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Offene Immobilienfonds versus REITs: Unterschiede und Vorteile

Die Anlageklassen REITs und offene Immobilienfonds haben einiges gemeinsam, jedoch auch deutliche Unterschiede. Die Vorteile und Unterschiede beider Anlageoptionen.

Die Merkmale eines offenen Immobilienfonds

Offene Immobilienfonds sind in Deutschland das bekannteste Investitionsprodukt am Immobilienmarkt. Ein offener Immobilienfonds ist ein Investmentfonds, der hauptsächlich in Immobilien investiert. Die Besonderheit bei offenen Immobilienfonds liegt darin, dass sie im Gegensatz zu geschlossenen Immobilienfonds auch für Privat- und Kleinanleger zugänglich sind, die sich keine eigene Immobilie finanzieren können oder wollen, ihr Geld jedoch mithilfe von Immobilien vermehren möchten. Das investierte Geld der Anleger wird zu mindestens 51 Prozent in Immobilien oder Grundstücke investiert, die verbleibenden bis zu 49 Prozent werden entweder in andere Anlagen wie Zinspapiere investiert oder als Reserve einbehalten. Offene Immobilienfonds sind eine konservative Anlageklasse, die als risikoarm und als konstante Einnahmequelle gilt.

REITs – die Verbindung zwischen Aktien- und Immobilienmarkt

Die Kurzform REIT steht für das englische „Real Estate Investment Trust“. REITs sind Kapitalgesellschaften, die im Gegensatz zu offenen Immobilienfonds börsennotiert sind, aber ebenso hauptgeschäftlich in Immobilien investieren. REITs sind im Ausland bereits populär, in den USA sind REITs schon seit 1960 zugelassen. In Deutschland sind REITs noch eine relativ junge Anlageklasse, sie wurden erst 2007 mit einigen Einschränkungen für den deutschen Markt erlaubt: REITs dürfen nur Gewerbeimmobilien, Einzelhandelsimmobilien oder Hotels erwerben, nicht jedoch reine Wohnimmobilien. Nach deutschem Recht dürfen REITs nur dann Wohngebäude kaufen, wenn die Immobilie zu mindestens 50 Prozent gewerblich genutzt wird.

Ebenso wie offene Immobilienfonds halten, vermieten und verwalten REITs Immobilien, ihr Portfolio besteht ebenfalls aus Immobilien, Grundstücken, Beteiligungen an Immobiliengesellschaften, Krediten und Barem. Daher vollfüllen beide Anlageklassen die Kriterien einer Risikostreuung.

REITs sind zwar risikoreicher, aber auch renditestark

REITs sind allerdings eine risikoreichere Anlageklasse als offene Immobilienfonds, da sie als Aktiengesellschaft an der Börse Kursschwankungen ausgesetzt sind. Bei offenen Immobilienfonds bewerten hingegen unabhängige Sachberater den Immobilienbestand und der Wert bliebt weitestgehend konstant. Außerdem reagieren offene Immobilienfonds wegen der stabilen Bewertungen weniger auf Marktturbulenzen. Der Mut zu einer risikoreicheren Geldanlage bedeutet in diesem Fall jedoch gleichzeitig die Chance auf höhere Gewinne, denn:

Mit REITs lassen sich deutlich höhere Renditen erzielen, als mit offenen Immobilienfonds. Das liegt unter anderem daran, das REITs mindestens 90 Prozent ihres Gewinns sofort in Form einer Dividendenausschüttung an die Anleger verteilen müssen. Die sofortigen Mindestausschüttungen sorgen für hohe Renditen, während es bei offenen Immobilienfonds keine Regelung zu einer Mindestausschüttung gibt. Die Renditen fallen demzufolge niedriger aus. Hinzu kommt, das von der Rendite der Fonds noch die Kosten abgehen.

REITs sind flexibler als offene Immobilienfonds

Offene Immobilienfonds und REITs haben bedeutende Unterschiede in der Haltezeit. Nachdem es in der Finanzkrise von 2007 zu Liquiditätsproblemen bei Immobilienfonds kam, da viele Anleger ihre Anteile ausbezahlt haben wollten, wurde ein neues Gesetz für eine Mindesthaltezeit von Fondsanteilen ab Zeitpunkt des Kaufs verabschiedet. Anleger müssen ihre Fondsanteile mindestens zwei Jahre behalten und eine Kündigungsfrist von einem Jahr einhalten. Folglich sind Anleger wenig flexibel und können ihr Geld nicht schnell aus dem Fonds herausziehen, sie sind an den Fonds gebunden. REITs hingegen haben keinerlei Haltefristen und können deshalb flexibel gehandelt werden, sie sind für kurzfristige Investitionen somit besser geeignet.

Offene Immobilienfonds sind kostspieliger als REITs

Offene Immobilienfonds kommen mit höheren Kosten als REITs daher, da Anleger bei Immobilienfonds Ausgabeaufschläge und Verwaltungsgebühren bezahlen müssen. Im Gegensatz zu offenen Immobilienfonds können REITs ohne Aus- und Abgabeaufschläge gehandelt werden.

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Steuerlich gesehen liegen offene Immobilienfonds und REITs ungefähr gleichauf. REITs werden steuerlich wie Aktien behandelt, allerdings sind sie auf Unternehmensebene von der Gewinnsteuer befreit.

Fazit

Wie lynxbroker schreibt, haben REITs im direkten Vergleich die Nase vor offenen Immobilienfonds und Aktien, da REITs die Vorteile von Aktien wie flexibler Haltezeit, schnellem Handeln und geringen Kosten mit den Vorteilen der offenen Immobilienfonds kombinieren. REITs sind wegen der Kursschwankungen an der Börse risikoreicher als offene Immobilienfonds, bringen jedoch höhere Renditen ein. Der offene Immobilienfonds ist hingegen eine risikoärmere und konservative Anlageklasse, welcher zwar keine sehr hohe Rendite einbringt, jedoch mit Konstanz punkten kann. Beide Optionen sind im Vergleich zu Aktien wertstabile Anlageklassen, da sie von stetigen Mieteinnahmen und steigenden Preisen am Immobilienmarkt sowie konstanten Marktwerten profitieren.

Bildquellen: Shaynepplstockphoto / Shutterstock.com