Nachhaltigkeitsfonds – Anlageprodukt mit gesellschaftlichem Nutzen
Um der Umwelt etwas Gutes zu tun, muss man nicht nur auf sein Essen und Trinken achten, auf Plastik verzichten und lieber mit dem Fahrrad als mit dem Auto fahren. Es gibt auch andere Möglichkeiten: Investitionen in nachhaltige Geldanlagen. Und hierzu gehören auch Immobilienfonds.
Was sind Nachhaltigkeitsfonds?
Nachhaltige Investmentfonds genießen in Anlegerkreisen eine immer größere Beliebtheit. In Deutschland stehen Investoren derzeit über 430 entsprechende UCITS-Investmentfonds zur Verfügung, die gemeinsam mindestens 85 Milliarden Euro verwalten. Doch was sind Nachhaltigkeitsfonds eigentlich? Eine eindeutige Definition gibt es bislang nicht. Doch unterscheiden sich nachhaltige Geldanlagen mittels bestimmter Ausschlusskriterien von üblichen Fonds. Als nachhaltig klassifizierte Assets dürfen beispielsweise nicht die Rüstungsindustrie oder Kernkraft als Investmentgegenstand haben oder Unternehmen beinhalten, die Bezug zu Suchtmittel haben.
„Grünes“ Geld an der Börse
Nachhaltige Fonds lassen sich in Umwelt- und Ökofonds einteilen, bei welchen ethische Aspekte im Vordergrund stehen. Umweltfonds sind Fonds, die in regenerative Energietechnik investieren. Dabei unterscheidet man in offene und geschlossene Fonds, wobei offene Fonds in Sachwerte wie beispielsweise in Windräder und geschlossene Fonds in Unternehmen investieren, die eine umweltfreundliche Versorgung zum Gegenstand haben. Ökofonds hingegen sind eine Asset-Klasse, die bestimmte Kriterien wie Rendite, Anlagedauer und Liquidierbarkeit erfüllen müssen. Damit ein Investmentfonds auch tatsächlich als Ökofonds anerkannt wird, ist auch eine Bewertung durch ein Fondsmanagement oder einer Nachhaltigkeits-Research-Agentur notwendig.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Umweltverträglichkeit und Umwelttechnologien im Fokus von Umwelt- und Ökofonds stehen.
Immobilien und Nachhaltigkeit
Auch Immobilien spielen im Rahmen von Nachhaltigkeitsfonds eine bedeutende Rolle. Obwohl das Interesse groß ist, handelt es sich allerdings noch um einen Nischenmarkt. „Aktuell liegt das Fondsvolumen für sogenannte nachhaltige Immobilienfonds in Europa bei rund 2,73 Milliarden Euro“, so Dr. Thomas Beyerle, Head of Group Research bei Catella, in einem Interview im Juli 2017, „auf den ersten Blick mag das viel erscheinen, bezogen auf den europäischen Gesamtmarkt von rund 11,04 Billionen Euro fristet dieses Segment aber noch ein Nischendasein.“ Investoren, die nachhaltig und ökologisch investieren und bauen möchten, bekommen günstigere Darlehen. Die Nachhaltigkeit einer Immobilie führt zu der Wertsteigerung des Objekts und schont gleichzeitig die fossilen Ressourcen.
Nicht zuletzt kommt es durch die Gewinnung erneuerbarer Energien auch zu einer kostenfreien Versorgung mit Strom und Wärme. Damit es aber so weit kommt, sind größere Investitionen im Vorfeld notwendig. Erst nach Ablauf der energetischen Amortisationszeit – also ein Prozess, bei dem die Aufwendungskosten durch die entstehenden Erträge gedeckt werden – können größere Gewinne erzielt werden. Interessenten stehen Windenergieanlagen, die eine kürzere Amortisationszeit haben, und Photovoltaikanlagen zur Verfügung, die allerdings eine längerfristige Amortisationsdauer aufweisen.
Bildquellen: Romolo Tavani/Shutterstock.com