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Mehrfamilienhäuser als Kapitalanlage? Darauf sollten Anleger bei einer Investition achten

Mehrfamilienhäuser werden oft als Betongold bezeichnet und bescheren ihren Eigentümern nicht selten attraktive Renditen.

Doch sind Investitionen in große Immobilien mit oder ohne Gewerbeflächen nicht ganz risikofrei. Darauf müssen Anleger achten.

Worauf muss geachtet werden?

Eine eigene Immobilie zu erwerben birgt ein hohes Risiko. Vor allem, wenn der Preis hoch und der Standort beliebt ist. Geschäftsführer der E & V Commercial Rheinland, Ulrich Dahl, empfiehlt potenziellen Investoren daher, möglichst wenig Risiko einzugehen. Demzufolge sollte man idealerweise bereits über 30 bis 40 Prozent des Kaufpreises plus Nebenkosten als Eigenkapital verfügen. Darüber hinaus ist es laut Dahl auch wichtig, einen besonderen Blick auf den Standort zu werfen. Sowohl zu teure als auch zu „trügerisch günstige“ Standorte sollten von Anlegern mit Vorsicht genossen werden.

Großstädte gelten beispielsweise als besonders teure Standorte, die von vielen Anlegern anvisiert werden. Allerdings besteht bei den aktuell möglichen Bruttoankaufrenditen von unter drei Prozent kaum die Möglichkeit, Gewinne einzufahren. In günstigeren Regionen haben Eigentümer oft das Problem, dass die Mikrostruktur nicht stimmt: Der schnelle Zugang zu Bildungseinrichtungen oder Geschäften ist oft nicht gegeben, die Gegend ist von Lärmbelästigungen geprägt oder verfügt über keine ordentliche Infrastruktur.

Wichtig ist es daher, eine Immobilie mit Perspektive zu kaufen. Am besten eignen sich hierfür dem Branchenexperten zufolge mittlere Städte mit Bevölkerungswachstum, in denen steigende Mieten erwartet werden.

Einzelner Eigentümer oder Eigentümergemeinschaft?

Es gibt noch andere Faktoren, die bei der Entscheidung und Auswahl der Immobilie in Betracht gezogen werden sollten. Beispielsweise sollte die Bausubstanz genau inspiziert und auf eventuelle Schäden hin untersucht werden. Bei einem Mehrfamilienhaus mit mehreren Mietern ist eine Prüfung der Mietverträge und der Zahlungsfähigkeit der Mieter unabdingbar. Denn Probleme mit verspäteten oder nicht gezahlten Mietbeiträgen gehören fast zum Alltag eines Vermieters.

Doch es liegen auch eine Reihe von Vorteilen hinsichtlich des Erwerbs eines Mehrfamilienhauses auf der Hand: Mietfreies Wohnen im Alter sowie eingehende Mieteinnahmen, Wertsteigerungspotenzial der Immobilie in beliebten Standorten und ein solider Inflationsschutz. Nicht zuletzt hat ein Eigentümer eines Mehrfamilienhauses den Vorteil, dass er der einzige Besitzer der Immobilie ist und alleiniges Entscheidungsrecht hat. Er muss sich bei Entscheidungsfragen nicht mit Eigentümergemeinschaften einigen und hat den Überblick über seine gesamte Immobilie.

 

Bildquellen: Barabaszka/Shutterstock.com