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Neue Verkaufsstrategie nötig: Weniger Immobilieninvestitionen

Aufgrund der Verlangsamung der Luxusmärkte sei eine neue Strategie nötig, um Immobilieninvestoren wieder einen Anreiz zu bieten.

Rückgang chinesischer Immobilieninvestitionen

Insbesondere chinesische Investitionen in ausländische Immobilien hätten in letzter Zeit einen deutlichen Rückgang verzeichnet. Dafür gebe es eine Vielzahl an Gründen, heißt es auf der Website von Mansion Global, die luxuriöse Immobilien listet. Zum einen seien Beschränkungen der chinesischen Regierung für Auslandsinvestitionen Schuld. Zum anderen hätten auch strengere Vorschriften seitens der USA zu der Verlangsamung geführt. Im vergangenen Jahr wurden 83 Prozent weniger Investitionen in den Vereinigten Staaten getätigt, wie aus einem Bericht der globalen Anwaltskanzlei Baker McKenzie hervorgeht.

„Angesichts der Größe des chinesischen Marktes und seiner aufstrebenden Mittelschicht sehe ich persönlich keine signifikante langfristige Verlangsamung der Auslandsinvestitionen aus China“, erklärte Jamie Mi, Partner und Leiter der internationalen Abteilung bei dem australischen Immobilienmakler Kay und Burton. „Wir erwarten, dass solche Investitionen höchstwahrscheinlich leise und bescheiden betrieben werden, nicht mehr so laut wie bisher“.

Zwar würden sich chinesische Investitionen in ausländische Immobilien verlangsamen, dennoch sei dies nach wie vor die größte Gruppe ausländischer Käufer in vielen Top-Märkten. Einige Analysten glauben derweil nicht, dass es sich bei der zuletzt beobachteten Entwicklung um einen langfristigen Abschwung handelt, vielmehr sei es eine Normalisierung des Marktes.

Wandel bei Investoren

Ausländische Immobilieninvestoren neigten dazu, Weltreisende zu sein und nach High-End-Häusern in zentralen, gefragten Stadtvierteln zu suchen, meint Jamie Mi. „Sie kaufen Boutique-Wohnungen, Penthäuser und Prestigehäuser in den begehrtesten Vororten“, so der Experte. „Es gibt auch einen Prozentsatz von Käufern, die ein großes Grundstück mit historischen Häusern suchen“. Daneben würden aber auch neuere Immobilien mit hohem Bekanntheitsgrad wegen eines bekannten Architekten immer beliebter werden. Dementsprechend müssten Makler ihr Angebot anpassen, um potenziellen Investoren das Passende anbieten zu können.

Auch Edgardo Defortuna, Gründer der in Miami ansässigen Fortune International Group, spricht von einem Wandel – Investoren legten zunehmend Wert auf Qualität. „Sie suchen nach einer anspruchsvollen Architektur, sehr gut finanzierten und erfahrenen Entwicklern und in vielen Fällen dem Branding hinter dem Projekt“, so der CEO des Maklerunternehmens.

Neue Verkaufsstrategie notwendig

Um der Verlangsamung entgegenzuwirken und wieder ausländische Käufer anzuziehen, müssten Verkäufer künftig insbesondere langfristiges Potenzial der Häuser in ihrem Angebot demonstrieren. Verkäufer von Luxusimmobilien sollten zudem in Betracht ziehen, andere Käufergruppen anzusprechen, wie beispielsweise aus Europa oder Lateinamerika. Generell gehen Analysten aber davon aus, dass internationale Investoren ihre Kaufentscheidungen in Zukunft bedachter treffen dürften. Makler müssten sich daher darauf vorbereiten, dass ihre Immobilien womöglich länger auf dem Markt sein könnten und müssten geduldiger werden.

„Es gibt Ebbe und Flut, aber internationale Investoren werden immer hier sein“, zitiert Mansion Global Daniela Sassoun vom in New York ansässigen Broker Douglas Elliman. „Die anspruchsvollen Käufer, die schon einmal hier waren, haben es nicht eilig, einen schnellen Kauf zu tätigen – sie werden etwas 15 Jahre lang behalten, und dann werden sie ihr Geld zurückverdienen“.

Bildquellen: Andy Dean Photography/Shutterstock.com