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Offene Immobilienfonds: Steigende Vermietungsquoten in 2018

Angesichts des niedrigen Zinsniveaus und der boomenden Immobilienmärkte sind offene Immobilienfonds bei Anlegern zunehmend beliebt. Rund zwei bis drei Prozent betrug die Rendite der Anlageklasse in 2018.

Ermöglicht zum Teil durch steigende Vermietungsquoten, die sich seit einigen Jahren stetig aufwärts bewegen. Das hat eine Studie der Ratingagentur Scope gezeigt.

Durchschnittlicher Anstieg der Vermietungsquoten

Analysiert wurden die nach Immobilienvermietung gewichteten Vermietungsquoten von 15 offenen Immobilienfonds, deren Portfolio überwiegend aus Gewerbeimmobilien besteht. Die durchschnittliche Vermietungsquote ist von 95,6 Prozent in 2017 auf 95,8 Prozent in 2018 gestiegen. In 2011 betrug diese noch 91,8 Prozent, damit ergibt sich das siebte Jahr in Folge mit einem Anstieg. Zehn der 15 Fonds konnten ihre Vermietungsquoten dabei steigern. Die restlichen fünf mussten einen Rückgang verzeichnen.

Den stärksten Anstieg verzeichnete dabei der „grundbesitz global“ von 90,4 auf 95,5 Prozent. Mit einer Veränderung von 97,0 auf 95,7 Prozent musste die „Deka-ImmobilienGlobal“ zwar den größten Rückgang hinnehmen, allerdings befindet sich ihre Vermietungsquote nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau.

Portfoliobereinigung und hohe Flächennachfrage

Als Begründung für den Anstieg der Vermietungsquoten führen die Analysten von Scope zum einen die hohe Nachfrage insbesondere auf den europäischen Büromärkten an. Zum anderen seien die gezielten Portfoliobereinigungen verantwortlich, die von zahlreichen Managern offener Immobilienfonds angesichts des aktuellen Hochpreisumfeldes getätigt werden. Verkauft würden dabei besonders Objekte mit hohem Leerstand. Doch auch der Ankauf von voll vermieteten, großvolumigen Immobilien hat die Vermietungsquote positiv beeinflusst.

Kein dauerhafter Anstieg erwartet

Demzufolge verzeichnet die Vermietungsquote derzeit eine recht positive Entwicklung, die laut Scope allerdings nicht weiter anhalten wird. Die Analysten sind nämlich der Ansicht, dass sich die Vermietungsquoten bereits auf einem sehr hohen Niveau befinden und sich kaum mehr nennenswert erhöhen lassen. Auf Jahressicht sollen sie sich stabilisieren und mittelfristig wieder leicht absinken.

Grund hierfür sei der Ankauf von zahlreichen Projektentwicklungen, deren Übernahme in die Fonds in den kommenden Jahren erfolgen soll. Vollständig vermietet werden können die Objekte erst, nachdem sie fertiggestellt werden. Außerdem hat der zunehmende Vordrang vom Online-Geschäft dazu geführt, dass die Flächennachfrage im Einzelhandel abgenommen hat. Diese wirkt sich ebenfalls negativ auf die Vermietungsquoten aus.

Bei den Vermietungsquoten handelt es sich um den prozentualen Anteil des vermieteten Wohnungs- beziehungsweise Hausbestands zum Gesamtbestand. Verfügt ein Wohnungseigentümer beispielsweise über einen Gesamtbestand von 100 Wohnungen, von denen 95 aktuell vermietet sind, beträgt die Vermietungsquote 95 Prozent. Im Falle einer kreditfinanzierten Immobilie sollte die Vermietungsquote so hoch wie möglich sein, um genügend Mieteinnahmen für die Begleichung der Kreditzinsen und Tilgung zu haben.

Bildquellen: John_T/Shutterstock.com