Nobelpreisträger Shiller: Ein großes Haus zu kaufen, ist Geldverschwendung
Während es noch vor einigen Jahren eventuell notwendig war, viel Stauraum im eigenen Haus zu haben, habe diesbezüglich inzwischen ein deutlicher Wandel stattgefunden.
Shiller: Technologien ersetzen Notwendigkeit eines großen Hauses
In den frühen 2000ern habe wohl jeder eine große Immobilie besitzen wollen, sagte Nobelpreisträger und Professor an der Yale University Robert Shiller im Gespräch mit dem Wall Street Journal (WSJ). Und der Trend komme nicht von ungefähr: „Ein großes Haus zu haben ist ein Symbol für Erfolg, und die Menschen wollen erfolgreich aussehen“, so der Ökonom. Dabei vergesse man jedoch häufig, dass die Kontrolle über die Kosten, die mit der Immobilie verbunden sind, einen großen Einfluss auf das zukünftige Vermögen haben, erläutert Business Insider die Gedanken des Ökonoms.
„Große Häuser sind eine Verschwendung. Die Menschen denken immer noch in einer Art und Weise über Häuser, die in etwa dem 19. Jahrhundert entspricht. Bei der Modernisierung brauchen wir nicht mehr all diesen Platz“, erklärte Shiller dem WSJ seine Abneigung gegen zu große Häuser. Denn Technologien hätten inzwischen jeden Aspekt unseres Lebens durchdrungen und dabei den vorherigen Bedarf an zusätzlichem Platz im Haus ersetzt. „Zum Beispiel brauchen wir keine aufwendigen Küchen, denn wir haben alle Arten von Lieferservice für Lebensmittel. Und vielleicht benötigt man auch keine Werkstatt im Keller. Früher hatte man einen Aktenschrank für die Steuerunterlagen, aber jetzt ist alles elektronisch, also braucht man auch das nicht. Und Bücherregale, für Menschen, die viel lesen. Wir haben jetzt elektronische Bücher, also brauchen wir keine Bücherregale mehr“, erklärte Shiller.
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Shiller nicht alleine mit seiner Einstellung
Mit dieser Meinung steht der Nobelpreisträger nicht alleine da – Ellen Weber, zertifizierte Finanzplanerin, sieht das ganz ähnlich. „Diese ganze Vorstellung, dass jede einzelne Person im Haus ihr eigenes Badezimmer braucht, ist etwas lächerlich. Und doch werden die meisten Häuser jetzt mit dieser Art von Raum gebaut, obwohl die Familien schrumpfen. Immer mehr unserer Sachen werden elektronisch gespeichert; wir sollten dafür weniger Stauraum benötigen. Es gibt auch eine Tendenz, Häuser mit großen Höfen zu kaufen, die die meisten Leute nicht nutzen, aber am Ende viel Geld ausgeben, um jemand anderen zu bezahlen, der mäht und pflegt“, sagte Weber dem WSJ.
„Der Schlüssel zum Vermögensaufbau ist es, in einem Haus zu leben, das man sich leisten kann“, schrieb Sarah Stanley Fallaw, Forschungsleiterin des Affluent Market Institute, in ihrem Buch „The Next Millionaire Next Door: Enduring Strategies for Building Wealth“, wie Business Insider berichtete.
Jetzige Generationen tendieren zu kleineren Häusern
Wie das WSJ erklärte, habe sich der Trend inzwischen jedoch etwas gewandelt – viele potentielle Hauskäufer der heutigen Generation seien inzwischen ähnlicher Meinung wie Shiller. Sie mieden große, prunkvolle Häuser und entschieden sich stattdessen für kleinere, minimalistische Immobilien.
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