,

Megatrends: Worauf man im Immobiliensektor achten muss

Megatrends spielen in allen gesellschaftlichen Bereichen unseres täglichen Lebens eine wichtige Rolle. Auch in der Immobilienwirtschaft haben sie Einflüsse auf die Geschehnisse und erweisen sich zunehmend als Treiber von Innovation und Veränderung.

Besonders die Veränderungen in der Arbeitswelt führen zu einer intensiveren Verbindung von Wohn- und Arbeitskonzepten und haben Einfluss auf die Entwicklung und das Management von Immobilien.

Nachhaltigkeit als einer der wichtigsten Trends in der Immobilienwirtschaft

Prof. Dr. habil. Sigrid Schaefer, Professorin und Studiengangsleitung für Immobilienmanagement an der IU internationale Hochschule, definiert im Interview mit haufe.de verschiedene Megatrends in der Immobilienwirtschaft. So spiele das Thema Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Emissionen müssen reduziert und der Anteil erneuerbarer Energien erhöht werden. Hierbei sei es besonders wichtig, Gebäude in dezentrale Energiekonzepte einzubinden sowie Flächen-, Ressourcen- und Wasserverbrauch zu reduzieren. Statt auf baubiologisch und toxisch bedenkliche Materialien zu setzen, sollten zudem mehrheitlich nachwachsende Ressourcen verwendet werden. Diese Einschätzung teilt auch die Deutsche Wohnen. Die Wohnungswirtschaft mit ihren rund 20 Millionen vermieteten Einheiten spiele somit eine Schlüsselrolle bei der Energiewende.

Auch die sozialen und ökonomischen Perspektiven seien von großer Bedeutung. So sollten Immobilien barrierefrei und thermisch behaglich sowie visuell und akustisch komfortabel aufgebaut sein. Diese Situation sei laut der Deutsche Wohnen auch durch den demografischen Wandel beeinflusst. Immer mehr ältere Menschen leben alleine oder zu zweit, sodass die Anzahl der Privathaushalte immer stärker zunehme. Zudem würden in Deutschland rund 2,5 Millionen altersgerecht ausgebaute Wohnungen fehlen. Auch die Finanzierbarkeit der Immobilie sei laut Schaefer von großer Bedeutung. “Zeitpunkte für Investitionen in die Umstrukturierung oder die Anpassung der technischen Gebäudeausstattung müssen so gewählt werden, dass eine marktgerechte Nutzerqualität und langfristige Wertstabilität sichergestellt sind.”, so die Professorin im Interview mit haufe.de.

Der Einsatz von KI für ein intelligentes Wohnen

Auch künstliche Intelligenz sei ein Schlüsselfaktor für die Immobilienwirtschaft. Hier könne besonders die Auswahl geeigneter und zuverlässiger Mieter durch ein digitales Matching verbessert werden. Hierbei vergleicht ein Algorithmus die Vorgaben der Vermieter mit den Selbstauskünften von Interessierten.

Bei allem Fortschritt dürfe allerdings der Datenschutz nicht zu kurz kommen. Besonders bei einer fortschreitenden Gebäudeautomation werden viele nutzerbezogene Daten erhoben. Diese unterliegen einem strengeren Schutz als nicht-personenbezogenen Daten und müssen durch Zahlencodes anonymisiert werden. Ein weiterer Schritt wäre das sogenannte Self-Thinking-Building. Dieses kann auf Basis von Daten und Erfahrungen lernen und den Gebäudebetrieb automatisiert steuern. Laut des Zukunftsinstitut würde allerdings eine rein technologiegetriebene Entwicklung schnell an ihre Grenzen stoßen. Intelligente Wohnkonzepte müssen sich an die unterschiedlichen Bedürfnisse der Bewohner orientieren und sich den wechselnden Lebenssituationen anpassen.

Bildquellen: metamorworks / Shutterstock.com