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Starkregen & Unwetter: Das Klimarisiko für Immobilien steigt

Eine steigende Zahl gefährlicher Klimaereignisse wie Starkregen bedeuten einen enormen Risikofaktor für die Wertentwicklung von Immobilien.

Vorsicht bei Immobilienkauf

Beim Immobilienkauf gibt es Faktoren zu beachten, die eine ganze Liste füllen. Aber nicht nur bauliche Mängel, die Lage und das Alter eines Objekts sollten vor dem Kauf in Relation gestellt werden, sondern auch die einhergehenden Klimarisiken. Denn beispielsweise Wasserschäden durch Starkregen oder enorme Unwetter können bei der Immobilienbewertung für kräftige Abschläge sorgen. Rund eine Million Wohnimmobilien im Wert von mehr als 638 Milliarden Euro stehen in Gebieten, die davon extrem gefährdet sind, heißt es in einer neuen Studie. So gefährden allein Hochwasser, Sturzfluten und Starkregen in Deutschland etwa 1,2 Millionen Wohnimmobilien im Wert von insgesamt 638 Milliarden Euro. Auf dieses Ergebnis kamen Experten in einer Markterfassung des Datenanalyse-Unternehmens On-Geo in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Das Risiko lässt sich einschätzen

Die gute Nachricht ist jedoch, dass sich das Schadensrisiko in den meisten Fällen bereits bei der Immobilienbewertung identifizieren und einschätzen lässt. So stellt besonders das durch den Klimawandel zunehmende Starkregenrisiko eine signifikante Gefahr für Immobilieneigentümer und auch Immobiliennutzer dar, erklärt DLR-Wissenschaftler Thomas Krauß. „Das ist in letzter Zeit in den Hintergrund der Wahrnehmung getreten.“ Insbesondere kurze, intensive Starkregengüsse können große Schäden an Wohnimmobilien verursachen. „Durch die Digitalisierung der Bewertung und die Einbeziehung einer breiteren Datengrundlage können solche Parameter heute noch besser betrachtet werden.“

Welches Gebiet ist besonders betroffen?

Der Klimawandel stellt in ganz Europa eine wachsende Bedrohung für Erträge aus Immobilien dar. Eine aktuelle Immobilienstudie der Fondsgesellschaft DWS, die Reuters vorliegt, zeigt, dass Überschwemmungen durch den steigenden Meeresspiegel und extreme Wetterereignisse die größte Gefahr für solche Vermögenswerte in Europa darstellen. Dabei sind einige Gebiete mehr und wiederum andere etwas weniger von den Veränderungen betroffen. Die am stärksten von Überschwemmungen bedrohten Gebiete befinden sich hauptsächlich in Nordeuropa. Lediglich Teile Norddeutschlands, der Niederlande, des Vereinigten Königreichs, Irlands und Polens stellen eine Ausnahme dar. Die Studie warnt auch davor, dass in Zukunft besonders Sturmfluten immer häufiger auftreten können. In vielen wichtigen europäischen Märkten wurden jedoch bereits entsprechende Vorkehrungen getroffen, um die Risiken zu verringern.

Bildquellen: Izzy Bouchard / Shutterstock.com