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Luxusimmobilien: Reiche kaufen trotz Corona-Krise – noch

Aufgrund des Börseneinbruchs ist die Unsicherheit bei vielen Anlegern groß. Die Akteure auf dem Immobilienmarkt für Luxusanwesen scheint das allerdings noch nicht zu beeinflussen.

Wegen der Corona-Pandemie und des damit verbundenen Lockdowns, sind in vielen Branchen die Umsätze eingebrochen. Das gilt jedoch nicht am Markt für Luxusimmobilien. So wurden im New Yorker Stadtteil Manhattan im März innerhalb einer Woche 14 Verträge für Objekte mit einem Preis von vier Millionen US-Dollar oder mehr abgeschlossen. Das entspricht ungefähr dem wöchentlichen Volumen vom Februar, wie aus einem Bericht von Olshan Realty hervorgeht.

Käufer nutzen die Unsicherheit

Am 16. März kaufte ein Ehepaar in New York ein Penthouse für 19,5 Millionen US-Dollar. Schon damals liefen die Maßnahmen zur Eindämmung des Virus in New York auf Hochtouren. Die Käufer machten allerdings ein gutes Geschäft. Denn 2017 lag der Kaufpreis dieser Wohnung noch bei 37,5 Millionen US-Dollar, wie Maklerin Marina Bernshtein von Halstead Real Estate berichtet.

Während beispielsweise in London die Preise für Luxusimmobilien in den ersten drei Monaten bis Mitte März um zwei Prozent gestiegen sind, wird dieser Anstieg jetzt durch die Corona-Pandemie unterbrochen, wie es in einem Bericht des Immobilienmaklers Savills heißt. Viele Käufer nutzen diese Unsicherheit nun, um die Kaufpreise neu zu bestimmen. Teilweise werden schon abgeschlossene Kaufverträge neu verhandelt, um den Preis zu drücken, berichtet Immobilienanwalt Pierre Debbas. So gelang es einem Käufer einen Rabatt von vier Prozent auf einen fünf Millionen US-Dollar Deal zu erzielen, der zehn Tage zuvor vereinbart worden war.

Immobilienanwalt Debbas fügt bei seinen neuen Verträgen inzwischen allerdings „Coronavirus-Klauseln“ hinzu. Diese sieht vor, dass der Kaufvertrag annulliert werden kann, sollte die Pandemie den Käufer daran hindern, eine Finanzierung zu erhalten. Inzwischen mehren sich die Anfragen von Käufern, die aus Verträgen von Eigentumswohnungen aussteigen wollen.

Immobilientransaktionen werden zurückgehen

Lucian Cook, Leiter der Wohnraumforschung bei Savills, geht davon aus, dass es in den Frühlings- und Sommermonaten eine Phase geringer Transaktionsaktivitäten geben wird. Seiner Meinung nach wird es aber noch bis zum Herbst dauern, um die Auswirkungen auf das zukünftige Preiswachstum abschätzen zu können.

Experten gehen davon aus, dass es nach der Corona-Pandemie eine größere Nachfrage nach krisensicheren Objekten geben wird. Emil Hartoonian, Geschäftsführer bei Calabasas, schätzt, dass „die Superreichen versuchen könnten, Möglichkeiten zu finden, wo sie ein sicheres Zuhause außerhalb dichter Städte wie New York haben könnten.“ Bereits jetzt verzeichnet Hamptons auf Long Island einen Anstieg der Kurzzeitmieten um 33 Prozent, einige Monate vor der eigentlichen Sommerhochsaison.

Corona könnte die Luxusimmobilienlandschaft verändern

Die Corona-Pandemie könnte also letztendlich den Immobilienmarkt für Luxusobjekte verändern. Wohlhabende Käufer ziehen zunehmend von den dichten Stadtzentren an entlegenere Orte mit größeren Immobilien in einer geschlossenen Gemeinschaft. Dieser Auffassung ist auch Mathew Breitenbach, Makler auf Long Island: “Die Leute wollen Platz, wenn sie ein paar Monate zu Hause rumhängen wollen.“ Zusätzlich könnte es auch zu einem Anstieg der Investitionen in Privatjets kommen, da die Reichen überlegen, wie sie ihre Häuser mit minimalem Kontakt zu anderen erreichen können.

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Der weltweite Immobilienmarkt bleibt weiterhin attraktiv. grundbesitz global investiert weltweit in Gewerbeimmobilien aus den Bereichen Büro, Logistik und Einzelhandel. Warum das für Privatanleger interessant ist.

Die Entwicklungen zeigen, dass auch auf dem Immobilienmarkt vieles davon abhängt, wie stark die Auswirkungen der Pandemie sein werden. Sobald klar ist, wie lange die Weltwirtschaft stillstehen wird, können die Menschen auch die Auswirkungen auf ihr Vermögen abschätzen. Dann wird auch auf den Immobilienmärkten wieder Normalität einkehren.

Bildquellen: stockelements / Shutterstock.com