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Nachhaltigkeit: Die Stadt der Zukunft

Der Begriff Nachhaltigkeit hat in den unterschiedlichsten Disziplinen Einzug erhalten – so auch im Bereich der Stadtentwicklung.

In erster Linie ist unter einer nachhaltigen Stadt eine solche zu verstehen, in denen Erfolge in der „sozialen, ökonomischen und physischen Entwicklung langfristig erhalten werden“, zitiert die Website „Geozentrale“ das UN-Habitat Programm für nachhaltige Städte.

Die drei Grundpfeiler der urbanen Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist eine interdisziplinäre Angelegenheit. So lehnen sich die drei grundlegenden Dimensionen der Stadt der Zukunft an die drei Säulen der Nachhaltigkeit (Wirtschaft, Soziales und Umwelt) an, wie die Agenda 21 – ein Aktionsprogramm von 172 Staaten, in welchem Leitlinien für das 21. Jahrhundert für eine nachhaltige Entwicklung festgehalten sind – verlautet: In erster Linie ist die ökonomische Nutzung von Entwicklungsressourcen ein essentieller Bestandteil, um zukunftsbeständig zu wirtschaften. Des Weiteren gilt als Grundpfeiler, dass die Entwicklungserfolge und deren Kosten sozialer Gerechtigkeit folgen. Darüber hinaus ist es wichtig, Entwicklungen im Voraus zu vermeiden, die zukünftigen Generationen schaden könnten.

Außerdem sind weitere zentrale Faktoren beim Planen einer nachhaltigen Stadt vor allem ein geringer Energieverbrauch, eine effektive Nutzung des gegebenen Raumes und eine möglichst geringe Herstellung von nicht wiederverwertbaren Materialien, wie einem Bericht der „Geozentrale“ zu entnehmen ist. Um diese Ziele umzusetzen, müssen die menschlichen Bedürfnisse an die Kapazität weltweiter Ressourcen angepasst und auf vielen Ebenen ein dynamischer Anpassungsprozess in Angriff genommen werden. Sowohl an der Energieversorgung der Stadtbewohner, als auch an nachhaltigen Fortbewegungsmitteln muss gefeilt werden.

Nachhaltige Energieversorgung

Der weltweite hohe Energiebedarf wird größtenteils durch die fossilen Rohstoffe Öl und Kohle abgedeckt – doch diese Ressourcen sind endlich und tragen Mitverantwortung an der Umweltverschmutzung. Deshalb kommt der Stromgewinnung aus regenerativen Quellen stetig mehr Bedeutung zu, um zukünftig Kohlendioxid-Emissionen weiter zu reduzieren.

Inzwischen gibt es zahlreiche Alternativen zur konservativen Energiegewinnung: Am gängigsten unter den erneuerbaren Energien sind wahrscheinlich Solarenergie und Windenergie, wo Strom über die Sonne beziehungsweise den Wind erzeugt wird. Des Weiteren gelten Biomasse, Geothermie (Gewinnung von Strom durch Erdwärme) und Wasserkraft als umweltfreundliche Alternativen, um Strom zu produzieren. Nachhaltige Energieversorgung sieht dann im Allgemeinen vor, den Energiebedarf abzudecken, ohne die Energieversorgung zukünftiger Generationen zu bedrohen. Grundlegend sollen die Erzeugung, die Verteilung und die Nutzung von Energie die Umwelt berücksichtigen.

Effiziente Mobilität – umweltbewusster Kraftstoff

Die unterschiedlichen Fortbewegungsarten sind bislang weitläufig abhängig vom Rohstoff Öl – ob man via Auto, Schiff oder Flugzeug reist, der Treibstoff ist im Großen und Ganzen der gleiche. Allein der Straßenverkehr verursachte 2016 etwa 95 Prozent des CO2-Ausstoßes in Deutschland, berichtete das Umweltbundesamt Anfang des Jahres. Dementsprechend muss eine Alternative zum fossilen Brennstoff her, um das Klima und die Umwelt schnellstmöglich zu schonen. An der Dieseldebatte und den Verboten in einigen Städten ist zu erkennen, wie sich die Lage gerade im urbanen Bereich zuspitzt.

Und so greift beispielsweise der Trend zum Elektroauto bereits um sich: Viele Autobauer zählen bereits rein oder teilweise elektrisch betriebene Kraftfahrzeuge zu ihrem Sortiment oder planen, ein solches zu entwickeln. Doch damit diese Fahrzeuge in ihrem Verbrauch als „Nullemissionen“ gelten dürfen, sollten sie rein durch sogenannten „grünen Strom“ – also solchen, der durch erneuerbare Energien gewonnen wird – betrieben werden. Ebenso werden Antriebe mit Wasserstoff und sogenannten Bio-Kraftstoffen entwickelt, verlautet ein Beitrag von „Greenpeace“. Doch auch diese Varianten bringen offenbar Probleme mit sich, die gelöst werden müssten, bevor sie massentauglich werden können. Während Wasserstoff große Mengen an Energie in seiner Herstellung benötigt, ist der Anbau der Pflanzen für den „Bio“-Kraftstoff in etlichen Punkten problematisch, wenn dieser nicht nachhaltig betrieben wird. Der Bedarf an Forschung zwecks nachhaltiger Mobilität in Städten ist infolgedessen weiterhin groß. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel, das Radfahrnetz und die damit verbundene Infrastruktur in Städten ist Bestandteil nachhaltiger Mobilität.

Beispiel Ökostadt Masdar-City

Bereits im Jahr 2008 startete der Bau der Ökostadt Masdar-City. In Abu Dhabi entsteht die als CO2-neutral beworbene Wissenschaftsstadt, die Zentrum für Forschung und Entwicklung rund um den komplex ökologische Nachhaltigkeit werden sollte. Eine an das Klima angepasste Architektur und Infrastruktur beabsichtigte eine natürliche Belüftung der Stadt, wodurch die Visionäre für die Region vergleichsweise niedrige Temperaturen erreichen wollten. CO2-Emissionen werden hier durch den Verzicht auf Autos und durch die Stromversorgung vollständig über erneuerbare Energien vermieden. Ein neues Recyclingsystem soll Abfallstoffe minimalisieren. Im Jahr 2016 sollte das Vorzeigeprojekt ursprünglich fertiggestellt werden, jedoch wurde es für 2030 neu datiert. Unter anderem müssen die Visionäre der Ökostadt auf die geplante Erdwärme-Energie verzichten, ebenso auf das eigens entwickelte innerstädtische, autonome Transportmittel.

 

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