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Mit US-Immobilien von internationaler Portfoliodiversifikation profitieren

Portfoliodiversifikation gehört zum Einmaleins des Portfoliomanagements, doch viele Investoren verfallen beim Kauf von Finanzinstrumenten dem sogenannten Home-Bias und verpassen hierdurch gute Renditechancen bei gleichbleibenden Risiken.

Eine Untersuchung der IREBS hat mathematisch dargestellt, wie europäische Anleger vom US-Immobilienmarkt profitieren können.

Höhere Rendite durch US-Immobilienmarkt

Viele Investoren haben bei Investitionsentscheidungen und Portfolioaufstellungen einen Home-Bias, das heißt sie bevorzugen Nationale Assets gegenüber Internationalen Finanzinstrumenten. Hierdurch verlieren Investoren neben Diversifikationsvorteilen, also Risikostreuung, auch Renditevorteile. Dementsprechend könnten Investoren, die ein mit internationalen Assets bestücktes Portfolio führen, mehr Rendite bei gleichem oder möglicherweise geringerem Risiko generieren.

Wie europäische Investoren von US-Immobilien profitieren können, erklären Sven Bienert, Professor der International Real Estate Business School (IREBS) an der Universität Regensburg und Thomas Gütle, geschäftsführender Gesellschafter der US Treuhand Verwaltungsgesellschaft für US Immobilienfonds mbH.

Immobilien zur langfristigen Kapitalerhaltung

Für Investoren gelten Immobilieninvestments als Kapitalerhaltung und langfristige Sicherheit, sie schützen vor Inflation und das häufig über mehrere Generationen hinweg. Diese Charakteristik des Immobilieninvestments spielt eine signifikantere Rolle, als die Chance auf kurzfristige Renditen. Außerdem dienen Geldanlagen in Immobilien zur weiteren Portfoliodiversifikation.

Um jedoch ein optimales und damit effizientes Portfolio aufzustellen, bedarf es nicht nur der Diversifikation der Finanzinstrumente, sondern auch der Diversifikation in der Herkunft der entsprechenden Assets. Demnach sollte ein Portfolio möglichst international aufgestellt werden, um korrelative Preisschwankungen zu vermeiden, dies gilt es auch bei Immobilieninvestments zu beachten. Denn erleidet der heimische Markt Verluste, so kann der ausländische Markt diese auffangen.

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Durch internationale Portfoliodiversifikation zum optimierten Portfolio

Aufgrund dieses Zusammenhangs der Grundregeln des Portfoliomanagements, hat die IREBS eine Untersuchung bezüglich Diversifikationsvorteilen zwischen europäischen und US-amerikanischen Immobilienmärkten angestellt.

Im Zuge dessen wurde der Korrelationsgrad der beiden Märkte und Teilmärkte ermittelt, welcher im Ergebnis zu einem optimierten Risiko-Rendite-Verhältnis führte.

Die Datenerhebung der letzten zehn Jahre, von 2008 bis 2018, ergab eine bessere Performance der US-amerikanischen Teilmärkte im Vergleich zu den europäischen. Während Investoren von niederländischen Gewerbeimmobilien sich mit einer durchschnittlichen Jahresrendite von 2,28 Prozent begnügen mussten, generierte der amerikanische Wohnungsmarkt durchschnittlich 11,67 Prozent Jahresrendite.

Neben den Renditevorteilen spielt bei der internationalen Diversifikation vor allem die Risikostreuung eine bedeutende Rolle. Um diese zu erfassen muss der Korrelationskoeffizient der Märkte ermittelt werden.

Die Werte des Korrelationskoeffizienten befinden sich immer zwischen -1 und 1, wobei ein positiver Term für starke Korrelation und ein negativer Term für geringe, oder gegengleiche Korrelation steht. Somit erstreben Investoren, ein Portfolio mit möglichst moderater bis negativer Korrelation aufzustellen, um volatiles Verhalten des Assets einzudämmen, bzw. auszugleichen.

Die Studie der IREBS ergab, dass lediglich der britische Büroimmobilienmarkt eine hohe positive Korrelation zu den Märkten der USA aufweist. Für die restlichen europäischen Immobilienmärkte ermittelte die Hochschule einen moderaten Korrelationskoeffizienten.

Die genauen Werte beliefen sich bei den deutschen Gewerbeimmobilien auf einen Term von durchschnittlich 0,441, also moderate Korrelation. Für alle Teilmärkte liegen die Werte zwischen 0,383 und 0,572, somit erfahren international aufgestellte Portfolios einen deutlichen Diversifikationsvorteil.

Höhere Rendite bei gleichem Risiko

Nicht nur Diversifikationsvorteile ließen sich messen, auch Überrenditen von bis zu 8,2 Prozent bei gleicher Volatilität könnten erzielt werden.

Demnach empfiehlt sich zur Portfoliooptimierung die Beimischung von amerikanischen Immobilien, das gilt auch, wenn der Investor risikoavers veranlagt ist. Denn durch eine internationale Aufstellung des Portfolios lassen sich gleiche Renditen bei geringerem Risiko, sowie höhere Renditen bei gleichem Risiko erreichen, im Vergleich zu rein nationalen Portfolios.

Bildquellen: designer491/Shutterstock.com