So teuer wie ein Haus: Londoner Parkplatz steigt deutlich im Wert
Für einen Parkplatz in der Londoner City müssen Käufer jetzt ähnlich viel bezahlen wie für ein Einfamilienhaus. Entscheidend ist wieder einmal der Standort.
Luxusparkplatz sorgt für Frustration
Ein aktuelles Beispiel aus der britischen Hauptstadt London zeigt, dass nicht nur Wohn- und Gewerbeflächen von den steigenden Quadratmeterpreisen betroffen sind, sondern auch Parkplätze. In der dortigen Basil Street im Stadtteil Knightsbridge, befindet sich ein Parkhaus mit der Stellfläche K28. K28 umfasst eine Fläche von zehn Quadratmetern und wird zu einem Preis von 250.000 Pfund, etwa 300.000 Euro angeboten. In nördlichen Gegenden Großbritanniens kann man sich für 300.000 Euro bereits ein freistehendes Haus mit sechs Zimmern leisten. Johnny Thalassites, Ratsvorsitzender der Stadtbezirke Kensington und Chelsea, betonte, dass es angesichts der hohen Grundstückspreise in seinem Stadtviertel für viele Interessenten frustrierend sei, einen Parkplatz in dieser Preiskategorie zu sehen.
Nähe zu Luxushotels und Boutiquen führt zu Wertsteigerung
Für den Preis einer Immobilie spielt vor allem ihre geographische Lage eine wichtige Rolle. Dies gilt auch für dazugehörige Stellplätze. Immobilienmakler Knight Frank begründete den hohen Kaufpreis gegenüber Daily Mail mit der räumlichen Nähe zu renommierten Hotels, Restaurants und Luxus-Boutiquen sowie zum Luxuskaufhaus Harrods, welches direkt gegenüber liegt. Aber auch ein eigener Fahrstuhl, der den Besitzer direkt zu seinem Auto transportiert, sowie eine 24-stündige Sicherheitsüberwachung sorgen für eine erhebliche Wertsteigerung. Zum Problem für potenzielle Käufer könnte allerdings die geringe Größe der Stellfläche werden, die insbesondere für hochpreisige Marken, wie Lamborghini oder Rolls-Royce, zu klein sein dürfte.
Wohn- und Immobilienmarkt bleibt angespannt
Die Mieten und Immobilienpreise in London und anderen Großstädten steigen weiterhin rasant. Selbst die Corona-Pandemie hat nur für eine kurzfristige Entspannung des Marktes gesorgt. Aktuell werden in den besonders angespannten Londoner Stadtbezirken Kensington und Chelsea etwa 300 neue Sozialwohnungen gebaut, die zumindest kurzfristig für eine Erleichterung am Markte sorgen sollen. Ein Grund für die komplizierte Lage in London und anderen Großstädten sind großflächige Immobilieninvestitionen, die als reine Wertanlage dienen und für massive Leerstände sorgen. In manchen Gegenden bleiben deshalb sogar ganze Häuserreihen unbewohnt. In den Londoner Stadtteilen Kensington und Chelsea hat sich die Zahl der leerstehenden Wohngebäude im Jahr 2020 von 2.067 auf 2.756 erhöht. Dies entspricht einem Anstieg um etwa 33 Prozent. Im Jahr 2004 wurde der bisherige Höchststand von fast 3.000 leerstehenden Wohnungen erfasst. Die Daten stammen von GOV.UK, einem öffentlichen Informationsdienstleister im Vereinigten Königreich.
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