Schnäppchenjäger kurbeln Häusermarkt in London an
Der Immobilienmarkt in London hat in letzter Zeit stark gelitten. Die Brexit-Angst geht um, die Investitionen sinken. So hat im dritten Quartal dieses Jahres Paris London als Investitionsstandort Nummer eins abgelöst.
Wegen des schwachen Pfunds sind die Immobilien oft weniger wert, was sie für ausländische Käufer zwar attraktiver, aber auch günstiger macht. Doch ein Segment auf dem Londoner Immobilienmarkt schafft es den Markt wieder anzukurbeln: die vergleichsweise günstigen Schnäppchen.
Häuser unter zwei Millionen Pfund besonders beliebt
Wie eine Analyse des Immobilienunternehmens Strutt & Parker herausfand, sind vor allem Käufer im relativ niedrigen Preisbereich wieder geneigter, eine Immobilie in London zu erwerben. Insgesamt seien die Transaktionen in den beliebtesten Gegenden von London im dritten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13,3 Prozent gestiegen. Davor seien die Preise über fünf Jahre hinweg gesunken, was viele Käufer gelockt haben dürfte, jetzt günstig einzusteigen.
Der größte Treiber beim Wachstum der Transaktionen in London waren die Häuser unter zwei Millionen Pfund. Hier verzeichneten die Verkäufe ein Plus von 16,7 Prozent. Die „Schnäppchenjäger“ haben im dritten Quartal dieses Jahres also ordentlich zugelangt. Ein weiterer Grund neben den gesunkenen Preisen seien hier auch die Niedrigzinsen gewesen, wie Strutt & Parker schreibt. „Wir sind vorsichtig optimistisch“, sagte Louis Harding, der für die Verkäufe des Immobilienunternehmens in London verantwortlich ist, gegenüber Mansion Global.
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Vergleichsweise geringes Angebot hält Preise relativ stabil
Allerdings kann das Unternehmen eigentlich nur in seinem betrachteten Preissegment sein. Denn insgesamt seien die Transaktionen auf dem breiter gefächerten Londoner Immobilienmarkt, der auch günstigere Nachbarschaften umfasst, die ersten drei Quartale dieses Jahres um fünf Prozent niedriger als im Vorjahresvergleich, schreibt die Website Mansion Global und bezieht sich dabei auf Zahlen des Grundbuchamts von Großbritannien.
Ein Problem, das der Londoner Immobilienmarkt momentan hat, ist nämlich das geringe Angebot. Trotz der politischen Unsicherheit bezüglich des Brexit, sind für viele interessierte Immobilienkäufer die Preise mittlerweile niedrig genug, um einzusteigen. Doch hier weigern sich viele Verkäufer: Sie hoffen darauf, dass sich die Preise erholen und möchten erst verkaufen, wenn diese wieder gestiegen sind. Zwar lässt dieses Phänomen die Transaktionszahlen marginal sinken, allerdings sorgt es auch dafür, dass sich die Preise zumindest etwas stabilisieren.
Ausländische Investoren sehen Brexit nicht als Investitionshindernis
Neben den „Schnäppchenjägern“, die Häuser in beliebten Lagen bis zwei Millionen Pfund kaufen, ist der Londoner Immobilienmarkt besonders bei ausländischen Investoren beliebt. Günstige Preise locken sie auf den Markt, die Brexit-Turbulenzen sehen sie meist nur als zeitweises Problem, dass die Attraktivität des Standorts auf Dauer nicht schmälern wird.
So seien mittlerweile 18 Prozent der Vermieter in London ausländischer Herkunft, 20 Prozent von ihnen aus Asien, 14 Prozent aus Nordamerika und je 13 Prozent aus Australien und Neuseeland. Ein Luxusmagazin aus Hongkong schreibt beispielsweise, dass Immobilien in London ein „exzellentes Wachstumspotenzial“ hätten und spricht von „günstigen Brexit-Gelegenheiten“. Es bleibt abzuwarten, ob sich der Häusermarkt in London bald wieder ganz erholen wird oder nicht.
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