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Schweizer Immobilienmarkt verbucht wachsenden Leerstand – Knapp 80.000 unbewohnte Wohnungen

Der Schweizer Immobilienmarkt setzt auch in 2020 einen zehnjährigen Trend fort. So nimmt der Leerbestand von Immobilien seit einiger Zeit jährlich zu, sodass mittlerweile knapp
80.000 leerstehende Wohnungen auf dem Schweizer Markt angeboten werden.


Zunehmender Wohnungsleerstand in der Schweiz

Weltweit spitzt sich sie Lage am Immobilienmarkt immer weiter zu, sodass vor allem in europäischen Großstädten der Wohnungsmarkt unter stetig steigender Spannung steht.
Doch in der Schweiz lässt sich ein anderes Phänomen erkennen, wie kürzlich durch das Bundesamt für Statistiken der Schweiz bekannt wurde.

Demnach standen am 1. Juni 2020 insgesamt 78.832 Wohnungen in der Schweiz leer. Dies entspricht 1,72 Prozent des Schweizer Gesamtwohnungsbestands. In diesem Jahr blieben
laut der Studie 4,6 Prozent mehr Wohnungen unbewohnt als noch in 2019, ein Anstieg um 3.449 Wohnungen.

Hierdurch bestätigt sich ein Trend, welcher in der Schweiz bereits vor zehn Jahren begann.

Im Kanton Bern herrscht der größte Leerstand

Dabei nahm der Leerstand vor allem in den Regionen Tessin und Genfer-See zu, hier stehen nun 0,42 beziehungsweise 0,21 Prozent mehr Wohnungen leer im Vergleich zu 2019.

Auf die Kantone heruntergebrochen stehen nun in dem Kanton Solothurm prozentual die meisten Wohnungen leer (3,22 Prozent), gefolgt von Tessin mit 2,71 Prozent und Aargau
sowie Jura mit 2,65 und 2,25 Prozent. Am anderen Ende der Statistik befinden sich die Kantone Genf (0,49 Prozent), Zug (0,70 Prozent), Zürich (0,91 Prozent), Obwalden (0,92
Prozent) und Basel-Stadt (0,96 Prozent).

Im Kanton Bern stehen mit insgesamt 10.678 leeren Wohnungen in absoluten Zahlen die meisten unbewohnten Immobilien, während sich in Graubünden und Schaffhausen der
Leerstand um 480 und 218 verringert hat – die stärksten Rückgänge in der gesamten Schweiz.

Dementsprechend nahm die Leerstandsquote in 15 Kantonen zu, wohingegen sich in 11 Kantonen der Wohnungsbestand verknappte.

Weniger Einfamilienhäuser

66.320 der leeren Mietwohnungen wurden zum Stichtag der Datenerhebung auf dem Markt zur Vermietung angeboten, ein Zuwachs um 3.452 Wohnungen beziehungsweise 5,5 Prozent
im Vergleich zu 2019. Währenddessen wurden 12.512 Wohnungen zum Kauf angeboten, im Vorjahresvergleich ein konstanter Wert.

Entgegen diesem Trend wurden zum 1. Juni 2020 allerdings weniger Neubauwohnungen und Einfamilienhäuser zum Kauf oder zur Miete inseriert. Mit 7.311 Einfamilienhäuser waren es
286 Immobilien weniger als noch im Vorjahr, was einem Rückgang von rund 3,8 Prozent entspricht.

Die Anzahl der angebotenen Neubauwohnungen ist um 8,1 Prozent zurückgegangen, hier hat sich der Leerbestand um 819 Wohnungen auf 9.327 Objekten verringert.

Hinsichtlich des wachsenden Leerbestands stehen vor allem kleine Wohnungen – bis vier Zimmer – zunehmend frei. Lediglich in der Kategorie der 5-Zimmerwohnungen ist die Leerstandsquote zurückgegangen.

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