Scope: Liquiditätsquoten bei offenen Immobilienfonds rückläufig
Trotz eines starken Anlegerinteresses und hoher Mittelzuflüsse konnten offene Immobilienfonds ihre Liquiditätsquote im Jahr 2018 erneut senken.
Dank einer effektiven Liquiditätssteuerung sowie regen Investitionsaktivitäten konnten offene Immobilienfonds ihre Liquiditätsquote weiter nach unten drücken. Zu diesem Schluss kam die Ratingagentur Scope, welche die 19 relevantesten offenen Immobilienpublikumsfonds untersucht hat, die vor 2017 aufgelegt wurden.
Demnach ist die Liquiditätsquote im vergangenen Jahr um 0,8 Prozentpunkte auf 20,2 Prozent gesunken. Ein Jahr zuvor hatte sie sich sogar um 1,2 Prozentpunkte verringert. Doch trotz dieser Rückgänge liegt die durchschnittliche Liquiditätsquote laut Scope mit über 20 Prozent weiterhin auf einem vergleichsweise hohen Niveau.
Offene Immobilienfonds sind beliebt
Angesichts des derzeitigen Niedrigzinsumfelds gelten offene Immobilienfonds als attraktive Anlage. Kein Wunder, schließlich wuchs ihre Performance im Jahresvergleich um rund 35 Basispunkte auf durchschnittlich 3,3 Prozent p.a. zum Jahresende 2018.
Das ist deutlich mehr als sich beispielsweise mit Anleihen von Emittenten hoher Bonität oder Termingeldern erzielen lässt. Aufgrund dieser relativen Attraktivität erreichten die Zuflüsse sämtlicher aktiven offenen Immobilienfonds mit netto 6,4 Milliarden Euro ein ähnlich hohes Niveau wie 2017 mit 6,6 Milliarden Euro.
Zuflüsse werden reglementiert
Seitens der Fonds ist es jedoch nicht gewünscht, dass die Zuflüsse zu sehr anschwellen. Um dies zu verhindern, geben einige Fondsmanager nur gewisse Kontingente in den Vertrieb. Andere Fonds nehmen lediglich dann neue Mittel an, wenn Objektankäufe unmittelbar bevorstehen.
Sie ergreifen solche Maßnahmen, weil eine zu hohe Liquiditätsquote im gegenwärtigen Niedrigzinsumfeld die Performance verwässert. Denn der Ertrag aus der Liquidität ist signifikant geringer als aus Immobilienvermögen: So wiesen elf der 19 untersuchten Immobilienfonds in 2018 eine negative Liquiditätsrendite von bis zu -0,3 Prozent aus, wogegen die Nettomietrenditen der meisten Fonds zwischen 5,0 und 6,0 Prozent lagen.
Andererseits: Ist die Liquidität zu niedrig, droht die Schließung des Fonds. Aus diesem Grund zählt die Steuerung der Liquidität zu den anspruchsvollsten Aufgaben der Fondsmanager.
Anhaltendes Anlegerinteresse für 2019 erwartet
Auch für das neue Jahr 2019 rechnet Scope mit einem ungebrochenen Interesse der Anleger. Deshalb stünden Fondsmanager weiterhin vor der Herausforderung, Mittelzuflüsse zu begrenzen und Liquidität effektiv zu steuern.
grundbesitz global
Der weltweite Immobilienmarkt bleibt weiterhin attraktiv. grundbesitz global investiert weltweit in Gewerbeimmobilien aus den Bereichen Büro, Logistik und Einzelhandel. Warum das für Privatanleger interessant ist.
Ein Nachlassen der Nachfrage nach offenen Immobilienfonds erwartet Scope erst, wenn das Zinsniveau spürbar ansteigt und alternativen Anlagen wie Rentenpapiere wieder auskömmliche Renditen ermöglicht.
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