So gut eignen sich Immobilien wirklich als Inflationsschutz
Immobilien gelten allgemein als guter Schutz vor Inflation. Doch wie gut eine Immobilie als Inflationsschutz tatsächlich ist, hängt stark vom Einzelfall ab.
Was ist eine Inflation und wie macht sie sich im Immobilienmarkt bemerkbar?
Von Inflation spricht man, wenn sich zu viel Geld in Umlauf befindet und daher der Wert einer Währung sinkt und diese an Kaufkraft verliert. Zuletzt war dies zum Beispiel im Jahr 2008 während der Finanzkrise und nun in der Corona-Krise der Fall, erklärt „Meine-Renditeimmobilie.de“. Zunächst wirkt sich eine Inflation also vor allem auf Geldwerte aus. Doch welchen Einfluss hat eine Inflation auf den Immobilienmarkt, der vor allem durch Sachwerte bestimmt ist? Der Immobilienmarkt macht sich von der Inflation unabhängig, indem er sich zum Beispiel durch steigende Mietpreise der Inflationsrate anpasst. Immobilien zählen ebenso wie Gold, Öl und andere Rohstoffe zu den knappen Gütern. Das bedeutet, dass diese Ressourcen endlich sind. Da sich bei einer Inflation eine größere Menge an Geld auf die gleiche Menge an Gütern verteilt, ist die logische Folgerung, dass der Wert dieser Güter steigt.
Inflationsschutz von Immobilien nach Nutzen
Doch wie gut eine Immobilie tatsächlich vor den Auswirkungen der Inflation schützt, ist von der Immobilie selbst abhängig, erklärt „Exporo“. Dabei muss zunächst unterschieden werden, ob die Immobilie selbst genutzt wird oder nicht und in welchem Zustand sie sich befindet. Einen guten Schutz bieten vor allem solche Immobilien, die zum Beispiel als Altersvorsorge dienen und die für den eigenen Gebrauch im Besitz sind. Während einerseits bei einer abbezahlten Immobilie außer Neben- und Betriebskosten kaum Kosten auf den Anleger zukommen, steigt gleichzeitig der Wert der Immobilie und man ist vor den steigenden Mietpreisen geschützt.
Etwas anders ist die Lage bei nicht selbstgenutzten Immobilien. Bei vermieteten Objekten kann zwar der Mietpreis der Immobilie parallel zur Inflation angepasst werden, jedoch steigen ebenso die anfallenden Kosten als Eigentümer. Diese Kosten fallen für Eigentümer, die vermieten, häufig deutlich höher aus als für Eigentümer, die das Objekt selbst nutzen. Zwar steigt auch hier der Wert der Immobilie, dabei sinkt aber der Wert der Einnahmen. Dies kann schließlich nur durch Mieterhöhungen kompensiert werden, was jedoch nicht allerorts gleichermaßen möglich ist. Außerdem bleibt das Risiko, den Mieter durch die Kostenerhöhungen zu verlieren.
Inflationsschutz von Immobilien nach Zustand
Ein ebenfalls wichtiger Punkt, den es zu beachten gilt, ist der Zustand der Immobilie. Denn eine Inflation wirkt sich auch unterschiedlich auf neue und renovierungsbedürftige Immobilien aus, so Exporo. Allgemein gilt, dass neue Immobilien besser als Inflationsschutz geeignet sind als solche, die renoviert werden müssen. Im Falle einer zu renovierenden Immobilie kann sich der Inflationsschutz sogar ins Gegenteil umkehren, da eine Renovierung mit hohen Kosten verbunden ist.
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