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Stetiger Wandel in der Baubranche: Die Bautrends 2019

Wie in vielen anderen Bereichen findet auch in der Baubranche ein stetiger Wandel statt. Diese Trends sind im Jahr 2019 besonders gefragt.

Neubauten, die gerade entstehen, unterscheiden sich meist schon stark von jenen, die vor einigen Jahren fertiggestellt wurden. Im Interview mit der Nachrichtenagentur dpa, das der Süddeutschen Zeitung vorliegt, hat Christoph Windscheif, Pressesprecher vom Bundesverband Deutscher Fertigbau, erzählt, was sich in jüngster Vergangenheit geändert hat und wohin der Trend geht.

Rechteckiges Haus mit rotem Dach

Die dpa greift dabei auf das klassische Bild eines Kindes zurück: Rechteckiges Haus mit spitzem, rotem Dach. „Das passt“, stellt Windscheif fest. „Die Dächer sind zwar nicht mehr unbedingt rot, da gibt es inzwischen eine etwas größere farbliche Varianz. Sie werden aktuell gerne dunkel eingedeckt, etwa anthrazit. Und die Dächer werden tendenziell flacher.“ Ein Grund dafür sei, dass ein hoher Anteil der Häuser mittlerweile eine Photovoltaikanlage bekomme, die bei flacher Dachneigung höhere Erträge generiere. „Aber im Prinzip, wenn man den ganz großen Bogen spannt, zeigt das Kinderbild nach wie vor die bevorzugte Bauform“, gibt die Süddeutsche Windscheifs Einschätzung wieder.

Dass Neubauten nach wie vor die typische rechteckige Form aufwiesen, liege daran, dass die Grundstücke, gerade in Wohnsiedlungen, häufig schmal und lang seien, erklärt der Pressesprecher vom Bundesverband Deutscher Fertigbau. „Für die optimale Flächennutzung stellt man ein Rechteck darauf.“ Der Trend gehe wieder in Richtung schlicht und einfach, weg von exotischeren Formen.

Wie genau ein Neubau aussehe, hänge jedoch auch stark vom Standort ab. Gerade in dicht besiedelten Gebieten mit kleinen Baulücken werde häufiger auf Bungalows oder schmale Häuser mit mehreren Etagen zurückgegriffen. Auf dem Land hingegen sei das Wohnen auf einer Ebene beliebter, denn dort sei genügend Platz, berichtet die Süddeutsche.

Wie Nene Antunes, Architekt bei OKAL, gegenüber Der Bauherr erklärt, gehe der Trend zudem „in Richtung kleinere, kompaktere und effizientere Grundrisse“. „Ein wesentlicher Grund dafür sind die steigenden Kosten – etwa beim Bau aber auch für entsprechende Grundstücke.“

Das Infoportal zum Thema Haus ktaweb berichtet außerdem, dass in diesem Jahr speziellere Außenfassaden gefragter seien. Holz- und Glasfassaden, farbige Fassaden aber auch eine Kombination aus Stahl und Glas seien im Kommen.

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Flexible Konzepte gefragt

Auch nach der inneren Aufteilung hat die dpa im Interview gefragt: „In den vergangenen Jahren haben sich die Küchen zum Wohnraum geöffnet. Bleibt das so?“. „Ja, ganz klar. Offenes Wohnen bleibt. Das ist ein langfristiger Trend, der mit dem Bedürfnis nach Freiheit zusammenhängt. Man möchte sich nicht festlegen, man möchte sich viele Optionen offenhalten, wenn die Bedürfnisse sich ändern“, erklärt Windscheif. Lange Zeit habe man das Bad direkt am Schlafzimmer haben wollen, dieser Trend sei nun aber rückläufig, „Denn hier wünschen sich die Leute dann oft doch ein bisschen mehr Privatsphäre.“ Eines sei jedoch auffällig: „Aber einen habe ich noch, das ist ein Knaller: Was gerade total angesagt ist bei Bauherren, ist ein eigenes Bad für die Kinder. So wie man früher vielleicht ein Gästebad mit eingeplant hat, ist das jetzt das Kinder-Bad“, berichtet Windscheif.

Dass sich Bauherren generell flexiblere Grundrissstrukturen wünschen, konnte auch Antunes beobachten. „Viele Menschen arbeiten mittlerweile auch von Zuhause aus, da brauchen sie einen entsprechenden Raum. Auch eine Familienplanung oder ein Pflegefall verändern die Anforderungen an den eigenen Wohnraum. Mit flexiblen Strukturen können sie darauf reagieren“, zitiert Der Bauherr den Marktexperten.

Intelligente Systeme

Ein weiterer wichtiger Trend sei das Smart Home – Bauherren heutzutage legten vor allem großen Wert auf Energieeffizienz. „Im Hinblick auf stetig steigende Energiepreise ist das Einsparen von Strom und Co. aktuell mit das wichtigste Thema im Hausbau. Eine energieeffiziente Bauweise schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt – denn sie sorgt langfristig für niedrige Heiz- und Stromkosten“, erklärt Antunes. Dabei stünden insbesondere auch smarte Systeme im Fokus: „Smart sind längst nicht nur unsere Handys, auch unsere Häuser werden immer intelligenter. Viele Eigentümer möchten per Knopfdruck Licht, Rolladen, Heizungen und andere elektrische Geräte steuern“.

Wie lange diese Bautrends jedoch anhalten werden, bleibt abzuwarten. Schon bald wird es vermutlich andere Faktoren geben, die künftigen Bauherren besonders wichtig sein werden.

Bildquellen: PIXEL to the PEOPLE/Shutterstock.com