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New Yorker Gastronomiebetriebe können seit Monaten keine Miete zahlen

New Yorker Gastronomiebetriebe können seit Monaten ihre Mieten nicht bezahlen. Wie eine Studie ermittelte mussten 87 Prozent der Restaurants ihre Mieten im August stunden, ein Anstieg im Vergleich zu den 80 Prozent, die im Juni nicht die gesamte Miete zahlen konnten.

New Yorker Gastronomien kämpfen um Existenz

Die Corona-Krise hat die globale Wirtschaft stark getroffen, vor allem kleine und mittelständige Unternehmen spüren auch heute noch die finanziellen Folgen der Pandemie. Doch kaum eine Branche leidet in der Corona-Krise so stark wie die Gastronomie in den USA. Restaurantbetreiber in New York City können seit Monaten ihre Miete nicht zahlen und stehen am Rande der eigenen Existenz.

Wie eine Studie der New York City Hospitality Alliance im September herausstellte, können neun von zehn Restaurants, Bars oder Nachtclubs ihre Miete nicht mehr in voller Höhe zahlen. Der Restaurantbesitzer Mehenni Zebentout aus New York berichtete im Gespräch mit der New York Times, dass er Schwierigkeiten habe 70 bis 80 Prozent seiner monatlichen Miete in Höhe von 11.500 US-Dollar zu zahlen.

Hinzu kommt, dass der Eigentümer der Immobilie zusätzlich die Mietausfälle der vergangenen Monate verlangt. „Wir hoffen nur noch auf ein Wunder. Ich glaube, meiner Erfahrung nach zu urteilen, zwei von drei Restaurants werden bis Dezember schließen müssen und ich werde eins davon sein, wenn keine Unterstützung der Stadtregierung kommt“, erklärt Zebentout.

Nur 13 Prozent der Betriebe können die Miete zahlen

In New York mussten die Restaurants bis Juni komplett geschlossen bleiben, bis an Out-Door-Tischen wieder Essen serviert werden durfte. Doch diese geringen Einnahmen, nach langer Zeit ohne Umsätze, reichen den Betreibern nicht aus, um sowohl Miete als auch Personal zu bezahlen.

Ab dem 30. September erlaubt die Stadt New York es wieder, auch im Restaurant selbst Tische anzubieten, allerdings nur bis maximal 25 Prozent der Gesamtkapazität. Hinzu kommt der fehlende Tourismus, welcher vor allem in Manhattan die Tische der Restaurants füllte. Entsprechend steht die New Yorker Gastronomiebranche laut Studie am Scheitelpunkt des Zusammenbruchs.

Während im Juli wenigstens noch 20 Prozent der Gastronomiebetriebe ihre Miete in voller Höhe leisten konnten, waren es im August nur noch 13 Prozent. Dies ergab die besagte Umfrage, an welcher 450 von 2.500 Betrieben teilnahmen.

Winter könnte die Mietkrise verstärken

Die zusätzlichen Indoor-Tische werden allerdings nur vorübergehend für ein besseres Geschäft der New Yorker Restaurants sorgen, denn sobald der Winter einbricht, wird draußen essen kaum möglich sein. Denn neben den hygienebedingten Restriktionen verbietet die Stadt auch das Heizen mit Propan-Heizern.

Der Executive Director der Hospitality Alliance, Andrew Rigie, prognostiziert düstere Aussichten für die Gastronomiebetriebe, wie er der New York Times mitteilte: „Diese gewerbliche Mietkrise geht nirgendwo hin und es wird fortlaufend schlimmer und wir müssen mit Bedacht damit umgehen. Ansonsten werden wir mehr Zahlungsverzüge sehen und mehr unserer geliebten Restaurants und Bars und Jobs sowie Ausgehmöglichkeiten für New Yorker verlieren.“

Doch nicht nur die Restaurantbetreiber leiden unter dieser Situation, auch die Eigentümer der Immobilie werden durch die Mietverluste hart getroffen. Denn auch sie müssen Kredite sowie Grunderwerbssteuern leisten.

Entsprechend bewegt sich die Stadt und die gesamte Branche auf einem sehr schmalen Grat, welcher über Existenzen bestimmen wird.

Bildquellen: TTstudio/Shutterstock.com