent legen zusätzlich großen Wert auf einen eher ruhigen und einfachen Lebensstil. Diese Attraktivitätsfaktoren lassen sich größtenteils auf dem Land finden und zeigen, dass sich der Wohntrend in den letzten Jahren stark verändert hat. Während es die Menschen über Generationen hinweg in die Metropolen der Welt zog, sieht der aktuelle Wohntrend stark danach aus, als würde es die Deutschen zurück in die Dörfer und aufs Land ziehen.
Landleben statt Großstadtflair
Mit Blick auf diese Umfrageergebnisse ist es kaum verwunderlich, dass 88 Prozent der Menschen, die in einer deutschen Stadt wohnen, dazu bereit wären, dem Stadtleben den Rücken zu kehren und stattdessen aufs Land zu ziehen. Damit die Befragten dies jedoch auch in die Tat umsetzen, müssen bestimmte Bedingungen gegeben sein. Demnach setzen 62 Prozent für einen Umzug in ländliche Gebiete eine schnelle Internetverbindung voraus. 59 Prozent der Befragten sehen in einer guten Wohnqualität eine wichtige Bedingung, während sich 58 Prozent günstige Kosten und immerhin noch 45 Prozent eine gute Verkehrsanbindung wünschen. Dabei unterscheiden sich die Bedingungen jedoch abhängig von der Generation, denn die Studie ergab, dass besonders die jüngeren Teilnehmer eine höhere Kompromissbereitschaft aufweisen. So würden stolze 93 Prozent der 20– bis 35-Jährigen ihren Lebensmittelpunkt auf das Land verlagern.
Gute Nachbarschaft statt der Anonymität der Großstadt
Doch die Menschen wünschen sich nicht nur das ländliche Flair, sondern können sich durchaus auch mehr Nähe zu ihren Nachbarn vorstellen. So begrüßen es 76 Prozent der Befragten, die Nachbarschaft zu kennen, während die Hälfte der befragten Großstädter nicht länger von der Anonymität der Stadt als Vorteil überzeugt sind. Gleichzeitig wünscht sich weniger als die Hälfte aller Befragten mehr Privatsphäre und bleibt auch gerne eher unbekannt in der Wohngegend. „Unser Wohnideal soll heute gemeinschaftlich sein und Raum zur Entfaltung bieten. Der Wohntrend des urbanen Dorfs kombiniert auf smarte Weise die Vorteile der Stadt mit denen des Landes. So sehnen sich Großstädter nach sozialer Nähe und bevorzugen in Krisen wie der Corona-Pandemie das Landleben“, kommentiert Baufi24-CEO Tomas Peeters die Ergebnisse.
Der Wunsch nach einem Eigenheim
Doch nicht nur der Wunschwohnort der Deutschen hat sich in den letzten Jahren stark verändert, sondern aufgrund der Corona-Pandemie verstärkte sich bei vielen Menschen der Wunsch nach der eigenen Wohnung oder dem eigenen Haus. Gleichzeitig stehen Kaufinteressierte jedoch vor dem Problem steigender Immobilienpreisen. Die repräsentative Umfrage der Baufi24 Baufinanzierung AG zeigt jedoch, dass ein Großteil der Deutschen dafür bereit ist, kleiner zu wohnen, um sich den Traum von einer eigenen Immobilie dennoch leisten zu können. Demnach zeigen sich 79 Prozent der befragten Personen kompromissbereit, was die Größe der Wohnimmobilie betrifft und würden deutlich auf Wohnfläche verzichten. Jedoch wünschen sie sich für diesen Kompromiss mehr Naturnähe, geringere Kosten und eine freie Wahl der Wohngegend. Die Befragung der Hausbewohner ergab unterdessen, dass mehr als die Hälfte der Befragten heute zufrieden sind mit der vorhandenen Zimmeranzahl. 52 Prozent gehen jedoch davon aus, dass sie in rund 30 Jahren auch mit weniger Zimmern auskommen würden als heute. „Wer eine kleine Immobilie kauft, hat ein wertbeständiges Investment bei einer geringen finanziellen Verpflichtung“, kommentiert Tomas Peeters, CEO der Baufi24 Baufinanzierung AG.
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