Manhattan: Immobilienmarkt boomt wie seit 2015 nicht mehr
In Manhattan litt der Immobilienmarkt 2020 stark unter der Corona-Pandemie – doch nun steigen die Verkaufszahlen wieder rasant: New York erlebt ein Comeback.
Seit im Frühjahr letzten Jahres auch in den USA das Corona-Virus ausgebrochen ist, litt die Wirtschaft der Vereinigten Staaten enorm – insbesondere in New York, der Stadt, die zeitweise als Hot Spot abgeriegelt wurde. Nun heißt es im Manhattan Elliman Report Februar 2021: „Den dritten Monat in Folge sind die neu abgeschlossenen Kaufverträge […] im Vorjahresvergleich gestiegen.“ Manhattan, der unter den New Yorker Stadtteilen am härtesten vom Immobilientief betroffene Bezirk, scheine wieder aufzuholen.
73 Prozent mehr Kaufverträge im Vorjahresvergleich
So liegt die Zahl der neu abgeschlossenen Kaufverträge dem Report zufolge allein im Februar 73 Prozent über dem Vorjahresniveau. Garrett Derderian von der New Yorker Maklerfirma Serhant erklärt gegenüber dem Nachrichtenportal CNBC, dass in den beiden Monaten Januar und Februar 2021 insgesamt 2.472 Kaufverträge in Manhattan unterschrieben worden seien. Dies ist dem Experten zufolge ein Höchststand seit dem Rekordhoch im Jahr 2015. „Das ist eine bemerkenswerte Erholung von 2020 und ein Trend, den wir seit Bidens Wahl im November und der Ankündigung der ersten brauchbaren Impfstoffe erkennen können“, so Derderian.
Bis 2016, erklärt die WELT, seien die Preise in New York enorm gestiegen und dann aufgrund diverser Krisen in den BRICS-Staaten wieder gesunken – das Corona-Virus und ein niedriges Zinsniveau hätten dem Immobilienmarkt schließlich den Rest gegeben.
Bis zu 20 Prozent Rabatt auf Kaufobjekte in Manhattan
Deswegen lagen die Preise nun eine ganze Weile auf einem Niveau, das teilweise dem nach der Finanzkriese 2009 ähnelte und waren im Vorjahresvergleich um bis zu 20 Prozent niedriger – nicht zuletzt aufgrund der mit der Pandemie verbundenen Flucht vieler New Yorker in ländlichere Regionen. Dies bestätigt Jonathan Miller, CEO von Miller Samuel, CNBC. Der durchschnittliche Rabatt für Kaufobjekte in Manhattan liegt ihm zufolge bei ungefähr zehn Prozent.
Allerdings sei die Zahl der leerstehenden Objekte seit Herbst (9.400 Immobilien) um ganze 20 Prozent gesunken – was die New Yorker Makler optimistisch stimmt: Sebastian Steinau von der Maklerfirma Corcoran wird von der WELT wie folgt zitiert: „Es läuft gerade so gut wie selten zuvor […] eine goldene Zeit ist angebrochen.“ Er rechnet damit, dass es „kein Halten“ mehr gibt, sobald die US-amerikanischen Grenzen wieder richtig öffnen und der Markt auch für internationale Käufer wieder besser zugänglich ist.
Das Zeitfenster für hohe Rabatte könnte sich bald wieder schließen
Auch der US-amerikanische Ökonom Scott Galloway prognostiziert gegenüber der WELT: „Unsere Metropolen werden ein Comeback erleben, allen voran New York.“ Das niedrige Zinsniveau und die noch anhaltenden Rabatte machen Immobilien in Manhattan für Käufer sehr interessant: Mit den voranschreitenden Impfungen ist ein Ende der Ausgangssperren in Sicht und gerade für jüngere Käufer sind die Preise erstmals erschwinglich. Vom CNBC befragte Makler prognostizieren jedoch: Die Zeit der hohen Rabatte wird bald enden und die Preise damit wieder steigen.
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