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Rekordwachstum bei Büroflächen in deutschen A-Städten

Die Projektentwicklung von Büroflächen in deutschen A-Städten dürfte in diesem Jahr ein Rekordwachstum verzeichnen. Dies geht aus einer bulwiengesa-Studie für 2019 hervor.

Das Analyse- und Beratungsunternehmens bulwiengesa hat den Markt für Projektentwicklungen in Berlin, München, Hamburg, Frankfurt/Main, Düsseldorf, Köln und Stuttgart untersucht und kam zu dem Ergebnis, dass die Projektentwicklerflächen nach einem Rückgang im Vorjahr nun wieder zunehmen. Demnach wächst das Gesamtvolumen der Trading-Development-Projekte – also der klassischen Projektentwicklungen zum Verkaufszweck –  über alle sieben A-Städte hinweg um 5,3 Prozent auf 28,4 Millionen Quadratmeter.

Rekord bei Büros, aber Wohnungen rückläufig

Bei der Betrachtung nach Nutzungsarten ist zu erkennen, dass Projektentwickler Büros bevorzugen. Während das Projektflächenvolumen im Wohnsegment mit –1,6 Prozent rückläufig bleibt, wachsen die Flächen im Bürosegment zum dritten Mal in Folge, und zwar um kräftige 23 Prozent.

Auch wenn der Rückgang beim Wohnsegment nicht mehr so stark wie im vorangegangenen Studienjahr ist, so bleibt der Trend zu weniger Wohnprojektentwicklungen in den sieben A-Städten unverändert. Rückgänge gibt es unter anderem in Berlin (-4,6 Prozent), München, Düsseldorf und Stuttgart. Dagegen sind im Bürosegment Zuwächse in allen A-Städten erkennbar, in Berlin sogar um 32 Prozent.

Andreas Schulten, Generalbevollmächtigter bei bulwiengesa, begründet die Vorliebe für Büros folgendermaßen: „Dass Projektentwickler Büros bevorzugen, ist den niedrigen Leerstandsquoten in den großen Büromärkten und dem Mietanstieg in den letzten Jahren geschuldet. Mittlerweile sind in einigen Märkten Vorvermietungen schon während der Planungs- und Bauphase keine Seltenheit mehr. Hinzu kommt: Büroimmobilien sind weiterhin ein beliebtes Investmentziel. Das Segment weist solide Basisdaten auf und profitiert von ‚Sonderkonditionen‘ wie Umsatzsteuerbefreiung und im Vergleich zum Segment Wohnen weniger baulichen Regulierungen – für Projektentwickler ist dies ein deutliches Go-Signal. Aktuell werden Büroprojekte durchaus auch spekulativ begonnen“.

Demgegenüber würden die Preise im Wohnsegment aus Sicht des Endkunden am Limit kratzen. In Kombination mit den hohen Grundstückspreisen, den höheren Bau- und Planungskosten und den immer längeren Planungszeiträumen seien hier schnell die Grenzen der Rentabilität erreicht.

Einzelhandel stagniert, Hotelsegment expandiert

Daneben sieht es bei der Nutzungsart Einzelhandel mit +1,1 Prozent nach einer Stabilisierung aus. Allerdings weist bulwiengesa darauf hin, dass hier viele Planungen nachträglich aber doch nicht umgesetzt werden, weil sich kein passender Nutzer finde.

Dagegen erfreut sich das Hotelsegment weiterhin eines starken Interesses

von der Investorenseite. Vor diesem Hintergrund hat sich das Flächenvolumen im Trading Development nun im dritten Jahr in Folge massiv vergrößert, und zwar um 21,7 Prozent.

Inzwischen gibt es mancherorts sogar die Sorge, dass die Realisierung aller Planvorhaben zu Überkapazitäten führen könnte. Auch bulwiengesa geht angesichts der gut gefüllten Pipeline für die kommenden Jahre von einem rückläufigen Hotelprojektvolumen in den A-Städten aus.

Bildquellen: ImageFlow/Shutterstock.com