Scope: Den stärksten Anstieg der Büromieten dürfte es in Berlin geben
In Europas Top 20 Büroimmobilienmärkte werden die Mietpreise in den nächsten Jahren vermutlich weiterhin kräftig anziehen. Die stärksten Zuwächse werden dabei für Berlin erwartet.
Die Ratingagentur Scope geht davon aus, dass die Mieten in Berlin in den Jahren 2018 bis 2022 um durchschnittlich 3,5 Prozent pro Jahr zulegen werden. In der vorangegangenen Prognose für den Zeitraum 2017 bis 2021 war zwar noch im Durchschnitt ein Plus von 4,4 Prozent erwartet wurden, dennoch hat die deutsche Hauptstadt ihre Spitzenposition im europäischen Vergleich verteidigt.
Dynamisches Beschäftigungswachstum
Dabei zeigt Berlin eine starke Dynamik bei der Schaffung von Büroarbeitsplätzen. So wuchs in den vergangenen drei Jahren die Anzahl der Büroarbeitsplätze jährlich um 4,5 Prozent. Trotzdem ist der Leerstand massiv gesunken von 9 Prozent im Jahr 2006 auf aktuell nur noch 2,5 Prozent. Hierbei handelt es sich um den niedrigsten Wert der 20 von Scope untersuchten Büroimmobilienmärkte.
Scope erwartet eine Fortsetzung des dynamischen Beschäftigungswachstums in Berlin. Dabei hinke die Schaffung neuer hochqualitativer Büroflächen weiterhin der wachsenden Nachfrage hinterher.
Madrid und Amsterdam vorne mit dabei
Berlin liegt im Ranking der erwarteten Mietpreiszuwächse nur knapp vor Madrid mit 3,4 Prozent (vorangegangene Prognose: 3,6 Prozent).
Von den 20 betrachteten Büroimmobilienmärkten zeigt allerdings Amsterdam die deutlichste Veränderung. Die Scope-Analysten erhöhen die Mietpreisprognose von 2,8 auf 3,2 Prozent p.a. Damit kletterte Amsterdam von Rang sechs auf drei. Dies sei unter anderem dem anhaltenden starken Wachstum der holländischen Wirtschaft zu verdanken, das sich auch 2018 und darüber hinaus fortsetzen dürfte. Außerdem profitiere die niederländische Hauptstadt von ihrer Internationalität und ihrem Ruf als Smart City. Sie sei sehr erfolgreich dabei, günstige Standortbedingungen für den High-Tech-Sektor und die damit verbundene Startup-Szene zu schaffen.
London liegt mit einer erwarteten Mietsteigerung von 1,0 Prozent p.a. wie schon im Vorjahr auf dem letzten Platz. Zwar ist das Plus höher als in der Vorjahresprognose mit 0,7 Prozent, es liegt aber weiterhin deutlich unterhalb des durchschnittlichen Mietpreiswachstums der vergangenen fünf Jahre von 4,4 Prozent p.a. Die britische Hauptstadt gehörte zu den Vorreitern im aktuellen Marktzyklus, jedoch beendete das Brexit-Referendum den Boom.
Ausblick: Mietpreiswachstum verlangsamt sich
Nach Meinung der Scope-Analysten wird die Nachfrage nach Büroflächen auch über das Jahr 2018 hinaus hoch bleiben. Allerdings werde sich die Dynamik normalisieren – das heißt, sie werde sich dem langfristigen Wachstumstrend vor allem auf dem Arbeitsmarkt anpassen. Außerdem werde die Bautätigkeit weiter zunehmen – allerdings nur moderat. Da jedoch die Leerstände sinken, werde sich das Mietpreiswachstum im Jahr 2019 fortsetzen – allerdings mit abnehmendem Tempo.
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