So wirkt sich das Corona-Börsentief auf Immobilienfonds aus
Das Corona-Börsentief bietet eine Chance für Immobilienfonds als alternative Assetklasse zu Aktien.
Große Verwerfungen an den Aktienmärkten
Der Ausbruch des Coronavirus schickte die Aktienmärkte weltweit erst einmal auf Talfahrt, der DAX verlor zeitweise mehr als 40 Prozent. Nichtsdestotrotz könnten gerade offene Immobilienfonds von dem Corona-Börsentief profitieren, da sie deutlich weniger volatil als Aktienkurse sind und die Deutschen bei Immobilienfonds tendenziell auf nachhaltige Erträge setzen.
Offene Immobilienfonds profitieren von Erkenntnissen der letzten Finanzkrise
Bei offenen Immobilienfonds sieht die Lage insgesamt stabil aus, da diese über eine verhältnismäßig hohe Liquidität verfügen – die Liquiditätsquote lag im Durchschnitt zuletzt bei 20 Prozent. Hinzu kommt, dass bei offenen Immobilienfonds laut dem Analyseunternehmen Scope bislang keine signifikanten Mittelabflüsse zu beobachten waren. Im Gegenteil: Die Fonds konnten sogar Netto-Mittelzuflüsse erzielen. Darüber hinaus werden in der Coronakrise offenbar auchso gut wie keine Anteilsscheine zurückgegeben – anders als bei den Geschehnissen der Finanzkrise 2007. Damals zogen viele Anleger ihre Gelder aus den Fonds ab. Die Folge waren gravierende Liquiditätsprobleme für Fondsmanager, einige Anbieter mussten schließen.
Die Situation gestaltet sich in dieser Krise jedoch anders, da es seit 2013 eine Mindesthaltefrist für Anleger gibt: Ein Immobilienfondsanleger muss seine Gelder 24 Monate in dem gewählten Fonds lassen und hat dann eine einjährige Kündigungsfrist, wenn er seine Anteilsscheine zurückgeben möchte. Die Branche reagierte damit auf das Geschehen der Finanzkrise 2007. Und der Beschluss zeigt Wirkung, denn die offenen Immobilienfonds profitieren nun, da Anleger anders als bei Aktien ihr Geld nicht so schnell herausziehen können.
Doch auch bei Immobilienfonds macht sich die Corona-Krise an einigen Ecken bemerkbar.
Trotzdem bekommen auch Immobilienfonds die Auswirkungen der Wirtschaftskrise in einigen Punkten zu spüren.
Dementsprechend registrierte Michael Schneider, Chef der Service-KVG Inteal, laut „Immobilien-Zeitung“, dass sich gerade der Vertrieb von offenen Publikumsfonds reduziert hat, bei einigen Anbietern halbierte sich das Volumen sogar. Eine Rückgabe von Anteilsscheinen im großen Stil sieht jedoch auch Schneider nicht. Allerdings habe die BaFin laut dem Experten ein besonderes Augenmerk auf die Fonds – besonders im Hinblick auf die Finanzierung anzukaufender Immobilien. Weiterhin warnte Schneider davor, dass sich durch die zu erwarten Mieteinbußen aufgrund eines Ausbleibens von Mietzahlungen die Erträge und Ausschüttungen der Fonds verringern könnten.
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Darüber hinaus berichtet Scope in seiner Analyse, dass es zwar Mittelzuflüsse gibt, diese sich aber in den letzten Monaten verschmälert hätten – dieser Trend werde sich in den nächsten Monaten fortsetzen. Scope schätzt ferner, dass sich Fondsmanager bei Investitionen in neue Immobilien zögerlich verhalten werden. Liquiditätsengpässe seien vorerst jedoch nicht zu erwarten.
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