So reagiert der US-Immobilienmarkt auf einen potenziellen Krieg mit dem Iran
Während sich der Konflikt zwischen den USA und dem Iran zuspitzt, reagieren die individuellen Märkte unterschiedlich auf einen potenziellen Krieg. Während der Aktienmarkt Einbrüche erleidet, gewinnen die Märkte für Staatsanleihen und andere sichere Assets wie Gold und Öl. Auch der US-Häusermarkt ist nicht immun gegen jenen Konflikt.
Potenzieller Krieg lähmt US-Immobilienmarkt
Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran nimmt nicht nur Einfluss auf den amerikanischen Aktienmarkt, sondern auch auf den US-Häusermarkt. Die politische Ungewissheit bewegt potenzielle Hauskäufer zum Abwarten, bevor sie die große finanzielle Belastung eines Immobilienkaufs eingehen.
George Ratiu, ein Immobilienanalyst von realtor.com kommentiert die Situation auf der Webseite: „Ein potenzieller Krieg mit dem Iran würde die Wahrscheinlichkeit verringern, dass Amerikaner ein Haus kaufen“. Er ergänzt, der Konflikt erhöhe die Ungewissheit über die Zukunft.
Hypothekenzinsen werden durch den USA-Iran-Konflikt gedrückt
Im Umkehrschluss hat dies fallende Hypothekenzinssätze zur Folge, während die aktuellen Spannungen die niedrigen Zinsen zugleich unten halten.
Dies lässt sich dadurch erklären, dass die Hypothekenzinssätze an die 10-Jahres-Staatsanleihen gebunden sind. „Investoren bevorzugen Bonds [gegenüber Aktien] in Zeiten der Ungewissheit. Bonds verhalten sich konstanter als Aktien, wenn die Wirtschaft unter Volatilität leidet“, erklärt Ratiu.
Somit stehen Bonds und Hypothekenzinssätze in einer negativen Korrelation, denn wenn sich Bonds positiv entwickeln, sinken die Zinssätze der Hypotheken. Dies führt dazu, dass sich mehr Leute für Kredite qualifizieren, oder ihre alten Verträge refinanzieren.
Wie tief die Zinssätze noch fallen werden ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorherzusagen, aber dass sie weiter fallen sei außer Frage, kommentiert Freddie Mac, eine amerikanische Hypothekenbank, öffentlich.
Entwicklung der Immobilienpreise bleibt ungewiss
Dennoch würde ein Krieg zwischen den USA und dem Iran keinen langfristigen Boom für den US-Immobilienmarkt bedeuten. Neben schrecklichen humanitären Folgen eines Krieges würde letztendlich auch die Wirtschaft stark leiden.
„Die Eskalation der Spannungen zwischen Iran und den USA gefährdet Öllieferungen, gefährdet die Stimmung der Konsumenten und Unternehmen und damit ist auch die globale Wirtschaft gefährdet“, erklärt Mohamed El-Erian, Wirtschaftsberater bei Allianz, im Interview mit MSNBC.
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Welchen Effekt die jüngsten Ereignisse langfristig auf die Immobilienpreise haben werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu prognostizieren. Doch ein Preissturz, wie es während der großen Rezession der Fall war, ist nicht zu erwarten.
Dennoch herrscht auf dem Immobilienmarkt weiterhin ein Ungleichgewicht, welches sich durch einen Krieg noch weiter ausprägen könnte, die Nachfrage übertrumpft das Angebot.
Trotzdem würden die Immobilienpreise im Falle eines Krieges nicht signifikant steigen, denn wirtschaftliche Ungewissheit lähmt die Kaufbereitschaft, auch wenn die Nachfrage hoch ist. „Verkäufer müssten niedrigere Preise erwarten und diesbezüglich flexibler sein“, kommentiert Ratiu.
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