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Neue Prognose von Immobiliendienstleister CBRE: Das sind die Aussichten für Immobilien 2021

Der Immobiliendienstleister CBRE wagt eine Prognose für den Immobilienmarkt 2021. Insgesamt wird eine Erholung für den Immobilienmarkt erwartet, sofern die Lockdown-Maßnahmen im neuen Jahr gelockert werden können.

Wieder mehr und höhere Immobilieninvestitionen

Der Immobiliendienstleister CBRE veröffentlichte vor kurzem seine Prognose für den Immobilienmarkt 2021. Das Unternehmen erwartet dabei weder einen drastischen Rückgang der Mieten, noch Höhenflüge der Mietpreise. Bei einem ist sich CBRE sicher: 2021 wird es für den europäischen Immobilienmarkt durch das Wiedererstarken der Gesamtwirtschaft nach oben gehen. Dies sei jedoch an die Bedingung geknüpft, dass die Corona-Lockdowns gelockert und Impfungen zur allgemeinen Verfügung bereitgestellt werden.

Hinzu kommt, dass der Immobilienmarkt 2020 durch den Ausbruch der Corona-Pandemie nicht so stark gebeutelt war, wie der Rest der Wirtschaft. CBRE-Head of Europe Continental, Jos Tromp, bewertet die Prognose wie folgt: „2020 war eindeutig ein Jahr enormer Veränderungen für die Immobilienmärkte, da die COVID-19-Pandemie den Konjunkturzyklus abrupt beendet hat. Wie bei allen Krisen werden die Auswirkungen und die Erholung nicht in allen Sektoren und Regionen einheitlich sein, es werden sich dadurch aber auch neue Möglichkeiten ergeben. Aufgrund der absehbaren Einführung von Impfstoffen gehen wir von einer nachhaltigen Erholung ab 2021 aus.“ CBRE erwartet zudem, dass die Immobilienpreise ab dem zweiten Halbjahr 2022 wieder auf dem Niveau vor der Pandemie seien.

Logistik, Prime Office und Co. stärker

Der Grund dafür ist, dass das Interesse der Immobilieninvestoren 2021 wieder zunehmen wird, nachdem es 2020 um ein Viertel eingebrochen ist, so CBRE. Außerdem geht CBRE davon aus, dass die Zinssätze bis 2023 weitestgehend gleich bleiben und somit positive Signale für die Immobilienmärkte setzen. Gerade Investitionen in Gewerbeimmobilien sollen sich nach einem Rückgang 2020 im Jahr 2021 wieder erholen und um fünf bis zehn Prozent steigen.

Die vieldiskutierten Einbrüche im Hotel- und Einzelhandel sollen CBRE zufolge jedoch nur ein kurzfristiges Phänomen sein. Das Interesse der Immobilieninvestoren läge wohl jedoch auch für 2021 schwerpunktmäßig im Bereich Logistik, Büroimmobilien in den Top-Lagen und dem Mehrfamilienwohnbau. PlanRadar, ein Dienstleister für Baumanagement, erwartet ähnliche Entwicklungen.

Hybride Office-Lösungen

Gerade für den Büro-Immomarkt prognostiziert CBRE eine Erholung. Dieser war im Verlauf 2020 mit 40 Prozent um fast die Hälfte eingebrochen. Dieser Trend soll jedoch 2021 nicht anhalten, so CBRE. Gerade Büroimmobilien in Top-Lagen seien weiterhin sehr gefragt. Zudem finde im Büroimmobilienmarkt eine Verschiebung zu sehr hochwertigen Büroimmobilien mit neuen IT-Standards und Wellness statt.

Zudem ist absehbar, dass Unternehmen sich vermehrt auf eine Kombination aus Homeoffice und Office-Präsenz festlegen werden, was zu hybriden Büro-Lösungen führen wird. Wie genau diese aussehen werden, ist laut CBRE jedoch noch nicht absehbar. Durch den zunehmenden Leerstand, auch bei Büroimmobilien, werden jedoch die Preise gedrückt und Büroflächen zu niedrigeren Mietpreisen als gewohnt erhältlich sein.

Retail-Immobilienmarkt weiterhin auf Talfahrt – auch 2021

Aufgrund der zunehmenden Präsenz des E-Commerce hat der Einzelhandel bereits vor der Corona-Pandemie um seine Präsenzgeschäfte kämpfen müssen. Durch die Corona-Pandemie hat sich der Wandel besonders wegen zahlreicher Lockdown-Maßnahmen weiter verstärkt. Die Zukunft des Einzelhandels ist deshalb maßgeblich mit der Entwicklung des Tourismus und der Rückkehr der Arbeitnehmer in die Büros abhängig. Allerdings sieht CBRE Chancen für den Lebensmitteleinzelhandel in Top-Lagen.

E-Commerce fördert Interesse an Logistikimmobilien

Während die Zukunft des E-Commerce noch ungewiss ist, beschert das E-Commerce dem Markt für Logistikimmobilien neue Investoren. CBRE geht davon aus, dass die Nachfrage nach Logistikimmobilien bis 2024 jährlich um 1,9 Prozent steigen wird. Dies sei durch die Lieferketten für das E-Commerce bedingt. Zudem wird von CBRE prognostiziert, dass immer mehr Rechenzentren in Europa gebaut werden, für 2021 wird ein Rekordjahr für Rechenzentren erwartet, welches 2021 noch einmal übertroffen werden soll.

Preise für Wohnimmobilien werden weiterhin stagnieren

Die Deutsche Bank geht davon aus, dass die Corona-Krise nur kurzfristige Auswirkungen auf die Wohnimmobilien haben wird und bereits ab 2021 die Nachfrage wieder steigen wird. Dies sei auch durch eine zu erwartende Steigung des BIPs in 2021 zu erwarten. Allerdings könnte die Preisentwicklung bei Wohnimmobilien auch 2021 noch gedämpft bleiben, so der Verband Deutscher Pfandbriefbanken. Eine Prognose von bulwiengesa, Instone Real Estate und Warburg-HIH Invest Real Estate aus dem Sommer 2020 erwartet ähnliche Entwicklungen wie die Deutsche Bank und CBRE.

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