Samwer-Brüder investieren in Berliner Immobilien
Die Brüder Marc, Oliver und Alexander Samwer sind vor allem als Internet-Unternehmer bekannt. Ihre Beteiligungsgesellschaft “Rocket Internet” brachte zahlreiche Startups auf den Weg. Nun werden die Investoren zusätzlich auf dem Berliner Immobilienmarkt aktiv.
Es ist nichts Neues, dass erfolgreiche Internet-Unternehmen ihre Gelder in Immobilien fließen lassen. Dies dient zur Risikostreuung und stellt eine lukrative Anlagemöglichkeit dar. In Berlin werden die betroffenen Mieter allerdings durch die Aktivitäten der Samwer-Brüder unruhig. Auch Wirtschaftswissenschaftler stehen dem Immobilienkauf kritisch gegenüber.
Das Immobilienportfolio der Samwer-Brüder
Recherchen des ZDF-Magazins Frontal 21 und des Spiegel offenbaren ein großes Immobilienvermögen der Brüder Marc, Oliver und Alexander Samwer. Im Zentrum Berlins sollen ihre Besitztümer einen Wert von mindestens 150 Millionen Euro haben. Hinzu kommen laut Grundbuchakten noch weitere Grundstücke, Häuser und Gewerbeflächen in fast jedem Berliner Bezirk. Darunter fallen beispielsweise Gründerzeit-Mietshäuser in Prenzlauer Berg und Gewerbeflächen in Reinickendorf und Neukölln. Zum Immobilienvermögen gehören allerdings auch einzigartige Schmuckstücke, wie der Admiralspalast, das Ullsteinhaus und die frühere Zentrale des Bayer-Konzerns am Kurfürstendamm.
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Mieter und Experten sind besorgt
Den Samwer-Brüdern wird ein aggressives Vorgehen bei ihren Unternehmungen vorgeworfen. Sie würden alles daran setzen, um erfolgreich zu sein. Mieter in Berlin machen sich nun Sorgen um eine mögliche Gentrifizierung. Hierbei werden die aufgekauften Immobilien umfassend saniert und für wohlhabendere Zielgruppen attraktiv gemacht. Es kommt zu einer Verdrängung der bisherigen Mieter. Ein ansässiger Apotheker sagte gegenüber dem ZDF: “Ich glaube, dass die Existenz dieser Menschen hier, auch dieser kleinen Mittelständler wie uns, keine Rolle spielt”. Der Bremer Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel äußerte sich über den ausgiebigen Immobilienkauf der Samwer-Brüder bei Frontal 21 und dem Spiegel ebenfalls kritisch: “Die innovativen Kräfte, die Kreativen, die gehen verloren. Oder auch der einfache Mieter, der Handwerksbetrieb von nebenan”. Laut dem Volkswirt und Immobilienexperten Tobias Just ist noch ein weiterer Aspekt an dieser Entwicklung beunruhigend. Seiner Meinung nach sei es ein Warnzeichen, wenn IT-Unternehmen nicht mehr in ihr Kerngeschäft, sondern lieber in Immobilien, investieren würden. Dieser Umstand sei für beide Märkte kein gutes Omen.
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