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Neue Studie: Immobilien sind in Wahrheit erschwinglicher geworden

Immobilienkäufer ärgern sich gewaltig, dass sie Rekordpreise bezahlen müssen. Doch nun behauptet eine Studie, dass es heutzutage tatsächlich erschwinglicher ist, sich eine Immobilie zu leisten, als noch vor zehn Jahren.

Dass die Immobilienpreise immer weiter steigen, ist klar zu erkennen. Aber trotzdem kam eine Studie des Immobilienfinanzierers Dr. Klein zu dem Ergebnis, dass es in den letzten Jahren einfacher wurde, ein Haus oder eine Wohnung zu finanzieren. Wie kann das möglich sein? Ganz einfach: Die Studie berücksichtigte nicht nur die reinen Kaufpreise, sondern auch die Entwicklung von Zinsen und Löhnen.

Nettohaushaltseinkommen ist wichtiger Faktor

„Dass eine Immobilienfinanzierung heutzutage aufwändiger ist als vor zehn Jahren, stimmt so nicht“, erklärt Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender der Dr. Klein Privatkunden AG. „Die Vergleichsrechnung zeigt eher das Gegenteil: In fünf der zehn untersuchten Regionen ist das Verhältnis vom notwendigen Gesamtkapitaleinsatz zum durchschnittlichen Haushaltsnettoeinkommen gesunken.“

Konkret blieb der Finanzierungsaufwand in Hannover, Hamburg, Stuttgart und Berlin zwischen 2007 und 2017 nahezu konstant (-2 bis +2 Monatsnettogehälter). In Dresden, Düsseldorf, Dortmund, Frankfurt und Köln waren sogar elf bis 15 Monatsgehälter weniger notwendig. Nur in München wurde eine Immobilienfinanzierung teurer.

Zinskosten gedämpft

Laut Michael Neumann lassen sich zudem viele Interessenten von den hohen Preisen abschrecken, bezögen jedoch die niedrigen Bauzinsen nicht in ihre Überlegung mit ein. „Viele sind überrascht, wie viel sie sich dann doch leisten können – trotz der mitunter hohen Immobilienpreise“. Denn infolge des gesunkenen Zinssatzes ist der Gesamtkapitaleinsatz – also Eigenkapital plus Darlehenssumme plus Zinsen – nicht in gleichem Maße gestiegen wie der Immobilienpreis.

In einer Beispielrechnung des Immobilienfinanzierers kosten die Zinsen 2017 zwischen 31 und 45 Prozent weniger als noch zehn Jahre zuvor. So konnte beispielsweise für Frankfurt, München und Düsseldorf eine gesparte Differenz von rund 60.000 Euro ermittelt werden.

Dass die Gesamtkosten trotz gesunkener Zinsen zulegen, liegt auch daran, dass die gestiegenen Immobilienpreise höhere Erwerbsnebenkosten nach sich ziehen.

 

Bildquellen: Willy Barton/Shutterstock.com