Österreicher realisieren größtes Hotelprojekt in Venedig
Wo sich einst das verwahrloste Industriegebiet Ca’Marcello befand, ragt nun ein Vierer-Hotel-Komplex in den Himmel – gebaut von der österreichischen MTK Maria Theresien Kapitalgesellschaft. Es stellt das größte Hotelprojekt in Venedig dar.
Luxushotels statt Industriegebiet
Das Hotelprojekt, das vor zwei Jahren in die Wege geleitet wurde, fand im vergangenen Monat seinen Abschluss und wurde für Besucher offiziell eröffnet. Direkt neben dem venezianischen Bahnhof in Mestre gelegen, bietet das aus insgesamt fünf Gebäuden bestehende Immobilienprojekt zwei Hotels, ein Apartmenthotel und ein Hostel. Besuchern stehen außerdem zwei Parkhäuser zur Verfügung.
Für den in Wien ansässigen Immobilienentwickler habe sich Italien laut Geschäftsführer Delf Stüven als idealer Standort für das Bauprojekt erwiesen, da es aufgrund der Bankenkrise viele in Not geratene Kredite und Grundstücke gegeben habe, die Kapazitäten der Baubranche nicht ausgelastet waren und das boomende Tourismusgeschäft hohe Erträge versprach. Leicht war es dennoch nicht, Finanzinstitute von dem Bauprojekt zu überzeugen.
Laut der österreichischen Nachrichtenseite DerStandard soll die Finanzierung bis Dezember 2018, als der Rohbau bereits stand, noch nicht gesichert gewesen sein. Negative Erfahrungen von österreichischen Banken in Italien und ein fehlender Track-Record des MTK für italienische Finanzinstitute sorgten dafür, dass die Kapitalgesellschaft zuletzt auf die Unterstützung der Immobilien- und Finanzberater Hogl & Hogmaier aus Wien angewiesen waren. Diese schafften es schließlich, einen Zusammenschluss von italienischen Volksbanken zu bekommen.
75 Millionen Euro-Investition
In die Fertigstellung des Vierer-Hotel-Komplexes, der in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Studio Parenti entworfen wurde, investierte die MTK rund 75 Millionen Euro. Das Grundstück erwarb der Immobilienentwickler 2017 im Rahmen einer Versteigerung.
Zu den Hotelmarken, die in den Komplex einziehen werden, gehört die österreichische Hostelkette Wombat’s. Diese hat sich mit 112 Zimmern und rund 500 Betten eingenistet. 208 Zimmer erhält außerdem das 7 Days Premium Hotel der chinesischen Plateno Group. Der britische Hotelbetreiber Staycity ist mit einem Apartment-Hotel mit 175 Zimmern ebenfalls vertreten. Und nicht zuletzt die italienische Hotelmarke Leonardo mit einem 250-Zimmer-Haus.
Auch Shops und Gastronomiebetriebe werden künftigen Besuchern zur Verfügung gestellt. Die Rendite des venezianischen Bauprojekts beläuft sich auf 8,5 Prozent.
Weitere Projekte geplant
Die Pläne der MTK hören hier aber nicht auf. Es sind weitere Bauprojekte geplant. Im vergangenen Jahr erwarb die österreichische Kapitalgesellschaft ein weiteres, 11.000 Quadratmeter großes Grundstück in der Lagunenstadt. Gemeinsam mit der deutschen Design- und Boutique-Hotelkette “24hours Hotels” plant die MTK, dort ein weiteres Hotel zu bauen.
Sollte die Genehmigung für ein Hotel von der Stadt nicht ausgestellt werden, hat die MTK auch den Bau von Luxuswohnungen zur Option. Verhandlungen laufen auch für den Bau eines Steinberger Intercity neben dem zweitgrößten Bahnhof in Rom. Auf 12.000 Quadratmeter Baufläche soll das geplante Projekt entstehen.
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