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Nur wenige Wohnimmobilien eignen sich als Kapitalanlage für private Anleger

Eine Studie des Immobilienunternehmens Conversio hat ergeben, dass sich nur noch wenige Wohnimmobilien als Anlageobjekt für private Investoren eignen. Kosten- sowie Qualitätsfaktoren stimmen somit in den meisten Fällen nicht mit der potentiellen Rendite überein.

Wenige Wohnimmobilien lohnen sich noch für private Anleger

Immobilien gelten seit einigen Jahren als sichere Wertanlage mit großem Potential und werden auch deswegen häufig als Beton-Gold bezeichnet. Auch Privatanleger wünschen, am anhaltenden Immobilienboom partizipieren zu können und suchen entsprechend nach geeigneten Investitionsmöglichkeiten. Allerdings eignen sich bei weitem nicht alle Wohnimmobilien als Kapitalanlage für private Investoren, wie eine Analyse des Kölner Conversio Gruppe für das Jahr 2020 ergibt.

Demnach eignet sich laut der Studie, welche dem Magazin asscompact.de vorliegt, nur ein Bruchteil der Objekte für Privatanleger. So seien weniger als 20 Prozent aller Wohnimmobilien für die private Investition ohne Einschränkungen geeignet. Hierdurch bestätigt sich ein seit mehreren Jahren anhaltender Trend hinsichtlich der Investitionseignung.

Während im Jahr 2018 noch 25 Prozent aller Wohnimmobilien als Anlageobjekt für Privatanleger empfohlen werden konnten, sank 2019 der Anteil auf 20 Prozent und für das vergangene Jahr rutschte der Anteil unter diese Marke.

Steigende Preise dämpfen das Potential

Auch wenn diese Zahlen möglicherweise suggerieren, dass Wohnimmobilien keine geeignete Kapitalanlage für private Anleger seien, sollte dies stets selektiv betrachtet werden. So seien laut Jens Rautenberg, Geschäftsführer der Conversio Gruppe, Wohnimmobilien weiterhin Anlagen mit potentiellen Renditen, wie Asscompact berichtet. „Wenn aus Sicht unserer Analysten der Dreiklang aus Standort/Lage, Objektqualität/Objektausstattung und Konzept nicht passt, dann ist das Risiko für einen privaten Anleger zu hoch, als dass wir das Projekt empfehlen könnten“, so Rautenberg.

Dabei spielen die hohen und weiter steigenden Immobilienpreise einen signifikanten Faktor. Sie stehen häufig nicht mehr in Relation zu den potentiell erzielbaren Mietgewinnen. Zudem verzögerten sich aufgrund der Corona-Pandemie vielerorts die Bauarbeiten, wodurch Investoren höhere Kosten zu tragen hatten. Dies könne sich vor allem bei streng kalkulierten Investitionen negativ auf den Privatanleger auswirken, erklärt Rautenberg. „Ist der Bauträger knapp finanziert, kann das Projekt kippen und der Kapitalanleger hat den Schaden“, so der Experte.

Nichtsdestotrotz ist der Anlagewille der privaten Investoren ungebrochen. Nach gewissen Nachfrageeinbrüchen im zweiten Quartal vergangenen Jahres sei das Interesse ebenso schnell wieder gestiegen, berichten die Experten.

Spezielle Wohnkonzepte rücken in den Fokus

Dennoch prognostiziert das Analystenteam der Conversio Gruppe, dass die für Privatanleger empfehlenswerten Investitionsobjekte weiterhin zurückgehen werden. Nichtsdestotrotz sei es weiterhin möglich, rentable Kapitalanlagen auf dem Markt für Wohnimmobilien kaufen zu können. „Besonders das altersgerechte Wohnen oder etwa spezielle Wohnkonzepte wie zum Beispiel Pflege-Wohngemeinschaften werden auch in diesem Jahr ein Trendthema sein“, prognostiziert Rautenberg.

Herkömmliche Wohnobjekte hingegen, die möglicherweise außerhalb von Städten und den sogenannten A-Standorten gebaut werden, seien entweder als Investitionsobjekt für institutionelle Anleger geeignet, oder zum Eigenbedarf, erklärt der Experte im Gespräch mit finanzwelt.de. Private Investoren seien vielmehr auf direkte Einnahmen und sichere Anlagen angewiesen.

Bildquellen: godshutter/Shutterstock.com