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Rückläufiger Wohnungsneubau: In diesen deutschen Städten werden am wenigsten neue Wohnungen gebaut

Die Neubauoffensive für Wohnungen ist in Deutschland ins Stocken geraten. Vor allem in einer Region werden deutlich zu wenige Neubauwohnungen gebaut.

Wohnungsneubau ist stark rückläufig

Insgesamt 17 Verbände der Bauindustrie haben erst vor kurzer Zeit einen Brandbrief unterschrieben, der an die Regierung adressiert ist und die derzeitige Lage des Wohnungsmarktes behandelt. Die Marktsituation sei alarmierend: “Während der Wohnungsneubau weiterhin stark rückläufig ist, besteht in Deutschland nach wie vor ein enormer Bedarf an (kostengünstigem) Wohnraum – vor allem in den Ballungszentren. Hohe Bau-, Energie- und Materialkosten, gestiegene Zinsen, langwierige Bau- und Planverfahren sowie eine mehrfach zusammengebrochene Wohnungsbauförderung führen zu einer Abwärtsspirale im Wohnungsbau mit gravierenden Folgen”, heißt es in dem Brief, der mit „Dramatische Lage im Wohnungsbau – was jetzt zu tun ist” betitelt ist. Im Jahr 2021 seien gerade einmal 293.393 Wohnungen neu gebaut worden. Die finalen Zahlen für 2022 werden dies den Vermutungen der Verbände nach sogar unterschreiten.

Hier werden am wenigsten Neubauwohnungen gebaut

In einer Analyse des Maklerunternehmens von Poll Immobilien, die der WirtschaftsWoche vorliegt, zeigt sich, dass es in einigen Städten ganz besonders an Neubauwohnungen mangelt. In ganzen elf von 21 untersuchten Städten wurden 2021 weniger Wohnungen fertiggestellt als noch im Vorjahr. Für das Jahr 2022 dürfte sich diese Entwicklung wohl fortsetzen: In über zwei Dritteln der untersuchten Städte wurden im Jahr 2022 auch weniger Baugenehmigungen erteilt als im Vorjahr. Besonders schwer getroffen hat es das Ruhrgebiet, wie die Analyse zeigt. Allen voran stocke die Neubauoffensive in Duisburg, wo zwischen 2017 und 2021 pro 1.000 Einwohner nur 6,1 neue Wohnungen fertiggestellt wurden. Ähnlich ungünstig sieht es in den Städten Essen (10,1) und Bochum (8,2) aus. In anderen Großstädten und Metropolen werden pro 1.000 Einwohner deutlich mehr Wohnungen fertiggestellt und genehmigt. Am besten schneidet Frankfurt mit 29,2 neuen Wohnungen pro 1.000 Einwohnern ab.

Die Politik in der Verantwortung

Axel Gedaschko, Präsident des Gesamtverbands der deutschen Wohnungswirtschaft erklärt laut der WirtschaftsWoche gegenüber der Bild: „Es droht ein Absturz mit Ansage, die Regierung wird ihr Wohnungsziel krachend verfehlen.” Gemeint ist damit die im Koalitionsvertrag festgehaltene Zielsetzung, 400.000 neue Wohnungen pro Jahr (davon 100.000 öffentlich geförderte Wohnungen) zu bauen. Im Jahr 2021 wurde dieses Ziel bereits um fast ein Drittel unterschritten. “Die Politik muss endlich handeln und mit schnelleren Genehmigungsverfahren, Ausweisung von Bauland und Bausubventionen gegensteuern. Nur so kann die Schere zwischen Bevölkerungswachstum und Wohnungsbedarf verringert werden”, so Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei von Poll Immobilien laut der WirtschaftsWoche.

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